Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.Verdünnte Lösungen. Der Werth der Constanten C ergibt sich aus der oben für 18°,also th = 291, angeführten Zahl für den Dissociationsgrad: c1 = c2 = 14,3 · 10--10 als: C = 6,1 · 10--7 und damit auch der Dissociationsgrad für jede beliebige Temperatur. Derselbe befindet sich in guter Uebereinstimmung mit der bei verschiedenen Temperaturen gemessenen elektrischen Leitfähig- keit des reinen Wassers. Erst für den absoluten Nullpunkt der Temperatur verschwindet die Dissociation und mit ihr die Leit- fähigkeit, während sie mit wachsender Temperatur nicht etwa über alle Grenzen wächst, sondern nur bis zu einem bestimmten durch die Constante C ausgedrückten Maximum. § 261. Ein unabhängiger Bestandtheil in zwei oder in § 262. Zwei unabhängige Bestandtheile in einer Phase Verdünnte Lösungen. Der Werth der Constanten C ergibt sich aus der oben für 18°,also ϑ = 291, angeführten Zahl für den Dissociationsgrad: c1 = c2 = 14,3 · 10—10 als: C = 6,1 · 10—7 und damit auch der Dissociationsgrad für jede beliebige Temperatur. Derselbe befindet sich in guter Uebereinstimmung mit der bei verschiedenen Temperaturen gemessenen elektrischen Leitfähig- keit des reinen Wassers. Erst für den absoluten Nullpunkt der Temperatur verschwindet die Dissociation und mit ihr die Leit- fähigkeit, während sie mit wachsender Temperatur nicht etwa über alle Grenzen wächst, sondern nur bis zu einem bestimmten durch die Constante C ausgedrückten Maximum. § 261. Ein unabhängiger Bestandtheil in zwei oder in § 262. Zwei unabhängige Bestandtheile in einer Phase <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0239" n="223"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Verdünnte Lösungen</hi>.</fw><lb/> Der Werth der Constanten <hi rendition="#i">C</hi> ergibt sich aus der oben für 18°,<lb/> also <hi rendition="#i">ϑ</hi> = 291, angeführten Zahl für den Dissociationsgrad:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">2</hi> = 14,3 · 10<hi rendition="#sup">—10</hi></hi><lb/> als: <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">C</hi> = 6,1 · 10<hi rendition="#sup">—7</hi></hi><lb/> und damit auch der Dissociationsgrad für jede beliebige Temperatur.<lb/> Derselbe befindet sich in guter Uebereinstimmung mit der bei<lb/> verschiedenen Temperaturen gemessenen elektrischen Leitfähig-<lb/> keit des reinen Wassers. 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Verdünnte Lösungen.
Der Werth der Constanten C ergibt sich aus der oben für 18°,
also ϑ = 291, angeführten Zahl für den Dissociationsgrad:
c1 = c2 = 14,3 · 10—10
als: C = 6,1 · 10—7
und damit auch der Dissociationsgrad für jede beliebige Temperatur.
Derselbe befindet sich in guter Uebereinstimmung mit der bei
verschiedenen Temperaturen gemessenen elektrischen Leitfähig-
keit des reinen Wassers. Erst für den absoluten Nullpunkt der
Temperatur verschwindet die Dissociation und mit ihr die Leit-
fähigkeit, während sie mit wachsender Temperatur nicht etwa
über alle Grenzen wächst, sondern nur bis zu einem bestimmten
durch die Constante C ausgedrückten Maximum.
§ 261. Ein unabhängiger Bestandtheil in zwei oder in
drei Phasen. Das Wesentlichste dieser Fälle ist schon früher
im zweiten Capitel und in den §§ 205—207, sowie § 213 be-
handelt worden.
§ 262. Zwei unabhängige Bestandtheile in einer Phase
(Lösung eines Stoffes in einem homogenen Lösungsmittel). Nach
der Phasenregel ist ausser dem Druck und der Temperatur noch
eine Variable beliebig, z. B. die in 1 Liter Lösung enthaltene
Zahl der Moleküle des gelösten Stoffes, wie sie unmittelbar ge-
messen wird. Dann ist die Concentration jeder einzelnen Molekül-
art bestimmt, mag sie durch Dissociation, durch Association,
durch Hydratbildung oder durch Hydrolyse der gelösten Moleküle
entstehen. Betrachten wir zunächst den einfachen Fall eines
binären Elektrolyten, z. B. Essigsäure in Wasser. Das Symbol
des Systems ist nach (216):
n0 H2O, n1 H4C2O2, n2 H⁺, n3 H3⁻C2O2.
Die Gesammtzahl der Moleküle sei:
n = n0 + n1 + n2 + n3 (nahe gleich n0).
Die Concentrationen sind:
[FORMEL], [FORMEL], [FORMEL], [FORMEL].
Die einzige thatsächlich in Betracht kommende Umwandlung
ν0 : ν1 : ν2 : ν3 = δ n0 : δ n1 : δ n2 : δ n3
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