Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. denjenigen Aggregatzustand angibt, mit welchem der Körpertheilin Berührung gedacht ist. So erhalten wir zur Bezeichnung des spezifischen Volumens des gesättigten Dampfes die beiden Aus- drücke v12 und v13, von denen der erste den Dampf in Be- rührung mit flüssiger, der zweite den Dampf in Berührung mit fester Substanz darstellt. Analog ergeben sich die Bezeichnungen v23 und v21, v31 und v32 für die spezifischen Volumina flüssiger und fester Substanz im Zustand der Sättigung; jede von diesen sechs Grössen ist eine bestimmte Funktion der Temperatur allein. Die entsprechenden Drucke sind: Verdampfungsdruck: Schmelzdruck: Sublimationsdruck: p12 = p21 p23 = p32 p31 = p13 ebenfalls Funktionen der Temperatur allein. Nur für die Fundamentaltemperatur werden zwei dieser Drucke einander gleich, und dann auch gleich dem dritten. Stellt man also die Abhängigkeit der drei Drucke von der Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. denjenigen Aggregatzustand angibt, mit welchem der Körpertheilin Berührung gedacht ist. So erhalten wir zur Bezeichnung des spezifischen Volumens des gesättigten Dampfes die beiden Aus- drücke v12 und v13, von denen der erste den Dampf in Be- rührung mit flüssiger, der zweite den Dampf in Berührung mit fester Substanz darstellt. Analog ergeben sich die Bezeichnungen v23 und v21, v31 und v32 für die spezifischen Volumina flüssiger und fester Substanz im Zustand der Sättigung; jede von diesen sechs Grössen ist eine bestimmte Funktion der Temperatur allein. Die entsprechenden Drucke sind: Verdampfungsdruck: Schmelzdruck: Sublimationsdruck: p12 = p21 p23 = p32 p31 = p13 ebenfalls Funktionen der Temperatur allein. Nur für die Fundamentaltemperatur werden zwei dieser Drucke einander gleich, und dann auch gleich dem dritten. Stellt man also die Abhängigkeit der drei Drucke von der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0162" n="146"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.</hi></fw><lb/> denjenigen Aggregatzustand angibt, mit welchem der Körpertheil<lb/> in Berührung gedacht ist. So erhalten wir zur Bezeichnung des<lb/> spezifischen Volumens des gesättigten Dampfes die beiden Aus-<lb/> drücke <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">12</hi> und <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">13</hi>, von denen der erste den Dampf in Be-<lb/> rührung mit flüssiger, der zweite den Dampf in Berührung mit<lb/> fester Substanz darstellt. Analog ergeben sich die Bezeichnungen<lb/><hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">23</hi> und <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">21</hi>, <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">31</hi> und <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">32</hi> für die spezifischen Volumina flüssiger<lb/> und fester Substanz im Zustand der Sättigung; jede von diesen<lb/> sechs Grössen ist eine bestimmte Funktion der Temperatur allein.<lb/> Die entsprechenden Drucke sind:<lb/><hi rendition="#c">Verdampfungsdruck: Schmelzdruck: Sublimationsdruck:<lb/><hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">12</hi> = <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">21</hi> <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">23</hi> = <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">32</hi> <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">31</hi> = <hi rendition="#i">p</hi><hi rendition="#sub">13</hi></hi><lb/> ebenfalls Funktionen der Temperatur allein. Nur für die<lb/> Fundamentaltemperatur werden zwei dieser Drucke einander<lb/> gleich, und dann auch gleich dem dritten.</p><lb/> <p>Stellt man also die Abhängigkeit der drei Drucke von der<lb/> Temperatur durch drei Curven dar, indem man etwa die Tem-<lb/> peratur als Abscisse und die Drucke als Ordinaten aufträgt, so<lb/> schneiden sich die drei Curven in einem einzigen Punkt, dem<lb/> Fundamentalpunkt, auch dreifacher Punkt genannt. Es ist auch<lb/> leicht zu berechnen, unter welchem Winkel sich die Curven in<lb/> dem Fundamentalpunkt schneiden. Denn die Neigung der Curven<lb/> gegen die Abscissenaxe wird gegeben durch die Differential-<lb/> quotienten:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>, <formula/>, <formula/>.</hi><lb/> Nun ist nach Gleichung (111) in entsprechender Bezeichnung:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/> Ebenso<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> und<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/> Dabei beziehen sich die <hi rendition="#i">v</hi> auf den Fundamentalzustand und<lb/> sind daher nur mit einem einzigen Index versehen. Hieraus<lb/> ergibt sich nun die Richtung des Verlaufs jeder Curve im<lb/> Fundamentalpunkt, sobald man die Verdampfungs-, Schmelz- und<lb/> Sublimationswärme kennt.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [146/0162]
Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.
denjenigen Aggregatzustand angibt, mit welchem der Körpertheil
in Berührung gedacht ist. So erhalten wir zur Bezeichnung des
spezifischen Volumens des gesättigten Dampfes die beiden Aus-
drücke v12 und v13, von denen der erste den Dampf in Be-
rührung mit flüssiger, der zweite den Dampf in Berührung mit
fester Substanz darstellt. Analog ergeben sich die Bezeichnungen
v23 und v21, v31 und v32 für die spezifischen Volumina flüssiger
und fester Substanz im Zustand der Sättigung; jede von diesen
sechs Grössen ist eine bestimmte Funktion der Temperatur allein.
Die entsprechenden Drucke sind:
Verdampfungsdruck: Schmelzdruck: Sublimationsdruck:
p12 = p21 p23 = p32 p31 = p13
ebenfalls Funktionen der Temperatur allein. Nur für die
Fundamentaltemperatur werden zwei dieser Drucke einander
gleich, und dann auch gleich dem dritten.
Stellt man also die Abhängigkeit der drei Drucke von der
Temperatur durch drei Curven dar, indem man etwa die Tem-
peratur als Abscisse und die Drucke als Ordinaten aufträgt, so
schneiden sich die drei Curven in einem einzigen Punkt, dem
Fundamentalpunkt, auch dreifacher Punkt genannt. Es ist auch
leicht zu berechnen, unter welchem Winkel sich die Curven in
dem Fundamentalpunkt schneiden. Denn die Neigung der Curven
gegen die Abscissenaxe wird gegeben durch die Differential-
quotienten:
[FORMEL], [FORMEL], [FORMEL].
Nun ist nach Gleichung (111) in entsprechender Bezeichnung:
[FORMEL].
Ebenso
[FORMEL] und
[FORMEL].
Dabei beziehen sich die v auf den Fundamentalzustand und
sind daher nur mit einem einzigen Index versehen. Hieraus
ergibt sich nun die Richtung des Verlaufs jeder Curve im
Fundamentalpunkt, sobald man die Verdampfungs-, Schmelz- und
Sublimationswärme kennt.
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