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Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743.

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Zwey hundert Maximen
Einnahme und Ausgabe, hauswirtliche Menage
und eine ehrliche Profeßion.
CLXXXIV. Unter die Hülfs-Wissenschaf-
ten
gehöret auch sonderlich die Historie, oder An-
merkung gegenwärtiger und vergangener Ge-
schichten. Solche theilt sich wieder in drey beson-
dere Disciplinen, als die Kirchen-Historie, die
weltliche Historie und die gelehrte Historie. So
giebt es auch eine Universal- und Special-Histo-
rie. Die Lebens-Beschreibungen großer Hel-
den, Monarchen und berühmter Gelehrten, wenn
sie in magnifiquer Schreib-Art und pragmatisch
abgefasset sind, haben einen reizenden Geschmack.
CLXXXV. Der reiche Vorrath an geschrie-
benen und gedruckten Büchern hat große Herren,
Universitäten, Collegia, Ministros und ansehnli-
che Gelehrte veranlasset, ganze Bibliotheken zu
sammlen. Die Wissenschaft ansehnlicher Bü-
cher-Säle
ist also auch eine besondre Hülfs-Wis-
senschaft,
und dienet dazu, wenn man eine Schrift
recht vollkommen abfassen will, aus großen Bibli-
otheken den benöthigten Stoff, sonderlich wenn es
historische, diplomatische und Rechts-Sachen be-
trifft, zu sammlen, und zu erkennen, was schon an-
dere vorher in der abzuhandelnden Materie prästi-
ret haben.
CLXXXVI. Die Mathematic bestehet aus
vermischten Wahrheiten, deren etliche zur ober-
sten Classe (§ 129), andere zur mittlern, die mei-
sten zu den Hülfs-Wahrheiten, oder der letzten
Classe, gehören. Also ist die demonstrative Lehr-
Art
Zwey hundert Maximen
Einnahme und Ausgabe, hauswirtliche Menage
und eine ehrliche Profeßion.
CLXXXIV. Unter die Huͤlfs-Wiſſenſchaf-
ten
gehoͤret auch ſonderlich die Hiſtorie, oder An-
merkung gegenwaͤrtiger und vergangener Ge-
ſchichten. Solche theilt ſich wieder in drey beſon-
dere Diſciplinen, als die Kirchen-Hiſtorie, die
weltliche Hiſtorie und die gelehrte Hiſtorie. So
giebt es auch eine Univerſal- und Special-Hiſto-
rie. Die Lebens-Beſchreibungen großer Hel-
den, Monarchen und beruͤhmter Gelehrten, wenn
ſie in magnifiquer Schreib-Art und pragmatiſch
abgefaſſet ſind, haben einen reizenden Geſchmack.
CLXXXV. Der reiche Vorrath an geſchrie-
benen und gedruckten Buͤchern hat große Herren,
Univerſitaͤten, Collegia, Miniſtros und anſehnli-
che Gelehrte veranlaſſet, ganze Bibliotheken zu
ſammlen. Die Wiſſenſchaft anſehnlicher Buͤ-
cher-Saͤle
iſt alſo auch eine beſondre Huͤlfs-Wiſ-
ſenſchaft,
und dienet dazu, wenn man eine Schrift
recht vollkommen abfaſſen will, aus großen Bibli-
otheken den benoͤthigten Stoff, ſonderlich wenn es
hiſtoriſche, diplomatiſche und Rechts-Sachen be-
trifft, zu ſammlen, und zu erkennen, was ſchon an-
dere vorher in der abzuhandelnden Materie praͤſti-
ret haben.
CLXXXVI. Die Mathematic beſtehet aus
vermiſchten Wahrheiten, deren etliche zur ober-
ſten Claſſe (§ 129), andere zur mittlern, die mei-
ſten zu den Huͤlfs-Wahrheiten, oder der letzten
Claſſe, gehoͤren. Alſo iſt die demonſtrative Lehr-
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[250/0258] Zwey hundert Maximen Einnahme und Ausgabe, hauswirtliche Menage und eine ehrliche Profeßion. CLXXXIV. Unter die Huͤlfs-Wiſſenſchaf- ten gehoͤret auch ſonderlich die Hiſtorie, oder An- merkung gegenwaͤrtiger und vergangener Ge- ſchichten. Solche theilt ſich wieder in drey beſon- dere Diſciplinen, als die Kirchen-Hiſtorie, die weltliche Hiſtorie und die gelehrte Hiſtorie. So giebt es auch eine Univerſal- und Special-Hiſto- rie. Die Lebens-Beſchreibungen großer Hel- den, Monarchen und beruͤhmter Gelehrten, wenn ſie in magnifiquer Schreib-Art und pragmatiſch abgefaſſet ſind, haben einen reizenden Geſchmack. CLXXXV. Der reiche Vorrath an geſchrie- benen und gedruckten Buͤchern hat große Herren, Univerſitaͤten, Collegia, Miniſtros und anſehnli- che Gelehrte veranlaſſet, ganze Bibliotheken zu ſammlen. Die Wiſſenſchaft anſehnlicher Buͤ- cher-Saͤle iſt alſo auch eine beſondre Huͤlfs-Wiſ- ſenſchaft, und dienet dazu, wenn man eine Schrift recht vollkommen abfaſſen will, aus großen Bibli- otheken den benoͤthigten Stoff, ſonderlich wenn es hiſtoriſche, diplomatiſche und Rechts-Sachen be- trifft, zu ſammlen, und zu erkennen, was ſchon an- dere vorher in der abzuhandelnden Materie praͤſti- ret haben. CLXXXVI. Die Mathematic beſtehet aus vermiſchten Wahrheiten, deren etliche zur ober- ſten Claſſe (§ 129), andere zur mittlern, die mei- ſten zu den Huͤlfs-Wahrheiten, oder der letzten Claſſe, gehoͤren. Alſo iſt die demonſtrative Lehr- Art

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Zitationshilfe: Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/philippi_reimschmiedekunst_1743/258>, abgerufen am 23.11.2024.