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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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abgenommen; allein Hand und Arm waren in keine andere Stellung mehr zu bringen, da sich die Muskeln zusammen gezogen hatten, der Arm war ganz abgezehrt und sah sehr eckelhaft aus.

Die Insel Elephanta liegt sechs bis acht Seemeilen von Bombay entfernt. Herr Wattenbach war so gütig, mich eines Tages dahin zu führen. Ich fand ziemlich hohe Berge, die wir aber nicht bestiegen, -- wir besahen bloß die dem Landungsplatze ganz nahe liegenden Tempel.

Der Haupttempel gleicht den größeren Vihara's zu Adjunta, mit dem einzigen Unterschiede, daß er an den beiden Seiten von dem lebendigen Fels getrennt ist und nur oben, unten und an der Rückseite mit demselben zusammenhängt. In dem Sanktuarium steht ein riesiges, dreiköpfiges Brustbild. Manche glauben, es solle die Trimurit, d. h. die hindostanische Dreieinigkeit vorstellen; der eine Kopf ist en face, der andere profil links, der dritte profil rechts. Die Büste mißt, den Haarputz mit eingerechnet, gewiß an acht Fuß. An den Wänden und in den Nischen gibt es viele riesige Statuen und Figuren, ja ganze Scenen aus der hindostanischen Göttergeschichte. Merkwürdig sind die weiblichen Figuren: sie haben alle die linke Hüfte aus-, die rechte eingebogen. Die Säulen sind sehr massiv und nur kanelirt. Reliefs sah ich nirgends. Der Tempel scheint dem Gotte Schiwa geweiht zu sein.

In der Nähe des großen Tempels steht ein zweiter, kleinerer, dessen Wände ebenfalls mit Gottheiten bedeckt sind. Beide Tempel litten sehr von den Portugiesen, die als sie diese Insel eroberten, in ihrem edlen Religionseifer

abgenommen; allein Hand und Arm waren in keine andere Stellung mehr zu bringen, da sich die Muskeln zusammen gezogen hatten, der Arm war ganz abgezehrt und sah sehr eckelhaft aus.

Die Insel Elephanta liegt sechs bis acht Seemeilen von Bombay entfernt. Herr Wattenbach war so gütig, mich eines Tages dahin zu führen. Ich fand ziemlich hohe Berge, die wir aber nicht bestiegen, — wir besahen bloß die dem Landungsplatze ganz nahe liegenden Tempel.

Der Haupttempel gleicht den größeren Vihara’s zu Adjunta, mit dem einzigen Unterschiede, daß er an den beiden Seiten von dem lebendigen Fels getrennt ist und nur oben, unten und an der Rückseite mit demselben zusammenhängt. In dem Sanktuarium steht ein riesiges, dreiköpfiges Brustbild. Manche glauben, es solle die Trimurit, d. h. die hindostanische Dreieinigkeit vorstellen; der eine Kopf ist en face, der andere profil links, der dritte profil rechts. Die Büste mißt, den Haarputz mit eingerechnet, gewiß an acht Fuß. An den Wänden und in den Nischen gibt es viele riesige Statuen und Figuren, ja ganze Scenen aus der hindostanischen Göttergeschichte. Merkwürdig sind die weiblichen Figuren: sie haben alle die linke Hüfte aus-, die rechte eingebogen. Die Säulen sind sehr massiv und nur kanelirt. Reliefs sah ich nirgends. Der Tempel scheint dem Gotte Schiwa geweiht zu sein.

In der Nähe des großen Tempels steht ein zweiter, kleinerer, dessen Wände ebenfalls mit Gottheiten bedeckt sind. Beide Tempel litten sehr von den Portugiesen, die als sie diese Insel eroberten, in ihrem edlen Religionseifer

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[89/0097] abgenommen; allein Hand und Arm waren in keine andere Stellung mehr zu bringen, da sich die Muskeln zusammen gezogen hatten, der Arm war ganz abgezehrt und sah sehr eckelhaft aus. Die Insel Elephanta liegt sechs bis acht Seemeilen von Bombay entfernt. Herr Wattenbach war so gütig, mich eines Tages dahin zu führen. Ich fand ziemlich hohe Berge, die wir aber nicht bestiegen, — wir besahen bloß die dem Landungsplatze ganz nahe liegenden Tempel. Der Haupttempel gleicht den größeren Vihara’s zu Adjunta, mit dem einzigen Unterschiede, daß er an den beiden Seiten von dem lebendigen Fels getrennt ist und nur oben, unten und an der Rückseite mit demselben zusammenhängt. In dem Sanktuarium steht ein riesiges, dreiköpfiges Brustbild. Manche glauben, es solle die Trimurit, d. h. die hindostanische Dreieinigkeit vorstellen; der eine Kopf ist en face, der andere profil links, der dritte profil rechts. Die Büste mißt, den Haarputz mit eingerechnet, gewiß an acht Fuß. An den Wänden und in den Nischen gibt es viele riesige Statuen und Figuren, ja ganze Scenen aus der hindostanischen Göttergeschichte. Merkwürdig sind die weiblichen Figuren: sie haben alle die linke Hüfte aus-, die rechte eingebogen. Die Säulen sind sehr massiv und nur kanelirt. Reliefs sah ich nirgends. Der Tempel scheint dem Gotte Schiwa geweiht zu sein. In der Nähe des großen Tempels steht ein zweiter, kleinerer, dessen Wände ebenfalls mit Gottheiten bedeckt sind. Beide Tempel litten sehr von den Portugiesen, die als sie diese Insel eroberten, in ihrem edlen Religionseifer

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/97>, abgerufen am 25.11.2024.