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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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mit einer ungefähr fünf Fuß hohen Einfassung von weißem Marmor bekleidet, das übrige mit feinem, weißem Cement überdeckt, in welchen zierliche Blumen und Arabesken eingearbeitet sind. Schön sind die Eingangsthüren mit Metall belegt, in welches man Blumen und Zierrathen höchst kunstvoll eingeäzt hat. Leider ist das Monument schon viel beschädigt, eines der Minarets liegt schon halb in Schutt.

In der Moschee steht ein einfacher Sarkophag, von einem niedern, durchbrochenen Marmorgeländer umgeben; beide haben mit jenem in dem großen Tadsch nur den Stoff, den weißen Marmor, gemein; an Reichthum und kunstvoller Arbeit stehen sie aber so ganz zurück, daß ich mir gar nicht erklären konnte, wie es nur jemanden einfallen mochte, einen so unglaublichen Vergleich zu machen.

Nahe der Moschee liegt eine hübsche Marmorhalle und rundumher ein vernachläßigter Garten.

Der jetzt regierende König wollte von diesem Monumente den Marmor abbrechen lassen, um ihn zu einem Baue zu verwenden, in welchem einst seine Hülle ruhen sollte! Er suchte bei der englischen Regierung um die Erlaubniß dazu nach. Die Antwort lautete: Er könne es wohl thun, möge aber bedenken, daß, wenn er die Monumente seiner Vorfahren so wenig achte, den seinigen dasselbe Schicksal widerfahren dürfte. -- Diese Antwort bewog ihn, auf sein Vorhaben zu verzichten.

Der heilige Teich (von den Mohamedanern dafür gehalten) ist ein großes mit Quadersteinen ausgemauertes Becken. Er ist voll großer Hechte, von welchen jedoch keiner gefangen werden darf, ja es ist ein

mit einer ungefähr fünf Fuß hohen Einfassung von weißem Marmor bekleidet, das übrige mit feinem, weißem Cement überdeckt, in welchen zierliche Blumen und Arabesken eingearbeitet sind. Schön sind die Eingangsthüren mit Metall belegt, in welches man Blumen und Zierrathen höchst kunstvoll eingeäzt hat. Leider ist das Monument schon viel beschädigt, eines der Minarets liegt schon halb in Schutt.

In der Moschee steht ein einfacher Sarkophag, von einem niedern, durchbrochenen Marmorgeländer umgeben; beide haben mit jenem in dem großen Tadsch nur den Stoff, den weißen Marmor, gemein; an Reichthum und kunstvoller Arbeit stehen sie aber so ganz zurück, daß ich mir gar nicht erklären konnte, wie es nur jemanden einfallen mochte, einen so unglaublichen Vergleich zu machen.

Nahe der Moschee liegt eine hübsche Marmorhalle und rundumher ein vernachläßigter Garten.

Der jetzt regierende König wollte von diesem Monumente den Marmor abbrechen lassen, um ihn zu einem Baue zu verwenden, in welchem einst seine Hülle ruhen sollte! Er suchte bei der englischen Regierung um die Erlaubniß dazu nach. Die Antwort lautete: Er könne es wohl thun, möge aber bedenken, daß, wenn er die Monumente seiner Vorfahren so wenig achte, den seinigen dasselbe Schicksal widerfahren dürfte. — Diese Antwort bewog ihn, auf sein Vorhaben zu verzichten.

Der heilige Teich (von den Mohamedanern dafür gehalten) ist ein großes mit Quadersteinen ausgemauertes Becken. Er ist voll großer Hechte, von welchen jedoch keiner gefangen werden darf, ja es ist ein

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[65/0073] mit einer ungefähr fünf Fuß hohen Einfassung von weißem Marmor bekleidet, das übrige mit feinem, weißem Cement überdeckt, in welchen zierliche Blumen und Arabesken eingearbeitet sind. Schön sind die Eingangsthüren mit Metall belegt, in welches man Blumen und Zierrathen höchst kunstvoll eingeäzt hat. Leider ist das Monument schon viel beschädigt, eines der Minarets liegt schon halb in Schutt. In der Moschee steht ein einfacher Sarkophag, von einem niedern, durchbrochenen Marmorgeländer umgeben; beide haben mit jenem in dem großen Tadsch nur den Stoff, den weißen Marmor, gemein; an Reichthum und kunstvoller Arbeit stehen sie aber so ganz zurück, daß ich mir gar nicht erklären konnte, wie es nur jemanden einfallen mochte, einen so unglaublichen Vergleich zu machen. Nahe der Moschee liegt eine hübsche Marmorhalle und rundumher ein vernachläßigter Garten. Der jetzt regierende König wollte von diesem Monumente den Marmor abbrechen lassen, um ihn zu einem Baue zu verwenden, in welchem einst seine Hülle ruhen sollte! Er suchte bei der englischen Regierung um die Erlaubniß dazu nach. Die Antwort lautete: Er könne es wohl thun, möge aber bedenken, daß, wenn er die Monumente seiner Vorfahren so wenig achte, den seinigen dasselbe Schicksal widerfahren dürfte. — Diese Antwort bewog ihn, auf sein Vorhaben zu verzichten. Der heilige Teich (von den Mohamedanern dafür gehalten) ist ein großes mit Quadersteinen ausgemauertes Becken. Er ist voll großer Hechte, von welchen jedoch keiner gefangen werden darf, ja es ist ein

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/73>, abgerufen am 22.11.2024.