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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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zu nehmen; außerdem besitzt er einen großen Fruchtgarten, zehn Werste von der Stadt entfernt, in dessen Nähe Naphta-Quellen sind. Als er erfuhr, daß ich selbe zu sehen wünschte, lud er mich alsogleich zu einer Partie dahin ein. Die Quellen liegen ganz nahe am Kurry. Man hat dort viereckige Gruben von ungefähr fünf und zwanzig Klafter Tiefe gegraben und schöpft die Naphta mit großen hölzernen Kübeln heraus. Diese Naphta*) ist jedoch von der gemeinsten Art, sieht dunkelbraun aus und ist dicker als Oel. Man macht Asphalt, Wagenschmiere u. d. gl. daraus. Die feine, weiße Naphta, die man statt Licht und Feuer gebrauchen kann, ist am kaspischen See heimisch.

Lohnend ist noch ein Spaziergang nach der Davidskapelle, die gleich vor der Stadt auf einem Hügel liegt. Man sieht hier außer der herrlichen Umgebung ein schönes Monument, zum Andenken des russischen Gesandten Gribojetof errichtet, der in Persien bei Gelegenheit eines Aufstandes ermordet wurde. Ein Kreuz, an dessen Fuß die trauernde Gattin liegt und es umschlungen hält, ist wahrhaft kunstvoll in Metall gegossen.

Montag den 5. September um eilf Uhr bekam ich meinen Paß; eine Stunde darauf bestellte ich die Post. Herr Salzmann meinte, ich sollte noch einige deutsche Colonieen besuchen, die zehn bis zwanzig Werste um Tiflis herum angelegt seien, er würde mich mit Vergnügen dahin begleiten; allein ich hatte wenig Luft dazu, um so mehr als ich im allgemeinen gehört hatte, daß die Colonisten

*) Naphta heißt das Erdöl, welches aus der Erde, zuweilen mit Wasser vermischt, hervorquillt.

zu nehmen; außerdem besitzt er einen großen Fruchtgarten, zehn Werste von der Stadt entfernt, in dessen Nähe Naphta-Quellen sind. Als er erfuhr, daß ich selbe zu sehen wünschte, lud er mich alsogleich zu einer Partie dahin ein. Die Quellen liegen ganz nahe am Kurry. Man hat dort viereckige Gruben von ungefähr fünf und zwanzig Klafter Tiefe gegraben und schöpft die Naphta mit großen hölzernen Kübeln heraus. Diese Naphta*) ist jedoch von der gemeinsten Art, sieht dunkelbraun aus und ist dicker als Oel. Man macht Asphalt, Wagenschmiere u. d. gl. daraus. Die feine, weiße Naphta, die man statt Licht und Feuer gebrauchen kann, ist am kaspischen See heimisch.

Lohnend ist noch ein Spaziergang nach der Davidskapelle, die gleich vor der Stadt auf einem Hügel liegt. Man sieht hier außer der herrlichen Umgebung ein schönes Monument, zum Andenken des russischen Gesandten Gribojetof errichtet, der in Persien bei Gelegenheit eines Aufstandes ermordet wurde. Ein Kreuz, an dessen Fuß die trauernde Gattin liegt und es umschlungen hält, ist wahrhaft kunstvoll in Metall gegossen.

Montag den 5. September um eilf Uhr bekam ich meinen Paß; eine Stunde darauf bestellte ich die Post. Herr Salzmann meinte, ich sollte noch einige deutsche Colonieen besuchen, die zehn bis zwanzig Werste um Tiflis herum angelegt seien, er würde mich mit Vergnügen dahin begleiten; allein ich hatte wenig Luft dazu, um so mehr als ich im allgemeinen gehört hatte, daß die Colonisten

*) Naphta heißt das Erdöl, welches aus der Erde, zuweilen mit Wasser vermischt, hervorquillt.
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[267/0275] zu nehmen; außerdem besitzt er einen großen Fruchtgarten, zehn Werste von der Stadt entfernt, in dessen Nähe Naphta-Quellen sind. Als er erfuhr, daß ich selbe zu sehen wünschte, lud er mich alsogleich zu einer Partie dahin ein. Die Quellen liegen ganz nahe am Kurry. Man hat dort viereckige Gruben von ungefähr fünf und zwanzig Klafter Tiefe gegraben und schöpft die Naphta mit großen hölzernen Kübeln heraus. Diese Naphta *) ist jedoch von der gemeinsten Art, sieht dunkelbraun aus und ist dicker als Oel. Man macht Asphalt, Wagenschmiere u. d. gl. daraus. Die feine, weiße Naphta, die man statt Licht und Feuer gebrauchen kann, ist am kaspischen See heimisch. Lohnend ist noch ein Spaziergang nach der Davidskapelle, die gleich vor der Stadt auf einem Hügel liegt. Man sieht hier außer der herrlichen Umgebung ein schönes Monument, zum Andenken des russischen Gesandten Gribojetof errichtet, der in Persien bei Gelegenheit eines Aufstandes ermordet wurde. Ein Kreuz, an dessen Fuß die trauernde Gattin liegt und es umschlungen hält, ist wahrhaft kunstvoll in Metall gegossen. Montag den 5. September um eilf Uhr bekam ich meinen Paß; eine Stunde darauf bestellte ich die Post. Herr Salzmann meinte, ich sollte noch einige deutsche Colonieen besuchen, die zehn bis zwanzig Werste um Tiflis herum angelegt seien, er würde mich mit Vergnügen dahin begleiten; allein ich hatte wenig Luft dazu, um so mehr als ich im allgemeinen gehört hatte, daß die Colonisten *) Naphta heißt das Erdöl, welches aus der Erde, zuweilen mit Wasser vermischt, hervorquillt.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/275>, abgerufen am 25.11.2024.