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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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unserem Lager kaum einige hundert Schritte zum Eingange eines großartigen Gebirgspasses. Die hohen Wände spalteten sich, um dem Strom und einem schmalen Pfade Raum zu gönnen. Der Mond leuchtete zum Glücke im vollen Glanze, sonst wäre es für die geübtesten Thiere kaum möglich gewesen, den schmalen, höchst gefährlichen Weg zwischen dem Steingerölle und den herabgestürzten Felsmassen aufzusteigen. Unsere braven Thiere kletterten an den Kanten der schroffen Gebirgswände gleich Gemsen empor und trugen uns mit sicherem Schritte an grausigen Abgründen vorüber, in welchen der Strom mit furchtbarem Tosen von Fels zu Fels stürzte. Diese Nachtscene war so schaurig und ergreifend, daß selbst meine ungebildeten Reisegefährten unwillkürlich schwiegen, -- stumm und lautlos zogen wir des Weges, nur die klirrenden Tritte unserer Thiere und manch hinabrollender Stein störten die Todtenstille.

Ueber eine Stunde mochten wir so gezogen sein, da ward der Mond verhüllt, Regenwolken zogen von allen Seiten heran, und bald umgab uns so dichte Finsterniß, daß wir kaum einige Schritte weit sehen konnten. Der Vormann schlug beständig Feuer, um durch die aufsprühenden Funken den Pfad einigermaßen zu erhellen. Aber auch dies half nicht viel, die Thiere fingen an zu stolpern und auszugleiten. Wir waren gezwungen. Halt zu machen und standen einer hinter dem andern ruhig und bewegungslos, wie durch einen plötzlichen Zauberschlag in Stein verwandelt.

Mit der Morgenröthe kam auch wieder Leben, und munter spornten wir unsere Thiere vorwärts.

Wir befanden uns in einem unbeschreiblich schönen

unserem Lager kaum einige hundert Schritte zum Eingange eines großartigen Gebirgspasses. Die hohen Wände spalteten sich, um dem Strom und einem schmalen Pfade Raum zu gönnen. Der Mond leuchtete zum Glücke im vollen Glanze, sonst wäre es für die geübtesten Thiere kaum möglich gewesen, den schmalen, höchst gefährlichen Weg zwischen dem Steingerölle und den herabgestürzten Felsmassen aufzusteigen. Unsere braven Thiere kletterten an den Kanten der schroffen Gebirgswände gleich Gemsen empor und trugen uns mit sicherem Schritte an grausigen Abgründen vorüber, in welchen der Strom mit furchtbarem Tosen von Fels zu Fels stürzte. Diese Nachtscene war so schaurig und ergreifend, daß selbst meine ungebildeten Reisegefährten unwillkürlich schwiegen, — stumm und lautlos zogen wir des Weges, nur die klirrenden Tritte unserer Thiere und manch hinabrollender Stein störten die Todtenstille.

Ueber eine Stunde mochten wir so gezogen sein, da ward der Mond verhüllt, Regenwolken zogen von allen Seiten heran, und bald umgab uns so dichte Finsterniß, daß wir kaum einige Schritte weit sehen konnten. Der Vormann schlug beständig Feuer, um durch die aufsprühenden Funken den Pfad einigermaßen zu erhellen. Aber auch dies half nicht viel, die Thiere fingen an zu stolpern und auszugleiten. Wir waren gezwungen. Halt zu machen und standen einer hinter dem andern ruhig und bewegungslos, wie durch einen plötzlichen Zauberschlag in Stein verwandelt.

Mit der Morgenröthe kam auch wieder Leben, und munter spornten wir unsere Thiere vorwärts.

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[181/0189] unserem Lager kaum einige hundert Schritte zum Eingange eines großartigen Gebirgspasses. Die hohen Wände spalteten sich, um dem Strom und einem schmalen Pfade Raum zu gönnen. Der Mond leuchtete zum Glücke im vollen Glanze, sonst wäre es für die geübtesten Thiere kaum möglich gewesen, den schmalen, höchst gefährlichen Weg zwischen dem Steingerölle und den herabgestürzten Felsmassen aufzusteigen. Unsere braven Thiere kletterten an den Kanten der schroffen Gebirgswände gleich Gemsen empor und trugen uns mit sicherem Schritte an grausigen Abgründen vorüber, in welchen der Strom mit furchtbarem Tosen von Fels zu Fels stürzte. Diese Nachtscene war so schaurig und ergreifend, daß selbst meine ungebildeten Reisegefährten unwillkürlich schwiegen, — stumm und lautlos zogen wir des Weges, nur die klirrenden Tritte unserer Thiere und manch hinabrollender Stein störten die Todtenstille. Ueber eine Stunde mochten wir so gezogen sein, da ward der Mond verhüllt, Regenwolken zogen von allen Seiten heran, und bald umgab uns so dichte Finsterniß, daß wir kaum einige Schritte weit sehen konnten. Der Vormann schlug beständig Feuer, um durch die aufsprühenden Funken den Pfad einigermaßen zu erhellen. Aber auch dies half nicht viel, die Thiere fingen an zu stolpern und auszugleiten. Wir waren gezwungen. Halt zu machen und standen einer hinter dem andern ruhig und bewegungslos, wie durch einen plötzlichen Zauberschlag in Stein verwandelt. Mit der Morgenröthe kam auch wieder Leben, und munter spornten wir unsere Thiere vorwärts. Wir befanden uns in einem unbeschreiblich schönen

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/189>, abgerufen am 24.11.2024.