Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.(andere sagen zwei Jahre) zu arbeiten gehabt hätten, blos um den Schutt wegzuräumen, so unterließ er es. Von den beiden Palästen soll der eine ein Kastell, der andere die Residenz der Könige gewesen sein. Leider sind die Ueberreste so zu Schutt verfallen, daß sie selbst dem Alterthumsforscher keinen Leitfaden zu beweisbaren Folgerungen geben. Man vermuthet jedoch, daß die Ruinen von Mujellibe von dem Kastelle herrühren. -- Eine englische Meile davon stößt man auf einen ähnlichen großen Ruinenhaufen, El-Kasr. Hier soll nach einigen der Tempel Baal, nach anderen der königliche Palast gestanden haben. Man sieht noch massive Bruchstücke von Wänden und Pfeilern, und in einer Vertiefung einen Löwen von dunkelgrauem Granit in solcher Größe, daß ich ihn von ferne für einen Elephanten hielt. Es ist sehr beschädigt und nach dem noch bestehenden zu urtheilen scheint er gerade nicht aus der Hand eines großen Künstlers hervorgegangen zu sein. Von merkwürdiger Härte ist der Mörtel, -- eher brechen die Ziegel, als daß man sie von selbem lösen kann. Die Ziegel alle der Ruinen sind theils gelblich, theils röthlich, einen Fuß lang, beinahe eben so breit und drei einen halben Zoll dick. In den Ruinen von El-Kasr steht ein einzelner, verwaister Baum, der zum Geschlechte der Nadelhölzer gehört, die in dieser Gegend ganz unbekannt sind. Die Araber nennen ihn Athale und halten ihn für heilig. Bie Buschir soll es solcher Exemplare mehrere geben, -- dort heißt es Gaz oder Guz. Manche Schriftsteller sehen in diesem Baume ganz (andere sagen zwei Jahre) zu arbeiten gehabt hätten, blos um den Schutt wegzuräumen, so unterließ er es. Von den beiden Palästen soll der eine ein Kastell, der andere die Residenz der Könige gewesen sein. Leider sind die Ueberreste so zu Schutt verfallen, daß sie selbst dem Alterthumsforscher keinen Leitfaden zu beweisbaren Folgerungen geben. Man vermuthet jedoch, daß die Ruinen von Mujellibé von dem Kastelle herrühren. — Eine englische Meile davon stößt man auf einen ähnlichen großen Ruinenhaufen, El-Kasr. Hier soll nach einigen der Tempel Baal, nach anderen der königliche Palast gestanden haben. Man sieht noch massive Bruchstücke von Wänden und Pfeilern, und in einer Vertiefung einen Löwen von dunkelgrauem Granit in solcher Größe, daß ich ihn von ferne für einen Elephanten hielt. Es ist sehr beschädigt und nach dem noch bestehenden zu urtheilen scheint er gerade nicht aus der Hand eines großen Künstlers hervorgegangen zu sein. Von merkwürdiger Härte ist der Mörtel, — eher brechen die Ziegel, als daß man sie von selbem lösen kann. Die Ziegel alle der Ruinen sind theils gelblich, theils röthlich, einen Fuß lang, beinahe eben so breit und drei einen halben Zoll dick. In den Ruinen von El-Kasr steht ein einzelner, verwaister Baum, der zum Geschlechte der Nadelhölzer gehört, die in dieser Gegend ganz unbekannt sind. Die Araber nennen ihn Athale und halten ihn für heilig. Bie Buschir soll es solcher Exemplare mehrere geben, — dort heißt es Gaz oder Guz. Manche Schriftsteller sehen in diesem Baume ganz <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0148" n="140"/> (andere sagen zwei Jahre) zu arbeiten gehabt hätten, blos um den Schutt wegzuräumen, so unterließ er es.</p> <p>Von den beiden Palästen soll der eine ein Kastell, der andere die Residenz der Könige gewesen sein. Leider sind die Ueberreste so zu Schutt verfallen, daß sie selbst dem Alterthumsforscher keinen Leitfaden zu beweisbaren Folgerungen geben. Man vermuthet jedoch, daß die Ruinen von <hi rendition="#aq">Mujellibé</hi> von dem Kastelle herrühren. — Eine englische Meile davon stößt man auf einen ähnlichen großen Ruinenhaufen, <hi rendition="#aq">El-Kasr</hi>. Hier soll nach einigen der Tempel <hi rendition="#aq">Baal</hi>, nach anderen der königliche Palast gestanden haben. Man sieht noch massive Bruchstücke von Wänden und Pfeilern, und in einer Vertiefung einen Löwen von dunkelgrauem Granit in solcher Größe, daß ich ihn von ferne für einen Elephanten hielt. Es ist sehr beschädigt und nach dem noch bestehenden zu urtheilen scheint er gerade nicht aus der Hand eines großen Künstlers hervorgegangen zu sein.</p> <p>Von merkwürdiger Härte ist der Mörtel, — eher brechen die Ziegel, als daß man sie von selbem lösen kann. Die Ziegel alle der Ruinen sind theils gelblich, theils röthlich, einen Fuß lang, beinahe eben so breit und drei einen halben Zoll dick.</p> <p>In den Ruinen von <hi rendition="#aq">El-Kasr</hi> steht ein einzelner, verwaister Baum, der zum Geschlechte der Nadelhölzer gehört, die in dieser Gegend ganz unbekannt sind. Die Araber nennen ihn Athale und halten ihn für heilig. Bie <hi rendition="#aq">Buschir</hi> soll es solcher Exemplare mehrere geben, — dort heißt es Gaz oder Guz.</p> <p>Manche Schriftsteller sehen in diesem Baume ganz </p> </div> </body> </text> </TEI> [140/0148]
(andere sagen zwei Jahre) zu arbeiten gehabt hätten, blos um den Schutt wegzuräumen, so unterließ er es.
Von den beiden Palästen soll der eine ein Kastell, der andere die Residenz der Könige gewesen sein. Leider sind die Ueberreste so zu Schutt verfallen, daß sie selbst dem Alterthumsforscher keinen Leitfaden zu beweisbaren Folgerungen geben. Man vermuthet jedoch, daß die Ruinen von Mujellibé von dem Kastelle herrühren. — Eine englische Meile davon stößt man auf einen ähnlichen großen Ruinenhaufen, El-Kasr. Hier soll nach einigen der Tempel Baal, nach anderen der königliche Palast gestanden haben. Man sieht noch massive Bruchstücke von Wänden und Pfeilern, und in einer Vertiefung einen Löwen von dunkelgrauem Granit in solcher Größe, daß ich ihn von ferne für einen Elephanten hielt. Es ist sehr beschädigt und nach dem noch bestehenden zu urtheilen scheint er gerade nicht aus der Hand eines großen Künstlers hervorgegangen zu sein.
Von merkwürdiger Härte ist der Mörtel, — eher brechen die Ziegel, als daß man sie von selbem lösen kann. Die Ziegel alle der Ruinen sind theils gelblich, theils röthlich, einen Fuß lang, beinahe eben so breit und drei einen halben Zoll dick.
In den Ruinen von El-Kasr steht ein einzelner, verwaister Baum, der zum Geschlechte der Nadelhölzer gehört, die in dieser Gegend ganz unbekannt sind. Die Araber nennen ihn Athale und halten ihn für heilig. Bie Buschir soll es solcher Exemplare mehrere geben, — dort heißt es Gaz oder Guz.
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