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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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vieler Schriftgelehrten, die durch unfehlbare Beweise darlegen wollen, daß hier das Paradies gewesen sei. Wenn dies der Fall war, so machte unser guter Stammvater, nachdem er aus dem Paradiese vertrieben wurde, eine gar weite Reise, um auf den Adamspick auf Ceylon zu gelangen.

Wir lenkten in den Tigris ein; drei Meilen weit erfreuten wir uns noch des Anblickes der schönen Dattelwaldungen, die uns von der Mündung des Schatel-Arab bis hieher beinahe ununterbrochen begleitet hatten, dann hörten sie plötzlich auf; doch blühte und grünte es auf beiden Seiten sehr üppig, und schöne Fruchtfelder wechselten mit ausgedehnten Grasplätzen, die theilweise mit Gebüsch oder strauchartigen Bäumen bedeckt waren. Diese Fruchtbarkeit soll sich jedoch nur auf einige Meilen landeinwärts erstrecken, entfernter vom Strome soll alles Wüste sein.

An mehreren Stellen sahen wir große Beduinen-Stämme, die ihre Zelte in langen Reihen meist knapp am Ufer aufgeschlagen hatten. Einige dieser Horden hatten ziemlich große, ganz gedeckte Zelte, andere wieder nichts als eine Strohmatte, ein Tuch oder einige Häute über ein Paar Pfähle gespannt, das kaum die Köpfe der darunter Liegenden vor den brennenden Sonnenstrahlen schützte. Im Winter, wo die Kälte oft bis zum Frost steigt, haben sie dieselbe Wohnung und Kleidung wie im Sommer, -- da soll auch große Sterblichkeit unter ihnen herrschen. Diese Menschen sehen wie Wilde aus und sind bloß in dunkelbraune Decken gekleidet. Die Männer haben davon ein Stück zwischen die Beine gezogen, ein anderes umgehangen, die Weiber sind ganz darin eingehüllt, die Kinder

vieler Schriftgelehrten, die durch unfehlbare Beweise darlegen wollen, daß hier das Paradies gewesen sei. Wenn dies der Fall war, so machte unser guter Stammvater, nachdem er aus dem Paradiese vertrieben wurde, eine gar weite Reise, um auf den Adamspick auf Ceylon zu gelangen.

Wir lenkten in den Tigris ein; drei Meilen weit erfreuten wir uns noch des Anblickes der schönen Dattelwaldungen, die uns von der Mündung des Schatel-Arab bis hieher beinahe ununterbrochen begleitet hatten, dann hörten sie plötzlich auf; doch blühte und grünte es auf beiden Seiten sehr üppig, und schöne Fruchtfelder wechselten mit ausgedehnten Grasplätzen, die theilweise mit Gebüsch oder strauchartigen Bäumen bedeckt waren. Diese Fruchtbarkeit soll sich jedoch nur auf einige Meilen landeinwärts erstrecken, entfernter vom Strome soll alles Wüste sein.

An mehreren Stellen sahen wir große Beduinen-Stämme, die ihre Zelte in langen Reihen meist knapp am Ufer aufgeschlagen hatten. Einige dieser Horden hatten ziemlich große, ganz gedeckte Zelte, andere wieder nichts als eine Strohmatte, ein Tuch oder einige Häute über ein Paar Pfähle gespannt, das kaum die Köpfe der darunter Liegenden vor den brennenden Sonnenstrahlen schützte. Im Winter, wo die Kälte oft bis zum Frost steigt, haben sie dieselbe Wohnung und Kleidung wie im Sommer, — da soll auch große Sterblichkeit unter ihnen herrschen. Diese Menschen sehen wie Wilde aus und sind bloß in dunkelbraune Decken gekleidet. Die Männer haben davon ein Stück zwischen die Beine gezogen, ein anderes umgehangen, die Weiber sind ganz darin eingehüllt, die Kinder

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[111/0119] vieler Schriftgelehrten, die durch unfehlbare Beweise darlegen wollen, daß hier das Paradies gewesen sei. Wenn dies der Fall war, so machte unser guter Stammvater, nachdem er aus dem Paradiese vertrieben wurde, eine gar weite Reise, um auf den Adamspick auf Ceylon zu gelangen. Wir lenkten in den Tigris ein; drei Meilen weit erfreuten wir uns noch des Anblickes der schönen Dattelwaldungen, die uns von der Mündung des Schatel-Arab bis hieher beinahe ununterbrochen begleitet hatten, dann hörten sie plötzlich auf; doch blühte und grünte es auf beiden Seiten sehr üppig, und schöne Fruchtfelder wechselten mit ausgedehnten Grasplätzen, die theilweise mit Gebüsch oder strauchartigen Bäumen bedeckt waren. Diese Fruchtbarkeit soll sich jedoch nur auf einige Meilen landeinwärts erstrecken, entfernter vom Strome soll alles Wüste sein. An mehreren Stellen sahen wir große Beduinen-Stämme, die ihre Zelte in langen Reihen meist knapp am Ufer aufgeschlagen hatten. Einige dieser Horden hatten ziemlich große, ganz gedeckte Zelte, andere wieder nichts als eine Strohmatte, ein Tuch oder einige Häute über ein Paar Pfähle gespannt, das kaum die Köpfe der darunter Liegenden vor den brennenden Sonnenstrahlen schützte. Im Winter, wo die Kälte oft bis zum Frost steigt, haben sie dieselbe Wohnung und Kleidung wie im Sommer, — da soll auch große Sterblichkeit unter ihnen herrschen. Diese Menschen sehen wie Wilde aus und sind bloß in dunkelbraune Decken gekleidet. Die Männer haben davon ein Stück zwischen die Beine gezogen, ein anderes umgehangen, die Weiber sind ganz darin eingehüllt, die Kinder

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/119>, abgerufen am 24.11.2024.