Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.Von Bombay nach Bagdad. Abreise von Bombay. Ausbruch der natürlichen Pocken. Mascat. Bandr-Abas. Die Perser. Die Meerstraße Kishm. Buschir. Einfahrt in den Schatel-Arab. Bassora. Einfahrt in den Tigris. Beduinen-Stämme. Ktesiphon und Seleucia. Ankuft in Bagdad. Das Dampfschiff S. Ch. Forbes (40 Pferdekraft, Kapitän Lichtfield) hatte nur zwei Cabinen, eine kleine und eine große. Erstere war schon lange von einem Engländer, Herrn Roß, gemiethet, letztere wurde von einigen reichen Persern für ihre Frauen und Kinder in Beschlag genommen; ich mußte mich mit einem Platze auf dem Decke begnügen, speiste jedoch an der Tafel des Kapitäns, der mich während der ganzen Reise mit Aufmerksamkeiten und Gefälligkeiten überhäufte. Das kleine Schiff war im vollsten Sinne des Wortes mit Menschen überladen, das Schiffspersonal allein zählte schon 45 Köpfe; dazu kamen noch 124 Passagiere, meist Perser, Mohamedaner und Araber. Herr Roß und ich waren unter den Reisenden die einzigen Europäer. Als diese Menschenmasse versammelt war, gab es auf dem Decke auch nicht das kleinste leere Plätzchen, -- um von einem Orte zum andern zu gelangen, mußte man zahllose Von Bombay nach Bagdad. Abreise von Bombay. Ausbruch der natürlichen Pocken. Mascat. Bandr-Abas. Die Perser. Die Meerstraße Kishm. Buschir. Einfahrt in den Schatel-Arab. Bassora. Einfahrt in den Tigris. Beduinen-Stämme. Ktesiphon und Seleucia. Ankuft in Bagdad. Das Dampfschiff S. Ch. Forbes (40 Pferdekraft, Kapitän Lichtfield) hatte nur zwei Cabinen, eine kleine und eine große. Erstere war schon lange von einem Engländer, Herrn Roß, gemiethet, letztere wurde von einigen reichen Persern für ihre Frauen und Kinder in Beschlag genommen; ich mußte mich mit einem Platze auf dem Decke begnügen, speiste jedoch an der Tafel des Kapitäns, der mich während der ganzen Reise mit Aufmerksamkeiten und Gefälligkeiten überhäufte. Das kleine Schiff war im vollsten Sinne des Wortes mit Menschen überladen, das Schiffspersonal allein zählte schon 45 Köpfe; dazu kamen noch 124 Passagiere, meist Perser, Mohamedaner und Araber. Herr Roß und ich waren unter den Reisenden die einzigen Europäer. Als diese Menschenmasse versammelt war, gab es auf dem Decke auch nicht das kleinste leere Plätzchen, — um von einem Orte zum andern zu gelangen, mußte man zahllose <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0102" n="[94]"/> <head>Von Bombay nach Bagdad.</head><lb/> <argument> <p>Abreise von <hi rendition="#aq">Bombay</hi>. Ausbruch der natürlichen Pocken. <hi rendition="#aq">Mascat. Bandr-Abas</hi>. Die Perser. Die Meerstraße <hi rendition="#aq">Kishm. Buschir.</hi> Einfahrt in den Schatel-Arab. <hi rendition="#aq">Bassora</hi>. Einfahrt in den Tigris. Beduinen-Stämme. <hi rendition="#aq">Ktesiphon </hi>und <hi rendition="#aq">Seleucia</hi>. Ankuft in <hi rendition="#aq">Bagdad</hi>.</p> </argument> <p>Das Dampfschiff S. Ch. Forbes (40 Pferdekraft, Kapitän Lichtfield) hatte nur zwei Cabinen, eine kleine und eine große. Erstere war schon lange von einem Engländer, Herrn Roß, gemiethet, letztere wurde von einigen reichen Persern für ihre Frauen und Kinder in Beschlag genommen; ich mußte mich mit einem Platze auf dem Decke begnügen, speiste jedoch an der Tafel des Kapitäns, der mich während der ganzen Reise mit Aufmerksamkeiten und Gefälligkeiten überhäufte.</p> <p>Das kleine Schiff war im vollsten Sinne des Wortes mit Menschen überladen, das Schiffspersonal allein zählte schon 45 Köpfe; dazu kamen noch 124 Passagiere, meist Perser, Mohamedaner und Araber. Herr Roß und ich waren unter den Reisenden die einzigen Europäer. Als diese Menschenmasse versammelt war, gab es auf dem Decke auch nicht das kleinste leere Plätzchen, — um von einem Orte zum andern zu gelangen, mußte man zahllose </p> </div> </body> </text> </TEI> [[94]/0102]
Von Bombay nach Bagdad.
Abreise von Bombay. Ausbruch der natürlichen Pocken. Mascat. Bandr-Abas. Die Perser. Die Meerstraße Kishm. Buschir. Einfahrt in den Schatel-Arab. Bassora. Einfahrt in den Tigris. Beduinen-Stämme. Ktesiphon und Seleucia. Ankuft in Bagdad.
Das Dampfschiff S. Ch. Forbes (40 Pferdekraft, Kapitän Lichtfield) hatte nur zwei Cabinen, eine kleine und eine große. Erstere war schon lange von einem Engländer, Herrn Roß, gemiethet, letztere wurde von einigen reichen Persern für ihre Frauen und Kinder in Beschlag genommen; ich mußte mich mit einem Platze auf dem Decke begnügen, speiste jedoch an der Tafel des Kapitäns, der mich während der ganzen Reise mit Aufmerksamkeiten und Gefälligkeiten überhäufte.
Das kleine Schiff war im vollsten Sinne des Wortes mit Menschen überladen, das Schiffspersonal allein zählte schon 45 Köpfe; dazu kamen noch 124 Passagiere, meist Perser, Mohamedaner und Araber. Herr Roß und ich waren unter den Reisenden die einzigen Europäer. Als diese Menschenmasse versammelt war, gab es auf dem Decke auch nicht das kleinste leere Plätzchen, — um von einem Orte zum andern zu gelangen, mußte man zahllose
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