Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

Bild:
<< vorherige Seite

bereit, da ein Lauf- oder Meldzettel den Reisenden ein bis zwei Tage in vorhinein ankündiget. Bei Nacht gesellt sich noch ein Fackelträger zum Zuge, um durch die Helle der Flamme die wilden Thiere zu verscheuchen. Die Reisespesen betragen für eine Person ungefähr 200 Rupien. Für das Gepäck wird besonders bezahlt.

Die Reise zu Wasser kann man in Dampfbooten machen, deren beinah jede Woche eines bis Allahabad (115 Meilen über Benares) geht. Die Fahrt währt vierzehn bis zwanzig Tage; man kann nämlich, der vielen Sandbänke halber, nur bei Tage weiter kommen, und hat dessen ohngeachtet häufig das Unglück aufzufahren, besonders bei niederem Wasserstande. Die Preise bis Benares betragen für den ersten Platz 257 Rup., für den zweiten 216 Rup. Die Kost ohne Getränke wird mit drei Rup. täglich vergütet.

Da ich von des Ganges schönen Ufern, von den bedeutenden Städten an demselben so viel gehört hatte, wählte ich die Wasserfahrt.

Am 8. Dec. Sollte, der Ankündigung gemäß, das Dampfboot "General Macleod," 140 Pferdekraft, unter Kapitän Kellar abgehen. An Bord angelangt erhielt ich die erfreuliche Nachricht einer vierundzwanzigstündigen Verzögerung, die dann noch um vierundzwanzig Stunden verlängert wurde, so daß wir erst am 10ten um eilf Uhr Morgens fortkamen. Die Reise ging den Strom abwärts in die See bis Katscherie. Am folgenden Tage lenkten wir bei Mudpointe in die Sunderbunds ein, in welchen Gewässern wir uns bis Culna umhertrieben. Von da

bereit, da ein Lauf- oder Meldzettel den Reisenden ein bis zwei Tage in vorhinein ankündiget. Bei Nacht gesellt sich noch ein Fackelträger zum Zuge, um durch die Helle der Flamme die wilden Thiere zu verscheuchen. Die Reisespesen betragen für eine Person ungefähr 200 Rupien. Für das Gepäck wird besonders bezahlt.

Die Reise zu Wasser kann man in Dampfbooten machen, deren beinah jede Woche eines bis Allahabad (115 Meilen über Benares) geht. Die Fahrt währt vierzehn bis zwanzig Tage; man kann nämlich, der vielen Sandbänke halber, nur bei Tage weiter kommen, und hat dessen ohngeachtet häufig das Unglück aufzufahren, besonders bei niederem Wasserstande. Die Preise bis Benares betragen für den ersten Platz 257 Rup., für den zweiten 216 Rup. Die Kost ohne Getränke wird mit drei Rup. täglich vergütet.

Da ich von des Ganges schönen Ufern, von den bedeutenden Städten an demselben so viel gehört hatte, wählte ich die Wasserfahrt.

Am 8. Dec. Sollte, der Ankündigung gemäß, das Dampfboot „General Macleod,“ 140 Pferdekraft, unter Kapitän Kellar abgehen. An Bord angelangt erhielt ich die erfreuliche Nachricht einer vierundzwanzigstündigen Verzögerung, die dann noch um vierundzwanzig Stunden verlängert wurde, so daß wir erst am 10ten um eilf Uhr Morgens fortkamen. Die Reise ging den Strom abwärts in die See bis Katscherie. Am folgenden Tage lenkten wir bei Mudpointe in die Sunderbunds ein, in welchen Gewässern wir uns bis Culna umhertrieben. Von da

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0154" n="147"/>
bereit, da ein Lauf- oder Meldzettel den Reisenden ein bis zwei Tage in vorhinein ankündiget. Bei Nacht gesellt sich noch ein Fackelträger zum Zuge, um durch die Helle der Flamme die wilden Thiere zu verscheuchen. Die Reisespesen betragen für eine Person ungefähr 200 Rupien. Für das Gepäck wird besonders bezahlt.</p>
          <p>Die Reise zu Wasser kann man in Dampfbooten machen, deren beinah jede Woche eines bis Allahabad (115 Meilen über Benares) geht. Die Fahrt währt vierzehn bis zwanzig Tage; man kann nämlich, der vielen Sandbänke halber, nur bei Tage weiter kommen, und hat dessen ohngeachtet häufig das Unglück aufzufahren, besonders bei niederem Wasserstande. Die Preise bis Benares betragen für den ersten Platz 257 Rup., für den zweiten 216 Rup. Die Kost ohne Getränke wird mit drei Rup. täglich vergütet.</p>
          <p>Da ich von des Ganges schönen Ufern, von den bedeutenden Städten an demselben so viel gehört hatte, wählte ich die Wasserfahrt.</p>
          <p>Am 8. Dec. Sollte, der Ankündigung gemäß, das Dampfboot &#x201E;General Macleod,&#x201C; 140 Pferdekraft, unter Kapitän Kellar abgehen. An Bord angelangt erhielt ich die erfreuliche Nachricht einer vierundzwanzigstündigen Verzögerung, die dann noch um vierundzwanzig Stunden verlängert wurde, so daß wir erst am 10ten um eilf Uhr Morgens fortkamen. Die Reise ging den Strom abwärts in die See bis Katscherie. Am folgenden Tage lenkten wir bei Mudpointe in die Sunderbunds ein, in welchen Gewässern wir uns bis Culna umhertrieben. Von da
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[147/0154] bereit, da ein Lauf- oder Meldzettel den Reisenden ein bis zwei Tage in vorhinein ankündiget. Bei Nacht gesellt sich noch ein Fackelträger zum Zuge, um durch die Helle der Flamme die wilden Thiere zu verscheuchen. Die Reisespesen betragen für eine Person ungefähr 200 Rupien. Für das Gepäck wird besonders bezahlt. Die Reise zu Wasser kann man in Dampfbooten machen, deren beinah jede Woche eines bis Allahabad (115 Meilen über Benares) geht. Die Fahrt währt vierzehn bis zwanzig Tage; man kann nämlich, der vielen Sandbänke halber, nur bei Tage weiter kommen, und hat dessen ohngeachtet häufig das Unglück aufzufahren, besonders bei niederem Wasserstande. Die Preise bis Benares betragen für den ersten Platz 257 Rup., für den zweiten 216 Rup. Die Kost ohne Getränke wird mit drei Rup. täglich vergütet. Da ich von des Ganges schönen Ufern, von den bedeutenden Städten an demselben so viel gehört hatte, wählte ich die Wasserfahrt. Am 8. Dec. Sollte, der Ankündigung gemäß, das Dampfboot „General Macleod,“ 140 Pferdekraft, unter Kapitän Kellar abgehen. An Bord angelangt erhielt ich die erfreuliche Nachricht einer vierundzwanzigstündigen Verzögerung, die dann noch um vierundzwanzig Stunden verlängert wurde, so daß wir erst am 10ten um eilf Uhr Morgens fortkamen. Die Reise ging den Strom abwärts in die See bis Katscherie. Am folgenden Tage lenkten wir bei Mudpointe in die Sunderbunds ein, in welchen Gewässern wir uns bis Culna umhertrieben. Von da

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sophie: A digital library of works by german-speaking women: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition (2013-06-28T07:11:29Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.) sind nicht konsequent wie in der Vorlage gekennzeichnet



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/154
Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/154>, abgerufen am 22.11.2024.