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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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eroberte, 150 der vornehmsten Gefangenen werfen und da verhungern ließ, ist jetzt in ein Magazin verwandelt. Am Eingange steht ein 50 Fuß hoher Obelisk, auf welchem die Namen der Unglücklichen verzeichnet sind.

Der botanische Garten liegt fünf englische Meilen von der Stadt entfernt. Er wurde im Jahre 1743 unter Lord Kyd's Anleitung angelegt; gleicht aber mehr einem natürlichen Parke, da er nur wenig Blumen und Pflanzen, aber desto mehr Bäume und Strauchgewächse enthält, die in gefälliger Unordnung auf großen Wiesenplätzen vertheilt stehen. Ein niedliches Monument mit der marmornen Büste des Gründers, verewigt dessen Andenken. Das sehenswertheste in diesem Garten sind zwei Bananen-Bäume. Sie gehören zum Geschlechte der Feigenbäume, und erreichen mitunter eine Höhe von 40 Fuß. Die Früchte sind ganz klein, rund und von dunkelrother Farbe; sie werden gebrannt und liefern Oel. Wenn der Stamm ungefähr eine Höhe von funfzehn Fuß erreicht hat, breiten sich viele seiner Aeste in horizontaler Richtung nach allen Seiten aus, und an ihren untern Theilen sprossen fadenähnliche Wurzeln oder Geflechte hervor, die sich senkrecht zur Erde neigen und bald fest in dem Boden wurzeln. Wenn sie stark geworden sind treiben sie wie der Hauptstamm dieselben Zweige. Und so geht es immer fort; es ist daher leicht zu begreifen, daß ein einziger Urstamm am Ende einen ganzen Hain bildet, in welchem Tausende von Menschen kühlenden Schatten finden. Den Hindus ist dieser Baum heilig. Sie setzen dem Gotte Rama Altäre barunter, und der Bramine versammelt hier seine Schüler zum Unterrichte.

eroberte, 150 der vornehmsten Gefangenen werfen und da verhungern ließ, ist jetzt in ein Magazin verwandelt. Am Eingange steht ein 50 Fuß hoher Obelisk, auf welchem die Namen der Unglücklichen verzeichnet sind.

Der botanische Garten liegt fünf englische Meilen von der Stadt entfernt. Er wurde im Jahre 1743 unter Lord Kyd’s Anleitung angelegt; gleicht aber mehr einem natürlichen Parke, da er nur wenig Blumen und Pflanzen, aber desto mehr Bäume und Strauchgewächse enthält, die in gefälliger Unordnung auf großen Wiesenplätzen vertheilt stehen. Ein niedliches Monument mit der marmornen Büste des Gründers, verewigt dessen Andenken. Das sehenswertheste in diesem Garten sind zwei Bananen-Bäume. Sie gehören zum Geschlechte der Feigenbäume, und erreichen mitunter eine Höhe von 40 Fuß. Die Früchte sind ganz klein, rund und von dunkelrother Farbe; sie werden gebrannt und liefern Oel. Wenn der Stamm ungefähr eine Höhe von funfzehn Fuß erreicht hat, breiten sich viele seiner Aeste in horizontaler Richtung nach allen Seiten aus, und an ihren untern Theilen sprossen fadenähnliche Wurzeln oder Geflechte hervor, die sich senkrecht zur Erde neigen und bald fest in dem Boden wurzeln. Wenn sie stark geworden sind treiben sie wie der Hauptstamm dieselben Zweige. Und so geht es immer fort; es ist daher leicht zu begreifen, daß ein einziger Urstamm am Ende einen ganzen Hain bildet, in welchem Tausende von Menschen kühlenden Schatten finden. Den Hindus ist dieser Baum heilig. Sie setzen dem Gotte Rama Altäre barunter, und der Bramine versammelt hier seine Schüler zum Unterrichte.

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[128/0135] eroberte, 150 der vornehmsten Gefangenen werfen und da verhungern ließ, ist jetzt in ein Magazin verwandelt. Am Eingange steht ein 50 Fuß hoher Obelisk, auf welchem die Namen der Unglücklichen verzeichnet sind. Der botanische Garten liegt fünf englische Meilen von der Stadt entfernt. Er wurde im Jahre 1743 unter Lord Kyd’s Anleitung angelegt; gleicht aber mehr einem natürlichen Parke, da er nur wenig Blumen und Pflanzen, aber desto mehr Bäume und Strauchgewächse enthält, die in gefälliger Unordnung auf großen Wiesenplätzen vertheilt stehen. Ein niedliches Monument mit der marmornen Büste des Gründers, verewigt dessen Andenken. Das sehenswertheste in diesem Garten sind zwei Bananen-Bäume. Sie gehören zum Geschlechte der Feigenbäume, und erreichen mitunter eine Höhe von 40 Fuß. Die Früchte sind ganz klein, rund und von dunkelrother Farbe; sie werden gebrannt und liefern Oel. Wenn der Stamm ungefähr eine Höhe von funfzehn Fuß erreicht hat, breiten sich viele seiner Aeste in horizontaler Richtung nach allen Seiten aus, und an ihren untern Theilen sprossen fadenähnliche Wurzeln oder Geflechte hervor, die sich senkrecht zur Erde neigen und bald fest in dem Boden wurzeln. Wenn sie stark geworden sind treiben sie wie der Hauptstamm dieselben Zweige. Und so geht es immer fort; es ist daher leicht zu begreifen, daß ein einziger Urstamm am Ende einen ganzen Hain bildet, in welchem Tausende von Menschen kühlenden Schatten finden. Den Hindus ist dieser Baum heilig. Sie setzen dem Gotte Rama Altäre barunter, und der Bramine versammelt hier seine Schüler zum Unterrichte.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/135>, abgerufen am 24.11.2024.