Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.hoch, und trägt weiße, geruchlose Blüthen. Aus der Frucht, die kleiner als eine Eichel ist, wird Oel gewonnen, welches, wenn man die Frucht zerquetscht und kocht, obenauf schwimmt. Man mengt es mit Cocosöl und verbraucht es bei der Beleuchtung. Die Zimmternte hat zweimal im Jahre statt: die erste (große) von April bis Juli, die zweite (kleine) von November bis Januar. Die Rinde wird mittelst eines Messers von den dünnen Aesten geschält und an der Sonne getrocknet, wodurch sie eine gelbliche oder bräunliche Farbe bekömmt. Der feinste Zimmt ist lichtgelb und höchstens von der Dicke eines Kartenpapieres. Das feine Zimmtöl, das man als Arznei gebraucht, wird aus dem Zimmt selbst gezogen. Man schüttet ihn in ein hölzernes mit Wasser angefülltes Gefäß und läßt ihn acht bis zehn Tage darin liegen. Die ganze Masse wird hierauf in einen Destillirkolben gegeben und über einem kleinen Feuer destillirt. Auf dem daraus gewonnenen Wasser sammelt sich nach kurzer Zeit Oel, welches man mit der größten Sorgfalt abschöpft. Unter den Thieren Ceylon's fielen mir außer den Elephanten noch besonders die Raben auf, und zwar durch ihre Menge und ihre Zahmheit. In jedem Städtchen und Dörfchen sieht man eine Unzahl dieser Vögel, die an die Thüren und Fenster kommen und alles aufpicken. Sie sind dem Lande das, was die Hunde der Türkei -- sie zehren allen Unrath auf. Das Hornvieh ist etwas klein und hat zwischen den Schulterblättern Höcker, die aus Fleisch bestehen und für Leckerbissen gehalten werden. In Colombo und Pointe de Galle sieht man auch hoch, und trägt weiße, geruchlose Blüthen. Aus der Frucht, die kleiner als eine Eichel ist, wird Oel gewonnen, welches, wenn man die Frucht zerquetscht und kocht, obenauf schwimmt. Man mengt es mit Cocosöl und verbraucht es bei der Beleuchtung. Die Zimmternte hat zweimal im Jahre statt: die erste (große) von April bis Juli, die zweite (kleine) von November bis Januar. Die Rinde wird mittelst eines Messers von den dünnen Aesten geschält und an der Sonne getrocknet, wodurch sie eine gelbliche oder bräunliche Farbe bekömmt. Der feinste Zimmt ist lichtgelb und höchstens von der Dicke eines Kartenpapieres. Das feine Zimmtöl, das man als Arznei gebraucht, wird aus dem Zimmt selbst gezogen. Man schüttet ihn in ein hölzernes mit Wasser angefülltes Gefäß und läßt ihn acht bis zehn Tage darin liegen. Die ganze Masse wird hierauf in einen Destillirkolben gegeben und über einem kleinen Feuer destillirt. Auf dem daraus gewonnenen Wasser sammelt sich nach kurzer Zeit Oel, welches man mit der größten Sorgfalt abschöpft. Unter den Thieren Ceylon’s fielen mir außer den Elephanten noch besonders die Raben auf, und zwar durch ihre Menge und ihre Zahmheit. In jedem Städtchen und Dörfchen sieht man eine Unzahl dieser Vögel, die an die Thüren und Fenster kommen und alles aufpicken. Sie sind dem Lande das, was die Hunde der Türkei — sie zehren allen Unrath auf. Das Hornvieh ist etwas klein und hat zwischen den Schulterblättern Höcker, die aus Fleisch bestehen und für Leckerbissen gehalten werden. In Colombo und Pointe de Galle sieht man auch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0116" n="109"/> hoch, und trägt weiße, geruchlose Blüthen. Aus der Frucht, die kleiner als eine Eichel ist, wird Oel gewonnen, welches, wenn man die Frucht zerquetscht und kocht, obenauf schwimmt. Man mengt es mit Cocosöl und verbraucht es bei der Beleuchtung.</p> <p>Die Zimmternte hat zweimal im Jahre statt: die erste (große) von April bis Juli, die zweite (kleine) von November bis Januar. Die Rinde wird mittelst eines Messers von den dünnen Aesten geschält und an der Sonne getrocknet, wodurch sie eine gelbliche oder bräunliche Farbe bekömmt. Der feinste Zimmt ist lichtgelb und höchstens von der Dicke eines Kartenpapieres.</p> <p>Das feine Zimmtöl, das man als Arznei gebraucht, wird aus dem Zimmt selbst gezogen. Man schüttet ihn in ein hölzernes mit Wasser angefülltes Gefäß und läßt ihn acht bis zehn Tage darin liegen. Die ganze Masse wird hierauf in einen Destillirkolben gegeben und über einem kleinen Feuer destillirt. Auf dem daraus gewonnenen Wasser sammelt sich nach kurzer Zeit Oel, welches man mit der größten Sorgfalt abschöpft.</p> <p>Unter den Thieren Ceylon’s fielen mir außer den Elephanten noch besonders die Raben auf, und zwar durch ihre Menge und ihre Zahmheit. In jedem Städtchen und Dörfchen sieht man eine Unzahl dieser Vögel, die an die Thüren und Fenster kommen und alles aufpicken. Sie sind dem Lande das, was die Hunde der Türkei — sie zehren allen Unrath auf. Das Hornvieh ist etwas klein und hat zwischen den Schulterblättern Höcker, die aus Fleisch bestehen und für Leckerbissen gehalten werden.</p> <p>In Colombo und Pointe de Galle sieht man auch </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [109/0116]
hoch, und trägt weiße, geruchlose Blüthen. Aus der Frucht, die kleiner als eine Eichel ist, wird Oel gewonnen, welches, wenn man die Frucht zerquetscht und kocht, obenauf schwimmt. Man mengt es mit Cocosöl und verbraucht es bei der Beleuchtung.
Die Zimmternte hat zweimal im Jahre statt: die erste (große) von April bis Juli, die zweite (kleine) von November bis Januar. Die Rinde wird mittelst eines Messers von den dünnen Aesten geschält und an der Sonne getrocknet, wodurch sie eine gelbliche oder bräunliche Farbe bekömmt. Der feinste Zimmt ist lichtgelb und höchstens von der Dicke eines Kartenpapieres.
Das feine Zimmtöl, das man als Arznei gebraucht, wird aus dem Zimmt selbst gezogen. Man schüttet ihn in ein hölzernes mit Wasser angefülltes Gefäß und läßt ihn acht bis zehn Tage darin liegen. Die ganze Masse wird hierauf in einen Destillirkolben gegeben und über einem kleinen Feuer destillirt. Auf dem daraus gewonnenen Wasser sammelt sich nach kurzer Zeit Oel, welches man mit der größten Sorgfalt abschöpft.
Unter den Thieren Ceylon’s fielen mir außer den Elephanten noch besonders die Raben auf, und zwar durch ihre Menge und ihre Zahmheit. In jedem Städtchen und Dörfchen sieht man eine Unzahl dieser Vögel, die an die Thüren und Fenster kommen und alles aufpicken. Sie sind dem Lande das, was die Hunde der Türkei — sie zehren allen Unrath auf. Das Hornvieh ist etwas klein und hat zwischen den Schulterblättern Höcker, die aus Fleisch bestehen und für Leckerbissen gehalten werden.
In Colombo und Pointe de Galle sieht man auch
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Zitationshilfe: | Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/116>, abgerufen am 16.07.2024. |