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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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es die Sitte, an der Außenseite des Gehöftes anzuhalten und durch den Diener um die Erlaubniß anfragen zu lassen. Erst wenn die Bitte gewährt ist, was beinahe durchgehends geschieht, steigt man vom Maulthiere und begibt sich in das Gehöft.

Ich wurde in der Fazenda Boa Esperanza äußerst freundlich aufgenommen, und da ich gerade zum Mittagmahle kam (es war zwischen 3 und 4 Uhr), stellte man augenblicklich für mich und meinen Diener Gedecke auf den Tisch. Die Gerichte waren zahlreich und so ziemlich nach europäischer Art bereitet.

In jeder Venda und in jeder Fazenda verwunderte man sich ungemein, wenn man mich, eine Frau, mit einem einzigen Diener herankommen sah. Die erste Frage war stets, ob ich mich nicht fürchte, die Wälder so allein zu durchstreifen; mein Führer wurde überall bei Seite genommen und gefragt, warum ich denn reise. Da ich nun häufig Blumen und Insekten sammelte, hielt er mich für eine Naturforscherin und gab die Wissenschaft für den Zweck meiner Reise aus.

Als die Tafel vorüber war, schlug mir die freundliche Hausfrau vor, die Kaffeepflanzungen, Magazine u .s. w. zu besuchen. Gerne nahm ich diesen Vorschlag an, der mir Gelegenheit bot, die Bereitung des Kaffee's von Anfang bis zu Ende zu sehen.

Die Art und Weise des Pflückens habe ich bereits erzählt. Ist dieß geschehen, so wird der Kaffee auf großen Plätzen ausgebreitet, die eigens festgestampft und von niedern, kaum fußhohen, gemauerten Wänden umgeben sind. Letztere haben kleine Abzugslöcher, damit im

es die Sitte, an der Außenseite des Gehöftes anzuhalten und durch den Diener um die Erlaubniß anfragen zu lassen. Erst wenn die Bitte gewährt ist, was beinahe durchgehends geschieht, steigt man vom Maulthiere und begibt sich in das Gehöft.

Ich wurde in der Fazenda Boa Esperanza äußerst freundlich aufgenommen, und da ich gerade zum Mittagmahle kam (es war zwischen 3 und 4 Uhr), stellte man augenblicklich für mich und meinen Diener Gedecke auf den Tisch. Die Gerichte waren zahlreich und so ziemlich nach europäischer Art bereitet.

In jeder Venda und in jeder Fazenda verwunderte man sich ungemein, wenn man mich, eine Frau, mit einem einzigen Diener herankommen sah. Die erste Frage war stets, ob ich mich nicht fürchte, die Wälder so allein zu durchstreifen; mein Führer wurde überall bei Seite genommen und gefragt, warum ich denn reise. Da ich nun häufig Blumen und Insekten sammelte, hielt er mich für eine Naturforscherin und gab die Wissenschaft für den Zweck meiner Reise aus.

Als die Tafel vorüber war, schlug mir die freundliche Hausfrau vor, die Kaffeepflanzungen, Magazine u .s. w. zu besuchen. Gerne nahm ich diesen Vorschlag an, der mir Gelegenheit bot, die Bereitung des Kaffee’s von Anfang bis zu Ende zu sehen.

Die Art und Weise des Pflückens habe ich bereits erzählt. Ist dieß geschehen, so wird der Kaffee auf großen Plätzen ausgebreitet, die eigens festgestampft und von niedern, kaum fußhohen, gemauerten Wänden umgeben sind. Letztere haben kleine Abzugslöcher, damit im

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[90/0097] es die Sitte, an der Außenseite des Gehöftes anzuhalten und durch den Diener um die Erlaubniß anfragen zu lassen. Erst wenn die Bitte gewährt ist, was beinahe durchgehends geschieht, steigt man vom Maulthiere und begibt sich in das Gehöft. Ich wurde in der Fazenda Boa Esperanza äußerst freundlich aufgenommen, und da ich gerade zum Mittagmahle kam (es war zwischen 3 und 4 Uhr), stellte man augenblicklich für mich und meinen Diener Gedecke auf den Tisch. Die Gerichte waren zahlreich und so ziemlich nach europäischer Art bereitet. In jeder Venda und in jeder Fazenda verwunderte man sich ungemein, wenn man mich, eine Frau, mit einem einzigen Diener herankommen sah. Die erste Frage war stets, ob ich mich nicht fürchte, die Wälder so allein zu durchstreifen; mein Führer wurde überall bei Seite genommen und gefragt, warum ich denn reise. Da ich nun häufig Blumen und Insekten sammelte, hielt er mich für eine Naturforscherin und gab die Wissenschaft für den Zweck meiner Reise aus. Als die Tafel vorüber war, schlug mir die freundliche Hausfrau vor, die Kaffeepflanzungen, Magazine u .s. w. zu besuchen. Gerne nahm ich diesen Vorschlag an, der mir Gelegenheit bot, die Bereitung des Kaffee’s von Anfang bis zu Ende zu sehen. Die Art und Weise des Pflückens habe ich bereits erzählt. Ist dieß geschehen, so wird der Kaffee auf großen Plätzen ausgebreitet, die eigens festgestampft und von niedern, kaum fußhohen, gemauerten Wänden umgeben sind. Letztere haben kleine Abzugslöcher, damit im

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/97>, abgerufen am 23.11.2024.