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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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die große Zucker-Fazenda*) de Collegio, die in ihrer Anlage vollkommen einem großen Landsitze gleicht. An das geräumige Wohnhaus schließt sich eine Kapelle, umher liegen die Wirtschaftsgebäude und das Ganze ist von einer hohen Mauer umgeben.

Weithin waren die Ebenen und niederen Anhöhen mit Zuckerrohr bepflanzt. Leider konnten wir die Bereitung des Zuckers nicht sehen, da das Rohr noch nicht reif war.

Der Reichthum eines Plantagenbesitzers wird in Brasilien nach der Anzahl der Sclaven bemessen. Diese Pflanzung besaß 800 Sclaven ein bedeutender Reichthum, da jeder männliche Sclave 6 -- 700 Milreis kostet.

Unweit dieser Fazenda, rechts von der Straße, liegt die ebenfalls ziemlich bedeutende Fazenda Papagais; außerdem sahen wir noch mehrere kleinere Pflanzungen, die in die einförmige Gegend etwas Leben brachten.

St. Anna (4 Leguas) ist ein unbedeutender Ort, der nur aus einigen Häusern, einem Kirchlein und einer Apotheke besteht. Letztere darf in keinem brasilianischen Orte fehlen, und zählte er auch nur 12 -- 15 Häuschen. Wir nahmen hier bei einem etwas prellerischen Wirth, Hrn. Gebhart, eine Eierspeise und eine Flasche Wein, ließen unsern Maulthieren etwas Mil geben und bezahlten dafür 3 Milreis.

Wir ritten diesen Tag nur noch nach Mendoza (3 Leguas), einem noch unbedeutenderen Orte als St. Anna. Ein Kramladen und eine Venda waren die einzigen Gebäude,

*) Fazenda heißt so viel wie: Plantage, Pflanzung.

die große Zucker-Fazenda*) de Collegio, die in ihrer Anlage vollkommen einem großen Landsitze gleicht. An das geräumige Wohnhaus schließt sich eine Kapelle, umher liegen die Wirtschaftsgebäude und das Ganze ist von einer hohen Mauer umgeben.

Weithin waren die Ebenen und niederen Anhöhen mit Zuckerrohr bepflanzt. Leider konnten wir die Bereitung des Zuckers nicht sehen, da das Rohr noch nicht reif war.

Der Reichthum eines Plantagenbesitzers wird in Brasilien nach der Anzahl der Sclaven bemessen. Diese Pflanzung besaß 800 Sclaven ein bedeutender Reichthum, da jeder männliche Sclave 6 — 700 Milreis kostet.

Unweit dieser Fazenda, rechts von der Straße, liegt die ebenfalls ziemlich bedeutende Fazenda Papagais; außerdem sahen wir noch mehrere kleinere Pflanzungen, die in die einförmige Gegend etwas Leben brachten.

St. Anna (4 Leguas) ist ein unbedeutender Ort, der nur aus einigen Häusern, einem Kirchlein und einer Apotheke besteht. Letztere darf in keinem brasilianischen Orte fehlen, und zählte er auch nur 12 — 15 Häuschen. Wir nahmen hier bei einem etwas prellerischen Wirth, Hrn. Gebhart, eine Eierspeise und eine Flasche Wein, ließen unsern Maulthieren etwas Mil geben und bezahlten dafür 3 Milreis.

Wir ritten diesen Tag nur noch nach Mendoza (3 Leguas), einem noch unbedeutenderen Orte als St. Anna. Ein Kramladen und eine Venda waren die einzigen Gebäude,

*) Fazenda heißt so viel wie: Plantage, Pflanzung.
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[78/0085] die große Zucker-Fazenda *) de Collegio, die in ihrer Anlage vollkommen einem großen Landsitze gleicht. An das geräumige Wohnhaus schließt sich eine Kapelle, umher liegen die Wirtschaftsgebäude und das Ganze ist von einer hohen Mauer umgeben. Weithin waren die Ebenen und niederen Anhöhen mit Zuckerrohr bepflanzt. Leider konnten wir die Bereitung des Zuckers nicht sehen, da das Rohr noch nicht reif war. Der Reichthum eines Plantagenbesitzers wird in Brasilien nach der Anzahl der Sclaven bemessen. Diese Pflanzung besaß 800 Sclaven ein bedeutender Reichthum, da jeder männliche Sclave 6 — 700 Milreis kostet. Unweit dieser Fazenda, rechts von der Straße, liegt die ebenfalls ziemlich bedeutende Fazenda Papagais; außerdem sahen wir noch mehrere kleinere Pflanzungen, die in die einförmige Gegend etwas Leben brachten. St. Anna (4 Leguas) ist ein unbedeutender Ort, der nur aus einigen Häusern, einem Kirchlein und einer Apotheke besteht. Letztere darf in keinem brasilianischen Orte fehlen, und zählte er auch nur 12 — 15 Häuschen. Wir nahmen hier bei einem etwas prellerischen Wirth, Hrn. Gebhart, eine Eierspeise und eine Flasche Wein, ließen unsern Maulthieren etwas Mil geben und bezahlten dafür 3 Milreis. Wir ritten diesen Tag nur noch nach Mendoza (3 Leguas), einem noch unbedeutenderen Orte als St. Anna. Ein Kramladen und eine Venda waren die einzigen Gebäude, *) Fazenda heißt so viel wie: Plantage, Pflanzung.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/85>, abgerufen am 23.11.2024.