Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.Bäume gibt es, deren gelbe und rothe Blüthen den schönsten Blumen gleichen und andere mit großen weißlichen Blättern, die wie Silber aus dem grünen, blüthenreichen Blättermeere hervor leuchten. Solche Wälder könnte man wahrlich die Riesengärten der Welt nennen. -- Die Palmen haben beinahe gänzlich aufgehört. Bald hatten wir das Gebirge erreicht, das nun überstiegen werden mußte. Wir kamen manchmal auf so hohe, freie Punkte, daß wir bis auf die Hauptstadt zurücksehen konnten. Auf der Spitze des Gebirges (Alla da Serra, 4 Leguas von Mendoza) fanden wir eine Venda. Von diesem Punkte sind noch 4 Leguas nach Morroqueimado, die wir sehr langsam zurücklegten, da der Weg immer Berg auf und ab führte. Die herrlichsten Waldungen umgaben uns fortwährend von allen Seiten, und nur selten erinnerte uns eine kleine Pflanzung von Kabi*) oder Mil an die Nähe der Menschen. Wir sahen das Städtchen erst, nachdem wir den letzten Hügel erstiegen hatten und schon ganz nahe waren. Es liegt in einem großen malerischen Gebirgskessel, 3200 Fuß über der Meeresfläche. Da die Nacht schon heran rückte, waren wir für heute froh, unser Nachtquartier zu erreichen, das wir seitwärts des Städtchens bei einem Deutschen, Herrn Lindenroth, vortrefflich, und wie die Folge zeigte, sehr billig fanden, indem täglich die Person für Wohnung und drei gute Mahlzeiten einen Milreis bezahlte. *) Kabi, afrikanisches Gras, wird in ganz Brasilien gepflanzt, da nirgends Gras wächst. Es wächst sehr hoch und schilfartig.
Bäume gibt es, deren gelbe und rothe Blüthen den schönsten Blumen gleichen und andere mit großen weißlichen Blättern, die wie Silber aus dem grünen, blüthenreichen Blättermeere hervor leuchten. Solche Wälder könnte man wahrlich die Riesengärten der Welt nennen. — Die Palmen haben beinahe gänzlich aufgehört. Bald hatten wir das Gebirge erreicht, das nun überstiegen werden mußte. Wir kamen manchmal auf so hohe, freie Punkte, daß wir bis auf die Hauptstadt zurücksehen konnten. Auf der Spitze des Gebirges (Alla da Serra, 4 Leguas von Mendoza) fanden wir eine Venda. Von diesem Punkte sind noch 4 Leguas nach Morroqueimado, die wir sehr langsam zurücklegten, da der Weg immer Berg auf und ab führte. Die herrlichsten Waldungen umgaben uns fortwährend von allen Seiten, und nur selten erinnerte uns eine kleine Pflanzung von Kabï*) oder Mil an die Nähe der Menschen. Wir sahen das Städtchen erst, nachdem wir den letzten Hügel erstiegen hatten und schon ganz nahe waren. Es liegt in einem großen malerischen Gebirgskessel, 3200 Fuß über der Meeresfläche. Da die Nacht schon heran rückte, waren wir für heute froh, unser Nachtquartier zu erreichen, das wir seitwärts des Städtchens bei einem Deutschen, Herrn Lindenroth, vortrefflich, und wie die Folge zeigte, sehr billig fanden, indem täglich die Person für Wohnung und drei gute Mahlzeiten einen Milreis bezahlte. *) Kabï, afrikanisches Gras, wird in ganz Brasilien gepflanzt, da nirgends Gras wächst. Es wächst sehr hoch und schilfartig.
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Bäume gibt es, deren gelbe und rothe Blüthen den schönsten Blumen gleichen und andere mit großen weißlichen Blättern, die wie Silber aus dem grünen, blüthenreichen Blättermeere hervor leuchten. Solche Wälder könnte man wahrlich die Riesengärten der Welt nennen. — Die Palmen haben beinahe gänzlich aufgehört.
Bald hatten wir das Gebirge erreicht, das nun überstiegen werden mußte. Wir kamen manchmal auf so hohe, freie Punkte, daß wir bis auf die Hauptstadt zurücksehen konnten. Auf der Spitze des Gebirges (Alla da Serra, 4 Leguas von Mendoza) fanden wir eine Venda. Von diesem Punkte sind noch 4 Leguas nach Morroqueimado, die wir sehr langsam zurücklegten, da der Weg immer Berg auf und ab führte. Die herrlichsten Waldungen umgaben uns fortwährend von allen Seiten, und nur selten erinnerte uns eine kleine Pflanzung von Kabï *) oder Mil an die Nähe der Menschen. Wir sahen das Städtchen erst, nachdem wir den letzten Hügel erstiegen hatten und schon ganz nahe waren. Es liegt in einem großen malerischen Gebirgskessel, 3200 Fuß über der Meeresfläche. Da die Nacht schon heran rückte, waren wir für heute froh, unser Nachtquartier zu erreichen, das wir seitwärts des Städtchens bei einem Deutschen, Herrn Lindenroth, vortrefflich, und wie die Folge zeigte, sehr billig fanden, indem täglich die Person für Wohnung und drei gute Mahlzeiten einen Milreis bezahlte.
*) Kabï, afrikanisches Gras, wird in ganz Brasilien gepflanzt, da nirgends Gras wächst. Es wächst sehr hoch und schilfartig.
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Zitationshilfe: | Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/87>, abgerufen am 08.08.2024. |