wie sie darüber denken. Er fühlte, daß das Wet- ter von dieser Seite gegen ihn anrücke, und war äußerst betroffen; da er sonst mit seiner weiten Nase alles schnell roch, hatte er doch dieses lange nicht gerochen, und ließ es sich vor wenigen Wochen nicht von Ferne träumen, daß Bylifsky in dieser Sache mit diesen Männern einstimmig werden wür- de, aber es war nun so -- sie hatten es Monate lang überlegt, aber nunmehr sich bestimmt erklärt, die ehemalige Projekte des Herzogs seyen alle dahin aus gelaufen, man solle trauen und geben; von diesem hingegen bestehe das Wesentliche darinn, zu machen, daß man trauen müsse, und vom Geben sey gar keine Rede. -- Auch habe man bey den andern Projekten immer alles Gute, das schon da gewesen, wie nichts fortfliegen, und wie die Goldmacher das Gold im Rauch aufgehen lassen. Arner hingegen suche mit der thätigsten Sorgfalt ein jedes auch noch so kleines Gute, das schon da sey, zu erhalten, zu nutz zu ziehen, und höher zu treiben; auch passe er alles Alte seiner Manier an, und er überflügle dadurch diese Freßthiere wie ein Adler eine Fledermaus. Sie erkannten selber, er binde den Faden der Justiz und Finanz da wieder an, wo bis izt alle Weisheit der Kabineter sein Ab- schneiden nicht hindern konnten, und wirke bestimmt auf diejenige Stellen, und nach denjenigen Ge- sichtspunkten, die theoretisch schon längst allgemein
wie ſie daruͤber denken. Er fuͤhlte, daß das Wet- ter von dieſer Seite gegen ihn anruͤcke, und war aͤußerſt betroffen; da er ſonſt mit ſeiner weiten Naſe alles ſchnell roch, hatte er doch dieſes lange nicht gerochen, und ließ es ſich vor wenigen Wochen nicht von Ferne traͤumen, daß Bylifsky in dieſer Sache mit dieſen Maͤnnern einſtimmig werden wuͤr- de, aber es war nun ſo — ſie hatten es Monate lang uͤberlegt, aber nunmehr ſich beſtimmt erklaͤrt, die ehemalige Projekte des Herzogs ſeyen alle dahin aus gelaufen, man ſolle trauen und geben; von dieſem hingegen beſtehe das Weſentliche darinn, zu machen, daß man trauen muͤſſe, und vom Geben ſey gar keine Rede. — Auch habe man bey den andern Projekten immer alles Gute, das ſchon da geweſen, wie nichts fortfliegen, und wie die Goldmacher das Gold im Rauch aufgehen laſſen. Arner hingegen ſuche mit der thaͤtigſten Sorgfalt ein jedes auch noch ſo kleines Gute, das ſchon da ſey, zu erhalten, zu nutz zu ziehen, und hoͤher zu treiben; auch paſſe er alles Alte ſeiner Manier an, und er uͤberfluͤgle dadurch dieſe Freßthiere wie ein Adler eine Fledermaus. Sie erkannten ſelber, er binde den Faden der Juſtiz und Finanz da wieder an, wo bis izt alle Weisheit der Kabineter ſein Ab- ſchneiden nicht hindern konnten, und wirke beſtimmt auf diejenige Stellen, und nach denjenigen Ge- ſichtspunkten, die theoretiſch ſchon laͤngſt allgemein
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wie ſie daruͤber denken. Er fuͤhlte, daß das Wet-
ter von dieſer Seite gegen ihn anruͤcke, und war
aͤußerſt betroffen; da er ſonſt mit ſeiner weiten Naſe
alles ſchnell roch, hatte er doch dieſes lange nicht
gerochen, und ließ es ſich vor wenigen Wochen
nicht von Ferne traͤumen, daß Bylifsky in dieſer
Sache mit dieſen Maͤnnern einſtimmig werden wuͤr-
de, aber es war nun ſo — ſie hatten es Monate
lang uͤberlegt, aber nunmehr ſich beſtimmt erklaͤrt,
die ehemalige Projekte des Herzogs ſeyen alle dahin
aus gelaufen, man ſolle trauen und geben;
von dieſem hingegen beſtehe das Weſentliche darinn,
zu machen, daß man trauen muͤſſe, und vom
Geben ſey gar keine Rede. — Auch habe man bey
den andern Projekten immer alles Gute, das ſchon
da geweſen, wie nichts fortfliegen, und wie die
Goldmacher das Gold im Rauch aufgehen laſſen.
Arner hingegen ſuche mit der thaͤtigſten Sorgfalt
ein jedes auch noch ſo kleines Gute, das ſchon da
ſey, zu erhalten, zu nutz zu ziehen, und hoͤher zu
treiben; auch paſſe er alles Alte ſeiner Manier an,
und er uͤberfluͤgle dadurch dieſe Freßthiere wie ein
Adler eine Fledermaus. Sie erkannten ſelber, er
binde den Faden der Juſtiz und Finanz da wieder
an, wo bis izt alle Weisheit der Kabineter ſein Ab-
ſchneiden nicht hindern konnten, und wirke beſtimmt
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/416>, abgerufen am 25.11.2024.
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