zellan auffallende Aehnlichkeit haben, werden immer gemeiner; man sucht immermehr für die thierische Vegetation die Reize dieser Erdstrichen zu erzwin- gen, und die starken weichen Genießungen, die uns unser Klima versagt hat, wenn wir an der Luft le- ben, in das Innere unserer Zimmer zu bringen, wo man mit Geld eine Luft machen kann, wie man sie haben will -- daher die Näherung unserer Ge- müthsstimmung mit den schwachen Lastern und Thorheiten der heißern Gegenden -- daher das in unserer Zeit auffallende Steigen des Aberglaubens, der Rentes viageres, der Lottos, der Bleichsucht, des vielartigen Kindermords, des Hautgouts in unsern Meynungen, und die allmächtige Ehrerbie- tung für alles was außen fix und innen nix ist -- daher die tausend sonderbaren Auftritte unserer Zeit -- daher die schwärmerische Religiosität despotischer Menschen -- daher die Neigung zum Bilderdienst, und zu sinnlichen Vorstellungsarten von Gott dem Herrn, der seinem Volk so gar in heißen Ländern solche Vorstellungsarten verboten -- daher die Ge- walt geheimer Verbindungen, und des Glaubens an Menschen, die ihre wichtigsten Versprechen nicht halten -- daher das freche Steigen aller Charla- tanerieen, so gar das laute Rühren der Zauber- trommel -- das alles hat den eigentlichen Feuer- heerd, wo es seinen Gift kochet, in der Näherung des Innwendigen der vornehmen und reichen Häu- ser, gegen den asiatischen Zuschnitt. --
zellan auffallende Aehnlichkeit haben, werden immer gemeiner; man ſucht immermehr fuͤr die thieriſche Vegetation die Reize dieſer Erdſtrichen zu erzwin- gen, und die ſtarken weichen Genießungen, die uns unſer Klima verſagt hat, wenn wir an der Luft le- ben, in das Innere unſerer Zimmer zu bringen, wo man mit Geld eine Luft machen kann, wie man ſie haben will — daher die Naͤherung unſerer Ge- muͤthsſtimmung mit den ſchwachen Laſtern und Thorheiten der heißern Gegenden — daher das in unſerer Zeit auffallende Steigen des Aberglaubens, der Rentes viageres, der Lottos, der Bleichſucht, des vielartigen Kindermords, des Hautgouts in unſern Meynungen, und die allmaͤchtige Ehrerbie- tung fuͤr alles was außen fix und innen nix iſt — daher die tauſend ſonderbaren Auftritte unſerer Zeit — daher die ſchwaͤrmeriſche Religioſitaͤt deſpotiſcher Menſchen — daher die Neigung zum Bilderdienſt, und zu ſinnlichen Vorſtellungsarten von Gott dem Herrn, der ſeinem Volk ſo gar in heißen Laͤndern ſolche Vorſtellungsarten verboten — daher die Ge- walt geheimer Verbindungen, und des Glaubens an Menſchen, die ihre wichtigſten Verſprechen nicht halten — daher das freche Steigen aller Charla- tanerieen, ſo gar das laute Ruͤhren der Zauber- trommel — das alles hat den eigentlichen Feuer- heerd, wo es ſeinen Gift kochet, in der Naͤherung des Innwendigen der vornehmen und reichen Haͤu- ſer, gegen den aſiatiſchen Zuſchnitt. —
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zellan auffallende Aehnlichkeit haben, werden immer
gemeiner; man ſucht immermehr fuͤr die thieriſche
Vegetation die Reize dieſer Erdſtrichen zu erzwin-
gen, und die ſtarken weichen Genießungen, die uns
unſer Klima verſagt hat, wenn wir an der Luft le-
ben, in das Innere unſerer Zimmer zu bringen,
wo man mit Geld eine Luft machen kann, wie man
ſie haben will — daher die Naͤherung unſerer Ge-
muͤthsſtimmung mit den ſchwachen Laſtern und
Thorheiten der heißern Gegenden — daher das in
unſerer Zeit auffallende Steigen des Aberglaubens,
der Rentes viageres, der Lottos, der Bleichſucht,
des vielartigen Kindermords, des Hautgouts in
unſern Meynungen, und die allmaͤchtige Ehrerbie-
tung fuͤr alles was außen fix und innen nix iſt —
daher die tauſend ſonderbaren Auftritte unſerer Zeit
— daher die ſchwaͤrmeriſche Religioſitaͤt deſpotiſcher
Menſchen — daher die Neigung zum Bilderdienſt,
und zu ſinnlichen Vorſtellungsarten von Gott dem
Herrn, der ſeinem Volk ſo gar in heißen Laͤndern
ſolche Vorſtellungsarten verboten — daher die Ge-
walt geheimer Verbindungen, und des Glaubens
an Menſchen, die ihre wichtigſten Verſprechen nicht
halten — daher das freche Steigen aller Charla-
tanerieen, ſo gar das laute Ruͤhren der Zauber-
trommel — das alles hat den eigentlichen Feuer-
heerd, wo es ſeinen Gift kochet, in der Naͤherung
des Innwendigen der vornehmen und reichen Haͤu-
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/112>, abgerufen am 03.12.2024.
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