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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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gethan hat, und nach einer solchen Sonntags-
ankündigung die jedermann stolz fand, sich dann
am Montag die Schul von einer Bauern-
Frauen einrichten zu lassen.

Doch wenn einer ein Glüphi ist, so mag ers
auch thun, es wird ihm nichts schaden, -- aber
ich meyne, ein rechter Glüphi, und nicht ei-
ner in der Einbildung.

Er ließ die Gertrud mit seinen Kindern eine
Ordnung machen, wie wenn sie selbige Daheim
hätte.

Sie sonderte sie nach ihrem Alter, und nach
ihrer Arbeit, wie sie sich zusammenschikten,
sezte allenthalben vertheilt, ihre und des Rudis
Kinder, die ihrer Ordnung schon gewohnt wa-
ren, zwischen die andern hinein.

Zu nächst am Tisch und vornen an den an-
dern sezte sie die Kleinen, die das A, B, C,
noch nicht konnten.

Hinter diesen, die so buchstabieren solten. --

Denn die so halb lesen konnten. --

Endlich die so es ganz konnten: --

Stekte dann dem ersten Reihen für diesen
Morgen nur drey Buchstaben an eine schwarze
Tafel und machte eines von diesen Kinderen
aufsagen. -- Wenn es sie dann recht sagte,
so mußten sie die andern ihm nach sagen, --
dann veränderte sie die Ordnung dieser Buch-
staben einsmal über das andere, stekte sie ih-

gethan hat, und nach einer ſolchen Sonntags-
ankuͤndigung die jedermann ſtolz fand, ſich dann
am Montag die Schul von einer Bauern-
Frauen einrichten zu laſſen.

Doch wenn einer ein Gluͤphi iſt, ſo mag ers
auch thun, es wird ihm nichts ſchaden, — aber
ich meyne, ein rechter Gluͤphi, und nicht ei-
ner in der Einbildung.

Er ließ die Gertrud mit ſeinen Kindern eine
Ordnung machen, wie wenn ſie ſelbige Daheim
haͤtte.

Sie ſonderte ſie nach ihrem Alter, und nach
ihrer Arbeit, wie ſie ſich zuſammenſchikten,
ſezte allenthalben vertheilt, ihre und des Rudis
Kinder, die ihrer Ordnung ſchon gewohnt wa-
ren, zwiſchen die andern hinein.

Zu naͤchſt am Tiſch und vornen an den an-
dern ſezte ſie die Kleinen, die das A, B, C,
noch nicht konnten.

Hinter dieſen, die ſo buchſtabieren ſolten. —

Denn die ſo halb leſen konnten. —

Endlich die ſo es ganz konnten: —

Stekte dann dem erſten Reihen fuͤr dieſen
Morgen nur drey Buchſtaben an eine ſchwarze
Tafel und machte eines von dieſen Kinderen
aufſagen. — Wenn es ſie dann recht ſagte,
ſo mußten ſie die andern ihm nach ſagen, —
dann veraͤnderte ſie die Ordnung dieſer Buch-
ſtaben einsmal uͤber das andere, ſtekte ſie ih-

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[286/0308] gethan hat, und nach einer ſolchen Sonntags- ankuͤndigung die jedermann ſtolz fand, ſich dann am Montag die Schul von einer Bauern- Frauen einrichten zu laſſen. Doch wenn einer ein Gluͤphi iſt, ſo mag ers auch thun, es wird ihm nichts ſchaden, — aber ich meyne, ein rechter Gluͤphi, und nicht ei- ner in der Einbildung. Er ließ die Gertrud mit ſeinen Kindern eine Ordnung machen, wie wenn ſie ſelbige Daheim haͤtte. Sie ſonderte ſie nach ihrem Alter, und nach ihrer Arbeit, wie ſie ſich zuſammenſchikten, ſezte allenthalben vertheilt, ihre und des Rudis Kinder, die ihrer Ordnung ſchon gewohnt wa- ren, zwiſchen die andern hinein. Zu naͤchſt am Tiſch und vornen an den an- dern ſezte ſie die Kleinen, die das A, B, C, noch nicht konnten. Hinter dieſen, die ſo buchſtabieren ſolten. — Denn die ſo halb leſen konnten. — Endlich die ſo es ganz konnten: — Stekte dann dem erſten Reihen fuͤr dieſen Morgen nur drey Buchſtaben an eine ſchwarze Tafel und machte eines von dieſen Kinderen aufſagen. — Wenn es ſie dann recht ſagte, ſo mußten ſie die andern ihm nach ſagen, — dann veraͤnderte ſie die Ordnung dieſer Buch- ſtaben einsmal uͤber das andere, ſtekte ſie ih-

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/308>, abgerufen am 18.12.2024.