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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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jezt kommen. Damit zog er ihn am Arm mit
sich fort hinter dem Papa in Garten.

Als sie kamen, brachte der Hans und die
Köchin eben die grossen Schüsseln voll Milch-
suppe und einen ganzen Haufen hölzerne Löf-
fel. Sie hatten diese in der Nachbarschaft ent-
lehnt, denn so viel hatten sie nicht im Haus.
Sie brachten auch etliche silberne für den Jun-
ker und den Carl, die aber beyde nur hölzerne
wollten; und der Carl warf gar in der Freude
über den hölzernen den silbernen, den ihm die
Magd anbot, weit weg, in den Garten; aber
da der Junker es sah, und ihm winkte, mußte
er wahrlich von der Milchsuppe und den Kin-
dern weg aufstehen, und den Löffel wieder
suchen, und vor dem Thor beym Brunnen
abwäschen, ehe er ihn nur der Magd wieder
geben dorfte.

Die Kinder und die Magd wollten alle für
ihn gehen, aber der Carl wußte wohl daß es
aus dem nichts gebe, und sprang, da der Papa
gewunken, wie ein Windspiel mit dem Löffel
zum Brunnen. Da sagten die Kinder zur lin-
ken und zur rechten dem Junker, du bist doch
jezt auch nicht bös mit ihm um deswillen? Und
die so aus einer Schüssel assen, wollten nicht
fortessen, bis er wieder da seye. Aber der Jun-
ker ließ diese nicht warten, und sagte zu den
andern, nein, Kinder! ich bin nicht bös mit

jezt kommen. Damit zog er ihn am Arm mit
ſich fort hinter dem Papa in Garten.

Als ſie kamen, brachte der Hans und die
Koͤchin eben die groſſen Schuͤſſeln voll Milch-
ſuppe und einen ganzen Haufen hoͤlzerne Loͤf-
fel. Sie hatten dieſe in der Nachbarſchaft ent-
lehnt, denn ſo viel hatten ſie nicht im Haus.
Sie brachten auch etliche ſilberne fuͤr den Jun-
ker und den Carl, die aber beyde nur hoͤlzerne
wollten; und der Carl warf gar in der Freude
uͤber den hoͤlzernen den ſilbernen, den ihm die
Magd anbot, weit weg, in den Garten; aber
da der Junker es ſah, und ihm winkte, mußte
er wahrlich von der Milchſuppe und den Kin-
dern weg aufſtehen, und den Loͤffel wieder
ſuchen, und vor dem Thor beym Brunnen
abwaͤſchen, ehe er ihn nur der Magd wieder
geben dorfte.

Die Kinder und die Magd wollten alle fuͤr
ihn gehen, aber der Carl wußte wohl daß es
aus dem nichts gebe, und ſprang, da der Papa
gewunken, wie ein Windſpiel mit dem Loͤffel
zum Brunnen. Da ſagten die Kinder zur lin-
ken und zur rechten dem Junker, du biſt doch
jezt auch nicht boͤs mit ihm um deswillen? Und
die ſo aus einer Schuͤſſel aſſen, wollten nicht
forteſſen, bis er wieder da ſeye. Aber der Jun-
ker ließ dieſe nicht warten, und ſagte zu den
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[233/0255] jezt kommen. Damit zog er ihn am Arm mit ſich fort hinter dem Papa in Garten. Als ſie kamen, brachte der Hans und die Koͤchin eben die groſſen Schuͤſſeln voll Milch- ſuppe und einen ganzen Haufen hoͤlzerne Loͤf- fel. Sie hatten dieſe in der Nachbarſchaft ent- lehnt, denn ſo viel hatten ſie nicht im Haus. Sie brachten auch etliche ſilberne fuͤr den Jun- ker und den Carl, die aber beyde nur hoͤlzerne wollten; und der Carl warf gar in der Freude uͤber den hoͤlzernen den ſilbernen, den ihm die Magd anbot, weit weg, in den Garten; aber da der Junker es ſah, und ihm winkte, mußte er wahrlich von der Milchſuppe und den Kin- dern weg aufſtehen, und den Loͤffel wieder ſuchen, und vor dem Thor beym Brunnen abwaͤſchen, ehe er ihn nur der Magd wieder geben dorfte. Die Kinder und die Magd wollten alle fuͤr ihn gehen, aber der Carl wußte wohl daß es aus dem nichts gebe, und ſprang, da der Papa gewunken, wie ein Windſpiel mit dem Loͤffel zum Brunnen. Da ſagten die Kinder zur lin- ken und zur rechten dem Junker, du biſt doch jezt auch nicht boͤs mit ihm um deswillen? Und die ſo aus einer Schuͤſſel aſſen, wollten nicht forteſſen, bis er wieder da ſeye. Aber der Jun- ker ließ dieſe nicht warten, und ſagte zu den andern, nein, Kinder! ich bin nicht boͤs mit

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/255>, abgerufen am 23.11.2024.