reden wollten, sondern nur unter einander brummelten; er zweifelte nicht daran, es ge- falle ihnen nicht, und er wollte die Gemeind entlassen.
§. 25. Der Mensch verglichen mit der schönen Natur.
Da kam noch der Michel zu ihm hervor, und sagte, es sey von der ärmsten Haus- haltung, die gewiß mehr als keine andere eine Geiß nöthig habe, -- Niemand da, -- die Frau liege auf dem Todbeth, und der Mann habe gewiß darum nicht können wegkommen.
Der Junker befahl ihm im Augenblik, das beste Thier, das er noch finde, für den Kien- ast zu kaufen.
Und er, wenn er für sich selber eine gekauft hätte, hätte sie nicht sorgfältiger aussuchen können. Denn warf der Junker noch einen Blik auf das Volk, das jezt von ihm weg- gieng. Es erquikte ihn, daß die Armen und Kinder, sich zu ihm drängten, und ihm dank- ten, aber es that ihm auch weh, daß die Rei- chen fast alle die Köpfe von ihm weghielten, und thaten, als wenn sie ihn nicht sähen, so nahe sie an ihm vorbeygiengen. --
reden wollten, ſondern nur unter einander brummelten; er zweifelte nicht daran, es ge- falle ihnen nicht, und er wollte die Gemeind entlaſſen.
§. 25. Der Menſch verglichen mit der ſchoͤnen Natur.
Da kam noch der Michel zu ihm hervor, und ſagte, es ſey von der aͤrmſten Haus- haltung, die gewiß mehr als keine andere eine Geiß noͤthig habe, — Niemand da, — die Frau liege auf dem Todbeth, und der Mann habe gewiß darum nicht koͤnnen wegkommen.
Der Junker befahl ihm im Augenblik, das beſte Thier, das er noch finde, fuͤr den Kien- aſt zu kaufen.
Und er, wenn er fuͤr ſich ſelber eine gekauft haͤtte, haͤtte ſie nicht ſorgfaͤltiger ausſuchen koͤnnen. Denn warf der Junker noch einen Blik auf das Volk, das jezt von ihm weg- gieng. Es erquikte ihn, daß die Armen und Kinder, ſich zu ihm draͤngten, und ihm dank- ten, aber es that ihm auch weh, daß die Rei- chen faſt alle die Koͤpfe von ihm weghielten, und thaten, als wenn ſie ihn nicht ſaͤhen, ſo nahe ſie an ihm vorbeygiengen. —
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reden wollten, ſondern nur unter einander
brummelten; er zweifelte nicht daran, es ge-
falle ihnen nicht, und er wollte die Gemeind
entlaſſen.
§. 25.
Der Menſch verglichen mit der ſchoͤnen
Natur.
Da kam noch der Michel zu ihm hervor,
und ſagte, es ſey von der aͤrmſten Haus-
haltung, die gewiß mehr als keine andere eine
Geiß noͤthig habe, — Niemand da, — die
Frau liege auf dem Todbeth, und der Mann
habe gewiß darum nicht koͤnnen wegkommen.
Der Junker befahl ihm im Augenblik, das
beſte Thier, das er noch finde, fuͤr den Kien-
aſt zu kaufen.
Und er, wenn er fuͤr ſich ſelber eine gekauft
haͤtte, haͤtte ſie nicht ſorgfaͤltiger ausſuchen
koͤnnen. Denn warf der Junker noch einen
Blik auf das Volk, das jezt von ihm weg-
gieng. Es erquikte ihn, daß die Armen und
Kinder, ſich zu ihm draͤngten, und ihm dank-
ten, aber es that ihm auch weh, daß die Rei-
chen faſt alle die Koͤpfe von ihm weghielten,
und thaten, als wenn ſie ihn nicht ſaͤhen, ſo
nahe ſie an ihm vorbeygiengen. —
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/142>, abgerufen am 11.10.2024.
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