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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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Rede: Er drehe den Mantel nach dem
Wind, und habe erst diesen Morgen
noch gesagt, wenns doch nur Gotts Will
sey, daß die Vorgesezten glüklich seyen, und
ihnen nichts Unrechtes auskomme, woraus
sich klar zeige, daß er gewußt, was sie im
Schild führen. --

§. 49.
Jakob Christof Friedrich Hartknopf,
der Ehgaumer u. Stillständer
v. Bonnal wird fuchswild
gemacht.

Das Geschwäz in den Bänken war so
laut, daß der Junker es sah, und
merkte, daß das Volk seinen Unwillen über
die armen Sünder, die vor ihm knieten, zu
äußern anfieng.

"Jch wollte gern -- sagte izt der Junker
"-- ich könnte denken, daß die, so in den
"Bänken übrig sind, viel besser seyen, als
"die, so vor mir stehen: Aber es ist mir
"leid, daß ich sagen muß, daß es oben und
"unten im Dorf und in allen Eken gleich
"stehet, und daß fast kein Haus im Dorf
"ist, in dem nicht Kärst, Sailer, Säk u.
"dergleichen Sachen, die ins Schloß gehö-

"ren,

Rede: Er drehe den Mantel nach dem
Wind, und habe erſt dieſen Morgen
noch geſagt, wenns doch nur Gotts Will
ſey, daß die Vorgeſezten gluͤklich ſeyen, und
ihnen nichts Unrechtes auskomme, woraus
ſich klar zeige, daß er gewußt, was ſie im
Schild fuͤhren. —

§. 49.
Jakob Chriſtof Friedrich Hartknopf,
der Ehgaumer u. Stillſtaͤnder
v. Bonnal wird fuchswild
gemacht.

Das Geſchwaͤz in den Baͤnken war ſo
laut, daß der Junker es ſah, und
merkte, daß das Volk ſeinen Unwillen uͤber
die armen Suͤnder, die vor ihm knieten, zu
aͤußern anfieng.

„Jch wollte gern — ſagte izt der Junker
„— ich koͤnnte denken, daß die, ſo in den
„Baͤnken uͤbrig ſind, viel beſſer ſeyen, als
„die, ſo vor mir ſtehen: Aber es iſt mir
„leid, daß ich ſagen muß, daß es oben und
„unten im Dorf und in allen Eken gleich
„ſtehet, und daß faſt kein Haus im Dorf
„iſt, in dem nicht Kaͤrſt, Sailer, Saͤk u.
„dergleichen Sachen, die ins Schloß gehoͤ-

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[182/0200] Rede: Er drehe den Mantel nach dem Wind, und habe erſt dieſen Morgen noch geſagt, wenns doch nur Gotts Will ſey, daß die Vorgeſezten gluͤklich ſeyen, und ihnen nichts Unrechtes auskomme, woraus ſich klar zeige, daß er gewußt, was ſie im Schild fuͤhren. — §. 49. Jakob Chriſtof Friedrich Hartknopf, der Ehgaumer u. Stillſtaͤnder v. Bonnal wird fuchswild gemacht. Das Geſchwaͤz in den Baͤnken war ſo laut, daß der Junker es ſah, und merkte, daß das Volk ſeinen Unwillen uͤber die armen Suͤnder, die vor ihm knieten, zu aͤußern anfieng. „Jch wollte gern — ſagte izt der Junker „— ich koͤnnte denken, daß die, ſo in den „Baͤnken uͤbrig ſind, viel beſſer ſeyen, als „die, ſo vor mir ſtehen: Aber es iſt mir „leid, daß ich ſagen muß, daß es oben und „unten im Dorf und in allen Eken gleich „ſtehet, und daß faſt kein Haus im Dorf „iſt, in dem nicht Kaͤrſt, Sailer, Saͤk u. „dergleichen Sachen, die ins Schloß gehoͤ- „ren,

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/200>, abgerufen am 23.11.2024.