[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781.nach in die untere Stube, der Mann kommt hin- Der Joseph nahm seine Schuhe in die Hand Und es gieng nicht lange, so kam der Vogt auch, Was willst du noch so späth, Joseph? Joseph. Nicht viel. Ich will dir nur sa- Vogt. Das freut mich, Joseph! Joseph. Der Meister redte heute von der Vogt. Hat er sich dazu entschlossen? Joseph. Ja freylich; das war im Augen- Vogt. Die Taglöhner müssen ja am Montag Joseph.
nach in die untere Stube, der Mann kommt hin- Der Joſeph nahm ſeine Schuhe in die Hand Und es gieng nicht lange, ſo kam der Vogt auch, Was willſt du noch ſo ſpaͤth, Joſeph? Joſeph. Nicht viel. Ich will dir nur ſa- Vogt. Das freut mich, Joſeph! Joſeph. Der Meiſter redte heute von der Vogt. Hat er ſich dazu entſchloſſen? Joſeph. Ja freylich; das war im Augen- Vogt. Die Tagloͤhner muͤſſen ja am Montag Joſeph.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0184" n="159"/> nach in die untere Stube, der Mann kommt hin-<lb/> unter.</p><lb/> <p>Der Joſeph nahm ſeine Schuhe in die Hand<lb/> und folgte ihr nach auf den Zehen in die untere<lb/> Stube.</p><lb/> <p>Und es gieng nicht lange, ſo kam der Vogt auch,<lb/> und fragte ihn:</p><lb/> <p>Was willſt du noch ſo ſpaͤth, Joſeph?</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Joſeph.</hi> Nicht viel. Ich will dir nur ſa-<lb/> gen: Es ſey mit den Steinen recht gut in der<lb/> Ordnung.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Vogt.</hi> Das freut mich, Joſeph!</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Joſeph.</hi> Der Meiſter redte heute von der<lb/> Mauer, und ſchwatzte da, daß die nahen Kieſel<lb/> und Feldſteine recht gut waͤren. Ich ſagte ihm<lb/> aber gerade zu, daß er ein Narr ſey und ſeine Sa-<lb/> chen nie recht anſtellen wolle. Die Mauer werde<lb/> vom Schwendiſtein ſo ſchoͤn und glatt werden wie ein<lb/> Teller. Er ſagte kein Wort dagegen, und ich fuhr<lb/> fort: Wenn er nicht Schwendiſteine nehme, ſo<lb/> ſtoſſe er ſein Gluͤck mit Fuͤſſen von ſich.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Vogt.</hi> Hat er ſich dazu entſchloſſen?</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Joſeph.</hi> Ja freylich; das war im Augen-<lb/> blick richtig. Am Montag werden wir den Bruch<lb/> angreifen.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Vogt.</hi> Die Tagloͤhner muͤſſen ja am Montag<lb/> ins Schloß.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Joſeph.</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0184]
nach in die untere Stube, der Mann kommt hin-
unter.
Der Joſeph nahm ſeine Schuhe in die Hand
und folgte ihr nach auf den Zehen in die untere
Stube.
Und es gieng nicht lange, ſo kam der Vogt auch,
und fragte ihn:
Was willſt du noch ſo ſpaͤth, Joſeph?
Joſeph. Nicht viel. Ich will dir nur ſa-
gen: Es ſey mit den Steinen recht gut in der
Ordnung.
Vogt. Das freut mich, Joſeph!
Joſeph. Der Meiſter redte heute von der
Mauer, und ſchwatzte da, daß die nahen Kieſel
und Feldſteine recht gut waͤren. Ich ſagte ihm
aber gerade zu, daß er ein Narr ſey und ſeine Sa-
chen nie recht anſtellen wolle. Die Mauer werde
vom Schwendiſtein ſo ſchoͤn und glatt werden wie ein
Teller. Er ſagte kein Wort dagegen, und ich fuhr
fort: Wenn er nicht Schwendiſteine nehme, ſo
ſtoſſe er ſein Gluͤck mit Fuͤſſen von ſich.
Vogt. Hat er ſich dazu entſchloſſen?
Joſeph. Ja freylich; das war im Augen-
blick richtig. Am Montag werden wir den Bruch
angreifen.
Vogt. Die Tagloͤhner muͤſſen ja am Montag
ins Schloß.
Joſeph.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |