Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Peschel, Oscar: Völkerkunde. Leipzig, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Grössenverhältnisse des Beckens und der Gliedmassen.
benutzt werden. Doch sind wir noch weit entfernt, Mittel aus zahl-
reichen Grössenbestimmungen zu besitzen, es weichen vielmehr bei
dem nämlichen Volksstamm die Messungen stark von einander ab.
Für die Maori Neu-Seelands finden wir beispielsweise folgende
Angaben 1):

Beobachter.Körpergrösse.
Thomson1695,4 Mm.
Scherzer und Schwarz1757,6 "
Garnot und Lesson1813,0 "
Wilkes1904,9 "

Wahrscheinlich verdienen hier die Mittel von Thomson, die aus
147 Messungen gewonnen wurden, das meiste Vertrauen 2). Inner-
halb derselben Völkerfamilie können durch vieltausendjährige Tren-
nung, Wanderung nach grossen Fernen und veränderte Lebens-
gewohnheiten auch die Mittelwerthe der Körpergrösse steigen oder
fallen, denn trotz aller Schwankungen der Ziffern ist doch nicht
zu verkennen, dass die asiatischen Malayen unter die kleinen Völker
gehören, die polynesischen Malayen durch ihre Körpergrösse her-
vorragen 3).

Beobachter.Körpergrösse.
Mm.
Asiatische Malayen.
CrawfurdJavanen1549,4
Scherzer und Schwarz"1679,0
KeppelDayaken1574,8
MüllerTimoresen1586,0
Scherzer und SchwarzMaduresen1625,0
"Sundanesen1646,0
"Buginesen1653,9
Polynesische Malayen.
WilkesSandwichinsulaner1676,4
Gaimard"1755,0
WilkesMarquesasinsulaner1689,0
Marchand"1786,0
Batare"1800,0
Garnot und LessonTahitier1786,0
Wilkes"1803,3
La PerouseSchifferinsulaner1895,0
Wilkes"1930,4
1) Bei Weisbach, Anthropol. Thei, der Novara-Reise. 2. Abthl. Wien
1867. S. 217.
2) Gould, Investigations. p. 146.
3) Weisbach, a. a. O.

Die Grössenverhältnisse des Beckens und der Gliedmassen.
benutzt werden. Doch sind wir noch weit entfernt, Mittel aus zahl-
reichen Grössenbestimmungen zu besitzen, es weichen vielmehr bei
dem nämlichen Volksstamm die Messungen stark von einander ab.
Für die Maori Neu-Seelands finden wir beispielsweise folgende
Angaben 1):

Beobachter.Körpergrösse.
Thomson1695,4 Mm.
Scherzer und Schwarz1757,6
Garnot und Lesson1813,0
Wilkes1904,9

Wahrscheinlich verdienen hier die Mittel von Thomson, die aus
147 Messungen gewonnen wurden, das meiste Vertrauen 2). Inner-
halb derselben Völkerfamilie können durch vieltausendjährige Tren-
nung, Wanderung nach grossen Fernen und veränderte Lebens-
gewohnheiten auch die Mittelwerthe der Körpergrösse steigen oder
fallen, denn trotz aller Schwankungen der Ziffern ist doch nicht
zu verkennen, dass die asiatischen Malayen unter die kleinen Völker
gehören, die polynesischen Malayen durch ihre Körpergrösse her-
vorragen 3).

Beobachter.Körpergrösse.
Mm.
Asiatische Malayen.
CrawfurdJavanen1549,4
Scherzer und Schwarz1679,0
KeppelDayaken1574,8
MüllerTimoresen1586,0
Scherzer und SchwarzMaduresen1625,0
Sundanesen1646,0
Buginesen1653,9
Polynesische Malayen.
WilkesSandwichinsulaner1676,4
Gaimard1755,0
WilkesMarquesasinsulaner1689,0
Marchand1786,0
Batare1800,0
Garnot und LessonTahitier1786,0
Wilkes1803,3
La PérouseSchifferinsulaner1895,0
Wilkes1930,4
1) Bei Weisbach, Anthropol. Thei, der Novara-Reise. 2. Abthl. Wien
1867. S. 217.
2) Gould, Investigations. p. 146.
3) Weisbach, a. a. O.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0102" n="84"/><fw place="top" type="header">Die Grössenverhältnisse des Beckens und der Gliedmassen.</fw><lb/>
benutzt werden. Doch sind wir noch weit entfernt, Mittel aus zahl-<lb/>
reichen Grössenbestimmungen zu besitzen, es weichen vielmehr bei<lb/>
dem nämlichen Volksstamm die Messungen stark von einander ab.<lb/>
Für die Maori Neu-Seelands finden wir beispielsweise folgende<lb/>
Angaben <note place="foot" n="1)">Bei <hi rendition="#g">Weisbach</hi>, Anthropol. Thei, der Novara-Reise. 2. Abthl. Wien<lb/>
1867. S. 217.</note>:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell>Beobachter.</cell>
              <cell>Körpergrösse.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Thomson</cell>
              <cell>1695,<hi rendition="#sub">4</hi> Mm.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Scherzer und Schwarz</cell>
              <cell>1757,<hi rendition="#sub">6</hi> &#x201E;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Garnot und Lesson</cell>
              <cell>1813,<hi rendition="#sub">0</hi> &#x201E;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Wilkes</cell>
              <cell>1904,<hi rendition="#sub">9</hi> &#x201E;</cell>
            </row><lb/>
          </table>
          <p>Wahrscheinlich verdienen hier die Mittel von Thomson, die aus<lb/>
147 Messungen gewonnen wurden, das meiste Vertrauen <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#g">Gould</hi>, Investigations. p. 146.</note>. Inner-<lb/>
halb derselben Völkerfamilie können durch vieltausendjährige Tren-<lb/>
nung, Wanderung nach grossen Fernen und veränderte Lebens-<lb/>
gewohnheiten auch die Mittelwerthe der Körpergrösse steigen oder<lb/>
fallen, denn trotz aller Schwankungen der Ziffern ist doch nicht<lb/>
zu verkennen, dass die asiatischen Malayen unter die kleinen Völker<lb/>
gehören, die polynesischen Malayen durch ihre Körpergrösse her-<lb/>
vorragen <note place="foot" n="3)"><hi rendition="#g">Weisbach</hi>, a. a. O.</note>.</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell>Beobachter.</cell>
              <cell>Körpergrösse.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Mm.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell><hi rendition="#g">Asiatische Malayen</hi>.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Crawfurd</cell>
              <cell>Javanen</cell>
              <cell>1549,<hi rendition="#sub">4</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Scherzer und Schwarz</cell>
              <cell>&#x201E;</cell>
              <cell>1679,<hi rendition="#sub">0</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Keppel</cell>
              <cell>Dayaken</cell>
              <cell>1574,<hi rendition="#sub">8</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Müller</cell>
              <cell>Timoresen</cell>
              <cell>1586,<hi rendition="#sub">0</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Scherzer und Schwarz</cell>
              <cell>Maduresen</cell>
              <cell>1625,<hi rendition="#sub">0</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x201E;</cell>
              <cell>Sundanesen</cell>
              <cell>1646,<hi rendition="#sub">0</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x201E;</cell>
              <cell>Buginesen</cell>
              <cell>1653,<hi rendition="#sub">9</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell><hi rendition="#g">Polynesische Malayen</hi>.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Wilkes</cell>
              <cell>Sandwichinsulaner</cell>
              <cell>1676,<hi rendition="#sub">4</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Gaimard</cell>
              <cell>&#x201E;</cell>
              <cell>1755,<hi rendition="#sub">0</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Wilkes</cell>
              <cell>Marquesasinsulaner</cell>
              <cell>1689,<hi rendition="#sub">0</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Marchand</cell>
              <cell>&#x201E;</cell>
              <cell>1786,<hi rendition="#sub">0</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Batare</cell>
              <cell>&#x201E;</cell>
              <cell>1800,<hi rendition="#sub">0</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Garnot und Lesson</cell>
              <cell>Tahitier</cell>
              <cell>1786,<hi rendition="#sub">0</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Wilkes</cell>
              <cell>&#x201E;</cell>
              <cell>1803,<hi rendition="#sub">3</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>La Pérouse</cell>
              <cell>Schifferinsulaner</cell>
              <cell>1895,<hi rendition="#sub">0</hi></cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Wilkes</cell>
              <cell>&#x201E;</cell>
              <cell>1930,<hi rendition="#sub">4</hi></cell>
            </row><lb/>
          </table>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[84/0102] Die Grössenverhältnisse des Beckens und der Gliedmassen. benutzt werden. Doch sind wir noch weit entfernt, Mittel aus zahl- reichen Grössenbestimmungen zu besitzen, es weichen vielmehr bei dem nämlichen Volksstamm die Messungen stark von einander ab. Für die Maori Neu-Seelands finden wir beispielsweise folgende Angaben 1): Beobachter. Körpergrösse. Thomson 1695,4 Mm. Scherzer und Schwarz 1757,6 „ Garnot und Lesson 1813,0 „ Wilkes 1904,9 „ Wahrscheinlich verdienen hier die Mittel von Thomson, die aus 147 Messungen gewonnen wurden, das meiste Vertrauen 2). Inner- halb derselben Völkerfamilie können durch vieltausendjährige Tren- nung, Wanderung nach grossen Fernen und veränderte Lebens- gewohnheiten auch die Mittelwerthe der Körpergrösse steigen oder fallen, denn trotz aller Schwankungen der Ziffern ist doch nicht zu verkennen, dass die asiatischen Malayen unter die kleinen Völker gehören, die polynesischen Malayen durch ihre Körpergrösse her- vorragen 3). Beobachter. Körpergrösse. Mm. Asiatische Malayen. Crawfurd Javanen 1549,4 Scherzer und Schwarz „ 1679,0 Keppel Dayaken 1574,8 Müller Timoresen 1586,0 Scherzer und Schwarz Maduresen 1625,0 „ Sundanesen 1646,0 „ Buginesen 1653,9 Polynesische Malayen. Wilkes Sandwichinsulaner 1676,4 Gaimard „ 1755,0 Wilkes Marquesasinsulaner 1689,0 Marchand „ 1786,0 Batare „ 1800,0 Garnot und Lesson Tahitier 1786,0 Wilkes „ 1803,3 La Pérouse Schifferinsulaner 1895,0 Wilkes „ 1930,4 1) Bei Weisbach, Anthropol. Thei, der Novara-Reise. 2. Abthl. Wien 1867. S. 217. 2) Gould, Investigations. p. 146. 3) Weisbach, a. a. O.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/peschel_voelkerkunde_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/peschel_voelkerkunde_1874/102
Zitationshilfe: Peschel, Oscar: Völkerkunde. Leipzig, 1874, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/peschel_voelkerkunde_1874/102>, abgerufen am 22.12.2024.