Pertsch, Johann Georg: Das Recht Der Beicht-Stühle. Halle, 1721.III. Abth. I. Cap. Vom Recht der Consistorien Dritte Abtheilung Von Dem Recht der Obrigkeit wegen der Beicht-Stühle. Das erste Capitel. Von Dem Recht der Consistorien bey dem Beicht-Wesen. §. I. Ursach derConsistori- en bey denen Protestiren- den. MAn weiß/ daß vor der Reformation die geistliche ria a) Wie solche bey
der reforma- tion in Vor- schlag kommen.Auf dem Reichs-Tag zu Speyer Ao. 1544. handelte man von einer Art und Weise, die Religions-Zwistigkeiten beyzulegen. Dieweil aber die meisten Sachen erst bey einem künfftigen con- cilio solten ausgemacht werden, so ordnete man doch; man möchte inzwischen ein formular aufsetzen, wie die Religions-Un- einigkeiten könten gehoben werden. Der Churfürst zu Sachsen liesse solches Ao. 1545. durch die Wittenbergischen Theologos thun. Jn III. Abth. I. Cap. Vom Recht der Conſiſtorien Dritte Abtheilung Von Dem Recht der Obrigkeit wegen der Beicht-Stuͤhle. Das erſte Capitel. Von Dem Recht der Conſiſtorien bey dem Beicht-Weſen. §. I. Urſach derConſiſtori- en bey denen Proteſtiren- den. MAn weiß/ daß vor der Reformation die geiſtliche ria a) Wie ſolche bey
der reforma- tion in Vor- ſchlag kommen.Auf dem Reichs-Tag zu Speyer Ao. 1544. handelte man von einer Art und Weiſe, die Religions-Zwiſtigkeiten beyzulegen. Dieweil aber die meiſten Sachen erſt bey einem kuͤnfftigen con- cilio ſolten ausgemacht werden, ſo ordnete man doch; man moͤchte inzwiſchen ein formular aufſetzen, wie die Religions-Un- einigkeiten koͤnten gehoben werden. Der Churfuͤrſt zu Sachſen lieſſe ſolches Ao. 1545. durch die Wittenbergiſchen Theologos thun. Jn <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0365" n="346"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Abth. <hi rendition="#aq">I.</hi> Cap. Vom Recht der <hi rendition="#aq">Conſiſtori</hi>en</hi> </fw><lb/> <div n="1"> <head>Dritte Abtheilung<lb/><hi rendition="#fr">Von</hi><lb/><hi rendition="#b">Dem Recht der Obrigkeit wegen der<lb/> Beicht-Stuͤhle.</hi></head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#fr">Das erſte Capitel.</hi><lb/> Von<lb/><hi rendition="#b">Dem Recht der <hi rendition="#aq">Conſiſtori</hi>en bey dem<lb/> Beicht-Weſen.</hi></head><lb/> <div n="3"> <head>§. <hi rendition="#aq">I.</hi></head><lb/> <note place="left">Urſach der<lb/><hi rendition="#aq">Conſiſtori-</hi><lb/> en bey denen<lb/><hi rendition="#aq">Proteſti</hi>ren-<lb/> den.</note> <p><hi rendition="#in">M</hi>An weiß/ daß vor der <hi rendition="#aq">Reformation</hi> die geiſtliche<lb/> und weltliche Gerichte unterſchieden geweſen.<lb/> Dieſe <hi rendition="#aq">dependir</hi>ten von denen <hi rendition="#fr">Fuͤrſten</hi> jedes<lb/> Landes/ jene von denen <hi rendition="#fr">Biſchoͤffen.</hi> Da aber der Biſchoͤf-<lb/> fe Macht durch den Paſſauiſchen Vertrag/ und noch mehr<lb/> durch den <hi rendition="#fr">Weſtphaͤliſchen Frieden</hi> in denen <hi rendition="#aq">Proteſti</hi>renden<lb/> Landen aufgehoben worden/ ſo haben ſich die Fuͤrſten der<lb/> Biſchoͤfflichen Rechte angemaſſet. Man hat ſo gleich die<lb/> Meinung auf das <hi rendition="#aq">tapet</hi> gebracht: Die Fuͤrſten fuͤhreten<lb/> zweyerley Aemter. Sie waͤren <hi rendition="#fr">Fuͤrſten</hi> und zugleich <hi rendition="#fr">Bi-<lb/> ſchoͤffe.</hi> Beyderley Gewalt muͤſte in verſchiedenen Gerich-<lb/> ten ausgeuͤbet werden <note xml:id="i41" next="#i42" place="foot" n="a)"><note place="left">Wie ſolche bey<lb/> der <hi rendition="#aq">reforma-<lb/> tion</hi> in Vor-<lb/> ſchlag kommen.</note>Auf dem Reichs-Tag zu Speyer <hi rendition="#aq">Ao.</hi> 1544. handelte man von<lb/> einer Art und Weiſe, die Religions-Zwiſtigkeiten beyzulegen.<lb/> Dieweil aber die meiſten Sachen erſt bey einem kuͤnfftigen <hi rendition="#aq">con-<lb/> cilio</hi> ſolten ausgemacht werden, ſo ordnete man doch; man<lb/> moͤchte inzwiſchen ein <hi rendition="#aq">formular</hi> aufſetzen, wie die Religions-Un-<lb/> einigkeiten koͤnten gehoben werden. Der Churfuͤrſt zu Sachſen<lb/> lieſſe ſolches <hi rendition="#aq">Ao.</hi> 1545. durch die Wittenbergiſchen <hi rendition="#aq">Theologos</hi> thun.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw></note>. Darum richtete man <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Conſiſto-</hi></hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ria</hi></hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [346/0365]
III. Abth. I. Cap. Vom Recht der Conſiſtorien
Dritte Abtheilung
Von
Dem Recht der Obrigkeit wegen der
Beicht-Stuͤhle.
Das erſte Capitel.
Von
Dem Recht der Conſiſtorien bey dem
Beicht-Weſen.
§. I.
MAn weiß/ daß vor der Reformation die geiſtliche
und weltliche Gerichte unterſchieden geweſen.
Dieſe dependirten von denen Fuͤrſten jedes
Landes/ jene von denen Biſchoͤffen. Da aber der Biſchoͤf-
fe Macht durch den Paſſauiſchen Vertrag/ und noch mehr
durch den Weſtphaͤliſchen Frieden in denen Proteſtirenden
Landen aufgehoben worden/ ſo haben ſich die Fuͤrſten der
Biſchoͤfflichen Rechte angemaſſet. Man hat ſo gleich die
Meinung auf das tapet gebracht: Die Fuͤrſten fuͤhreten
zweyerley Aemter. Sie waͤren Fuͤrſten und zugleich Bi-
ſchoͤffe. Beyderley Gewalt muͤſte in verſchiedenen Gerich-
ten ausgeuͤbet werden a). Darum richtete man Conſiſto-
ria
a) Auf dem Reichs-Tag zu Speyer Ao. 1544. handelte man von
einer Art und Weiſe, die Religions-Zwiſtigkeiten beyzulegen.
Dieweil aber die meiſten Sachen erſt bey einem kuͤnfftigen con-
cilio ſolten ausgemacht werden, ſo ordnete man doch; man
moͤchte inzwiſchen ein formular aufſetzen, wie die Religions-Un-
einigkeiten koͤnten gehoben werden. Der Churfuͤrſt zu Sachſen
lieſſe ſolches Ao. 1545. durch die Wittenbergiſchen Theologos thun.
Jn
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