Peckenstein, Lorenz. Theatri Saxonici. Teil 2. Jena, 1608.daß derselbe seine Tochter Margrethen dessen Sohne Alberto ehelichen beygelegt / vnd mit jhm sondere Freundschafft gehalten. Wie es aber pflegt zuzugehen / wann einem der liebe Gott ein Glück bescheret / er der Neider viel zu erwarten / also damals dem freudigen Fürsten begegnet / dann er von dem Bischoff von Meissen / Wittichen / einem Herrn von Camentz / castris aptior quam quieti, wie solchen Lumbertus describirt, wegen dieses Bergwergks angefeindet vnd vorgegeben worden / als wann solches vnter dem Territorio des Stiffts gelegen / derwegen von jhm den Zehenden erfordert / Der Marggraff dagegen solches auff Vnterhandlung gestellet / inmassen sich dann der König in Böhmen Wenceslaus des Marggraffen Schwager darein geschlagen / vnd solches vertragen. Auff diesem Schlos dessen erstes Gemahl / vnd Fraw Agnes Königin in Böhmen verstorben / von der diese Historia in der Isenachischen Chronica zu lesen / daß / da solche im Siechbette gelegen / jhr im Schlaff ein Engel vorkommen / so jhr aus einem gülden Becher einen Trunck geboten / welchen sie genossen / vnnd gantz herb vnd bitter schmeckend / befunden / darüber sich die Fürstin erschottert / vnd gesagt / Ey wie ist diß ein herber Tranck / der Engel jhr geantwortet / Ja wol ein herber Tranck / wird aber bald in einen lieblichen süssen vnnd anmutigen Tranck verwandelt werden / so durch Christum geschehen wird / darüber die Fürstin erwachet / vnnd solchen Traum jhrem Herrn referirt, auch bald darauff hernacher verschieden / so dann wol zu mercken. Dieses Schlos viel lange Jahr der Fürsten von Sachsen Landhaus gewesen / wie es aber hernacher an die von Schleinitz / so diß Haus durch Begnadung erlanget / dann hernacher auff die von Miltitz / so es noch jetziger Zeit besitzen thun / vnd derselben vhraltes Stamhaus ist / kommen / dauon findet man keine Nachrichtung. Ingleichen bewohnen die von Miltitz das Schlos Siebeneichen / nahe drunter vnd in solcher Gegend gelegen / als dann auch Batzdorff / ob dieses alte Heuser / vnnd von wem solche anfenglichen angelegt vnd erbawet / ist ingleichen vnwissend / aber vor langen Jaren jederzeit derer von Miltitz Erbstamheuser gewesen. daß derselbe seine Tochter Margrethen dessen Sohne Alberto ehelichen beygelegt / vnd mit jhm sondere Freundschafft gehalten. Wie es aber pflegt zuzugehen / wann einem der liebe Gott ein Glück bescheret / er der Neider viel zu erwarten / also damals dem freudigen Fürsten begegnet / dann er von dem Bischoff von Meissen / Wittichen / einem Herrn von Camentz / castris aptior quàm quieti, wie solchen Lumbertus describirt, wegen dieses Bergwergks angefeindet vnd vorgegeben worden / als wann solches vnter dem Territorio des Stiffts gelegen / derwegen von jhm den Zehenden erfordert / Der Marggraff dagegen solches auff Vnterhandlung gestellet / inmassen sich dann der König in Böhmen Wenceslaus des Marggraffen Schwager darein geschlagen / vnd solches vertragen. Auff diesem Schlos dessen erstes Gemahl / vnd Fraw Agnes Königin in Böhmen verstorben / von der diese Historia in der Isenachischen Chronica zu lesen / daß / da solche im Siechbette gelegen / jhr im Schlaff ein Engel vorkommen / so jhr aus einem gülden Becher einen Trunck geboten / welchen sie genossen / vnnd gantz herb vnd bitter schmeckend / befunden / darüber sich die Fürstin erschottert / vnd gesagt / Ey wie ist diß ein herber Tranck / der Engel jhr geantwortet / Ja wol ein herber Tranck / wird aber bald in einen lieblichen süssen vnnd anmutigen Tranck verwandelt werden / so durch Christum geschehen wird / darüber die Fürstin erwachet / vnnd solchen Traum jhrem Herrn referirt, auch bald darauff hernacher verschieden / so dann wol zu mercken. Dieses Schlos viel lange Jahr der Fürsten von Sachsen Landhaus gewesen / wie es aber hernacher an die von Schleinitz / so diß Haus durch Begnadung erlanget / dann hernacher auff die von Miltitz / so es noch jetziger Zeit besitzen thun / vnd derselben vhraltes Stamhaus ist / kommen / dauon findet man keine Nachrichtung. Ingleichen bewohnen die von Miltitz das Schlos Siebeneichen / nahe drunter vnd in solcher Gegend gelegen / als dann auch Batzdorff / ob dieses alte Heuser / vnnd von wem solche anfenglichen angelegt vnd erbawet / ist ingleichen vnwissend / aber vor langen Jaren jederzeit derer von Miltitz Erbstamheuser gewesen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0008" n="7"/> daß derselbe seine Tochter Margrethen dessen Sohne <hi rendition="#aq">Alberto</hi> ehelichen beygelegt / vnd mit jhm sondere Freundschafft gehalten.</p> <p>Wie es aber pflegt zuzugehen / wann einem der liebe Gott ein Glück bescheret / er der Neider viel zu erwarten / also damals dem freudigen Fürsten begegnet / dann er von dem Bischoff von Meissen / Wittichen / einem Herrn von Camentz / <hi rendition="#aq">castris aptior quàm quieti,</hi> wie solchen <hi rendition="#aq">Lumbertus describirt,</hi> wegen dieses Bergwergks angefeindet vnd vorgegeben worden / als wann solches vnter dem <hi rendition="#aq">Territorio</hi> des Stiffts gelegen / derwegen von jhm den Zehenden erfordert / Der Marggraff dagegen solches auff Vnterhandlung gestellet / inmassen sich dann der König in Böhmen <hi rendition="#aq">Wenceslaus</hi> des Marggraffen Schwager darein geschlagen / vnd solches vertragen. Auff diesem Schlos dessen erstes Gemahl / vnd Fraw Agnes Königin in Böhmen verstorben / von der diese Historia in der Isenachischen Chronica zu lesen / daß / da solche im Siechbette gelegen / jhr im Schlaff ein Engel vorkommen / so jhr aus einem gülden Becher einen Trunck geboten / welchen sie genossen / vnnd gantz herb vnd bitter schmeckend / befunden / darüber sich die Fürstin erschottert / vnd gesagt / Ey wie ist diß ein herber Tranck / der Engel jhr geantwortet / Ja wol ein herber Tranck / wird aber bald in einen lieblichen süssen vnnd anmutigen Tranck verwandelt werden / so durch Christum geschehen wird / darüber die Fürstin erwachet / vnnd solchen Traum jhrem Herrn <hi rendition="#aq">referirt,</hi> auch bald darauff hernacher verschieden / so dann wol zu mercken.</p> <p>Dieses Schlos viel lange Jahr der Fürsten von Sachsen Landhaus gewesen / wie es aber hernacher an die von Schleinitz / so diß Haus durch Begnadung erlanget / dann hernacher auff die von Miltitz / so es noch jetziger Zeit besitzen thun / vnd derselben vhraltes Stamhaus ist / kommen / dauon findet man keine Nachrichtung. Ingleichen bewohnen die von Miltitz das Schlos Siebeneichen / nahe drunter vnd in solcher Gegend gelegen / als dann auch Batzdorff / ob dieses alte Heuser / vnnd von wem solche anfenglichen angelegt vnd erbawet / ist ingleichen vnwissend / aber vor langen Jaren jederzeit derer von Miltitz Erbstamheuser gewesen.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0008]
daß derselbe seine Tochter Margrethen dessen Sohne Alberto ehelichen beygelegt / vnd mit jhm sondere Freundschafft gehalten.
Wie es aber pflegt zuzugehen / wann einem der liebe Gott ein Glück bescheret / er der Neider viel zu erwarten / also damals dem freudigen Fürsten begegnet / dann er von dem Bischoff von Meissen / Wittichen / einem Herrn von Camentz / castris aptior quàm quieti, wie solchen Lumbertus describirt, wegen dieses Bergwergks angefeindet vnd vorgegeben worden / als wann solches vnter dem Territorio des Stiffts gelegen / derwegen von jhm den Zehenden erfordert / Der Marggraff dagegen solches auff Vnterhandlung gestellet / inmassen sich dann der König in Böhmen Wenceslaus des Marggraffen Schwager darein geschlagen / vnd solches vertragen. Auff diesem Schlos dessen erstes Gemahl / vnd Fraw Agnes Königin in Böhmen verstorben / von der diese Historia in der Isenachischen Chronica zu lesen / daß / da solche im Siechbette gelegen / jhr im Schlaff ein Engel vorkommen / so jhr aus einem gülden Becher einen Trunck geboten / welchen sie genossen / vnnd gantz herb vnd bitter schmeckend / befunden / darüber sich die Fürstin erschottert / vnd gesagt / Ey wie ist diß ein herber Tranck / der Engel jhr geantwortet / Ja wol ein herber Tranck / wird aber bald in einen lieblichen süssen vnnd anmutigen Tranck verwandelt werden / so durch Christum geschehen wird / darüber die Fürstin erwachet / vnnd solchen Traum jhrem Herrn referirt, auch bald darauff hernacher verschieden / so dann wol zu mercken.
Dieses Schlos viel lange Jahr der Fürsten von Sachsen Landhaus gewesen / wie es aber hernacher an die von Schleinitz / so diß Haus durch Begnadung erlanget / dann hernacher auff die von Miltitz / so es noch jetziger Zeit besitzen thun / vnd derselben vhraltes Stamhaus ist / kommen / dauon findet man keine Nachrichtung. Ingleichen bewohnen die von Miltitz das Schlos Siebeneichen / nahe drunter vnd in solcher Gegend gelegen / als dann auch Batzdorff / ob dieses alte Heuser / vnnd von wem solche anfenglichen angelegt vnd erbawet / ist ingleichen vnwissend / aber vor langen Jaren jederzeit derer von Miltitz Erbstamheuser gewesen.
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Zitationshilfe: | Peckenstein, Lorenz. Theatri Saxonici. Teil 2. Jena, 1608, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/peckenstein_theatri02_1608/8>, abgerufen am 29.07.2024. |