Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.aus dem Schutte höher, so habt ihr genug ge¬ Gaspard befragte Albano über sein Gefühl. *) Die Pantheons-Halle scheint zu niedrig, weil einen Theil ihrer Stufen der Schutt verbirgt. **) 27 Fuß hat die Dach-Öfnung im Durchmesser.
aus dem Schutte höher, ſo habt ihr genug ge¬ Gaſpard befragte Albano über ſein Gefühl. *) Die Pantheons-Halle ſcheint zu niedrig, weil einen Theil ihrer Stufen der Schutt verbirgt. **) 27 Fuß hat die Dach-Öfnung im Durchmeſſer.
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aus dem Schutte höher, ſo habt ihr genug ge¬
bauet *).“ — Sie traten hinein; da wölbte
ſich ein heiliges, einfaches, freies Weltgebäude
mit ſeinen hinaufſtrebenden Himmelsbogen um
ſie, ein Odeum der Sphärentöne, eine Welt in
der Welt! — Und oben **) leuchtete die Au¬
genhöhle des Lichts und des Himmels herab
und das ferne Flug-Gewölk ſchien die hohe
Wölbung zu berühren, über die es wegſchoß!
— Und um ſie her ſtanden nichts als die Tem¬
pel-Träger, die Säulen! — Der Tempel al¬
ler Götter vertrug und verbarg die kleinlichen
Altäre der ſpätern.
Gaſpard befragte Albano über ſein Gefühl.
Dieſer zog die größere Peterskirche vor. Der
Ritter billigte es und ſagte: „daß überall der
Jüngling gleich den Völkern das Erhabene
beſſer empfinde und leichter finde als das
Schöne, und daß der Geiſt des Jünglings
*)
Die Pantheons-Halle ſcheint zu niedrig, weil
einen Theil ihrer Stufen der Schutt verbirgt.
**)
27 Fuß hat die Dach-Öfnung im Durchmeſſer.
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/52>, abgerufen am 16.02.2025. |