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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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benslicht nicht ausblasen sollen, das freilich
mehr stank als glomm."

Albano konnt' ihm seinen Schauder über
die That nicht verhehlen. "Ich kann nichts be¬
reuen, höre" sagte Schoppe und berichtete die¬
ses: "Schon in Valencia erzählte mir Dein
Oheim, daß er in Madrid einen Kerl so und
so -- ganz wie der Kahlkopf -- angetroffen, der
ein Wachsfigurenkabinet von lauter Tollen an¬
führe und herumzeige; oft spreche das ganze
Kabinet und er sitze selber mit darin als Wachs
und helfe reden -- Dein abergläubiger Oheim
warb und lieh ihm Geister dazu und machte
böse und fürchterliche Sachen daraus."

"Einst in einer Posada hört' ich im Schlaf¬
zimmer neben dem meinigen allerlei Stimmen
durch einander murmeln und sagen: ""Schop¬
pe kommt auch zu uns."" Ich stand auf, das
fremde Zimmer war zugeschlossen. Ich hör' es
wieder, das teuflische: ""Schoppe kommt auch
herein."" Meine Stube hatte einen Erker,
aus dem konnt' ich durch das nahe Fenster in
die Murmel-Stube bei dem Mondlicht sehen.
In Graus und kraus saß sämmtliches Wachs

Titan IV. E e

benslicht nicht ausblaſen ſollen, das freilich
mehr ſtank als glomm.“

Albano konnt' ihm ſeinen Schauder über
die That nicht verhehlen. „Ich kann nichts be¬
reuen, höre“ ſagte Schoppe und berichtete die¬
ſes: „Schon in Valencia erzählte mir Dein
Oheim, daß er in Madrid einen Kerl ſo und
ſo — ganz wie der Kahlkopf — angetroffen, der
ein Wachsfigurenkabinet von lauter Tollen an¬
führe und herumzeige; oft ſpreche das ganze
Kabinet und er ſitze ſelber mit darin als Wachs
und helfe reden — Dein abergläubiger Oheim
warb und lieh ihm Geiſter dazu und machte
böſe und fürchterliche Sachen daraus.“

„Einſt in einer Posada hört' ich im Schlaf¬
zimmer neben dem meinigen allerlei Stimmen
durch einander murmeln und ſagen: „„Schop¬
pe kommt auch zu uns.““ Ich ſtand auf, das
fremde Zimmer war zugeſchloſſen. Ich hör' es
wieder, das teufliſche: „„Schoppe kommt auch
herein.““ Meine Stube hatte einen Erker,
aus dem konnt' ich durch das nahe Fenſter in
die Murmel-Stube bei dem Mondlicht ſehen.
In Graus und kraus ſaß ſämmtliches Wachs

Titan IV. E e
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[433/0445] benslicht nicht ausblaſen ſollen, das freilich mehr ſtank als glomm.“ Albano konnt' ihm ſeinen Schauder über die That nicht verhehlen. „Ich kann nichts be¬ reuen, höre“ ſagte Schoppe und berichtete die¬ ſes: „Schon in Valencia erzählte mir Dein Oheim, daß er in Madrid einen Kerl ſo und ſo — ganz wie der Kahlkopf — angetroffen, der ein Wachsfigurenkabinet von lauter Tollen an¬ führe und herumzeige; oft ſpreche das ganze Kabinet und er ſitze ſelber mit darin als Wachs und helfe reden — Dein abergläubiger Oheim warb und lieh ihm Geiſter dazu und machte böſe und fürchterliche Sachen daraus.“ „Einſt in einer Posada hört' ich im Schlaf¬ zimmer neben dem meinigen allerlei Stimmen durch einander murmeln und ſagen: „„Schop¬ pe kommt auch zu uns.““ Ich ſtand auf, das fremde Zimmer war zugeſchloſſen. Ich hör' es wieder, das teufliſche: „„Schoppe kommt auch herein.““ Meine Stube hatte einen Erker, aus dem konnt' ich durch das nahe Fenſter in die Murmel-Stube bei dem Mondlicht ſehen. In Graus und kraus ſaß ſämmtliches Wachs Titan IV. E e

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/445>, abgerufen am 22.11.2024.