so seyn gegen jemand, daß man es ihm nicht auf der Stelle heraussagen darf, das ist wohl ganze Knechtschaft und verwirrt den Reinsten." -- "Wer nichts lieben will als sein Ebenbild, (versetzte Gaspard,) hat außer sich nichts zu lieben. Von Bouverot (setzt' er lachend hin¬ zu,) ist doch ein braver Wirth und Reise-Kom¬ pagnon." -- Albano, der sogar Menschen wi¬ derstehen konnte, die er verehrte, fragte nichts nach seinem Vater, sondern fand den deutschen Herrn nur desto verächtlicher.
Dieser, ganz zu Hader und Handel gebo¬ ren, hatte sich nehmlich tiefe Fußstapfen im Schnee des Ritters und der Fürstinn -- wel¬ che beide, wie alle lange Reisende, ungemein geizig waren -- dadurch gebahnt, daß er alle Wirthe und Welsche das Patto berichtigend übersah und überlistete, und daß er sogar die Kunst verstand, zur rechten Zeit tief-grob zu seyn, indeß er vom Wirthe sich umkehrend ge¬ gen die Fürstinn wieder ein Mann von Welt war wie Fontenelle oder irgend ein Franzose, der in solchen Fällen länger rechnet und flucht, als zehrt. Der Vliesritter, der, wie er gestand,
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ſo ſeyn gegen jemand, daß man es ihm nicht auf der Stelle herausſagen darf, das iſt wohl ganze Knechtſchaft und verwirrt den Reinſten.“ — „Wer nichts lieben will als ſein Ebenbild, (verſetzte Gaſpard,) hat außer ſich nichts zu lieben. Von Bouverot (ſetzt' er lachend hin¬ zu,) iſt doch ein braver Wirth und Reiſe-Kom¬ pagnon.“ — Albano, der ſogar Menſchen wi¬ derſtehen konnte, die er verehrte, fragte nichts nach ſeinem Vater, ſondern fand den deutſchen Herrn nur deſto verächtlicher.
Dieſer, ganz zu Hader und Handel gebo¬ ren, hatte ſich nehmlich tiefe Fußſtapfen im Schnee des Ritters und der Fürſtinn — wel¬ che beide, wie alle lange Reiſende, ungemein geizig waren — dadurch gebahnt, daß er alle Wirthe und Welſche das Patto berichtigend überſah und überliſtete, und daß er ſogar die Kunſt verſtand, zur rechten Zeit tief-grob zu ſeyn, indeß er vom Wirthe ſich umkehrend ge¬ gen die Fürſtinn wieder ein Mann von Welt war wie Fontenelle oder irgend ein Franzoſe, der in ſolchen Fällen länger rechnet und flucht, als zehrt. Der Vliesritter, der, wie er geſtand,
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ſo ſeyn gegen jemand, daß man es ihm nicht
auf der Stelle herausſagen darf, das iſt wohl
ganze Knechtſchaft und verwirrt den Reinſten.“
— „Wer nichts lieben will als ſein Ebenbild,
(verſetzte Gaſpard,) hat außer ſich nichts zu
lieben. Von Bouverot (ſetzt' er lachend hin¬
zu,) iſt doch ein braver Wirth und Reiſe-Kom¬
pagnon.“ — Albano, der ſogar Menſchen wi¬
derſtehen konnte, die er verehrte, fragte nichts
nach ſeinem Vater, ſondern fand den deutſchen
Herrn nur deſto verächtlicher.
Dieſer, ganz zu Hader und Handel gebo¬
ren, hatte ſich nehmlich tiefe Fußſtapfen im
Schnee des Ritters und der Fürſtinn — wel¬
che beide, wie alle lange Reiſende, ungemein
geizig waren — dadurch gebahnt, daß er alle
Wirthe und Welſche das Patto berichtigend
überſah und überliſtete, und daß er ſogar die
Kunſt verſtand, zur rechten Zeit tief-grob zu
ſeyn, indeß er vom Wirthe ſich umkehrend ge¬
gen die Fürſtinn wieder ein Mann von Welt
war wie Fontenelle oder irgend ein Franzoſe,
der in ſolchen Fällen länger rechnet und flucht,
als zehrt. Der Vliesritter, der, wie er geſtand,
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/31>, abgerufen am 22.11.2024.
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