richt an den Vater -- diesen zu bereden, wenig¬ stens auf einige Tage mit Albano vor dem na¬ hen Erdfall umzukehren, damit dieser sinke, ehe ihn der Sohn betreten.
Aber auch das, wie schon erzählt worden, schlug fehl; Albano bekannte Schoppen gerade¬ zu seinen Argwohn irgend einer unheimlichen Begebenheit. Dieser wollte eben eine Antwort geben, als sie ihm ersparet wurde durch einen keuchenden Boten aus Blumenbühl, der an Al¬ bano folgendes Blatt von Spener überbrachte:
" P. P.
Ew. Hochgeboren Gnaden soll in aller Eile melden, daß das todtkranke Fräulein von Froulay noch heute mit Denenselben zu spre¬ chen sehnlichst verlangt, daher Sie um so mehr zu eilen haben, da selbige nach eigner Aussage höchst wahrscheinlich (und um so mehr, als Pa¬ zienten dieses genre immer ihren Tod richtig vorauszusagen wissen) den heutigen Abend schwerlich überleben, sondern aus dieser Leiblich¬ keit einziehen wird in die ewige Herrlichkeit. Ich für meine Person brauche Ew. Gnaden als einem Christen wohl nicht erst zu vermahnen,
richt an den Vater — dieſen zu bereden, wenig¬ ſtens auf einige Tage mit Albano vor dem na¬ hen Erdfall umzukehren, damit dieſer ſinke, ehe ihn der Sohn betreten.
Aber auch das, wie ſchon erzählt worden, ſchlug fehl; Albano bekannte Schoppen gerade¬ zu ſeinen Argwohn irgend einer unheimlichen Begebenheit. Dieſer wollte eben eine Antwort geben, als ſie ihm erſparet wurde durch einen keuchenden Boten aus Blumenbühl, der an Al¬ bano folgendes Blatt von Spener überbrachte:
„ P. P.
Ew. Hochgeboren Gnaden ſoll in aller Eile melden, daß das todtkranke Fräulein von Froulay noch heute mit Denenſelben zu ſpre¬ chen ſehnlichſt verlangt, daher Sie um ſo mehr zu eilen haben, da ſelbige nach eigner Ausſage höchſt wahrſcheinlich (und um ſo mehr, als Pa¬ zienten dieſes genre immer ihren Tod richtig vorauszuſagen wiſſen) den heutigen Abend ſchwerlich überleben, ſondern aus dieſer Leiblich¬ keit einziehen wird in die ewige Herrlichkeit. Ich für meine Perſon brauche Ew. Gnaden als einem Chriſten wohl nicht erſt zu vermahnen,
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richt an den Vater — dieſen zu bereden, wenig¬
ſtens auf einige Tage mit Albano vor dem na¬
hen Erdfall umzukehren, damit dieſer ſinke,
ehe ihn der Sohn betreten.
Aber auch das, wie ſchon erzählt worden,
ſchlug fehl; Albano bekannte Schoppen gerade¬
zu ſeinen Argwohn irgend einer unheimlichen
Begebenheit. Dieſer wollte eben eine Antwort
geben, als ſie ihm erſparet wurde durch einen
keuchenden Boten aus Blumenbühl, der an Al¬
bano folgendes Blatt von Spener überbrachte:
„ P. P.
Ew. Hochgeboren Gnaden ſoll in aller
Eile melden, daß das todtkranke Fräulein von
Froulay noch heute mit Denenſelben zu ſpre¬
chen ſehnlichſt verlangt, daher Sie um ſo mehr
zu eilen haben, da ſelbige nach eigner Ausſage
höchſt wahrſcheinlich (und um ſo mehr, als Pa¬
zienten dieſes genre immer ihren Tod richtig
vorauszuſagen wiſſen) den heutigen Abend
ſchwerlich überleben, ſondern aus dieſer Leiblich¬
keit einziehen wird in die ewige Herrlichkeit.
Ich für meine Perſon brauche Ew. Gnaden als
einem Chriſten wohl nicht erſt zu vermahnen,
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Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan03_1802/387>, abgerufen am 03.12.2024.
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