Jean Paul: Titan. Bd. 2. Berlin, 1801.der Freude mit der Hauptsache zuerst heraus, Indem er nach seinem Häuschen durch den Seine blühende Bahn lief endlich in die der Freude mit der Hauptſache zuerſt heraus, Indem er nach ſeinem Häuschen durch den Seine blühende Bahn lief endlich in die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0165" n="157"/> der Freude mit der Hauptſache zuerſt heraus,<lb/> es ſey nämlich droben im Häuschen alles ſchön<lb/> parat und ob er das Eſſen hinaufhaben wollte.<lb/> Sie wollte mitten im Geſpräch Polluxen aus<lb/> des Grafen — Fingern ziehen, aber er lies ihn<lb/> zum Kuſſe aufſchweben und erntete damit jedes<lb/> Herz, auch das alte hinter der Küchenflamme.</p><lb/> <p>Indem er nach ſeinem Häuschen durch den<lb/> weſtlichen Triumphbogen hinausgieng, fühlt'<lb/> er unbeſchreiblich ſtark und ſüß, daß die holde<lb/> Jugendzeit unſer Welſch- und Griechenland iſt<lb/> voll Götter, Tempel und Luſt — ach und wel¬<lb/> ches ſo oft Gothen mit Tatzen durchſtreifen<lb/> und ausleeren. —</p><lb/> <p>Seine blühende Bahn lief endlich in die<lb/> Tiefen- und Höhentreppe die er mit Spener<lb/> beſtiegen — einzelne Tages-Streifen brannten<lb/> ſich dem naſſen Boden ein und färbten zer¬<lb/> ſtreuete Zweige feurig und golden. — An der<lb/> myſtiſchen Laube, wo vor ihm der todte Fürſt<lb/> in der Seitenhöhle geſchritten war, fand er<lb/> dieſe nicht, ſondern nur eine leere Niſche. Er<lb/> trat oben heraus wie aus der Hüfte der Erde.<lb/> Sein Häuschen lag auf dem herumgebognen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [157/0165]
der Freude mit der Hauptſache zuerſt heraus,
es ſey nämlich droben im Häuschen alles ſchön
parat und ob er das Eſſen hinaufhaben wollte.
Sie wollte mitten im Geſpräch Polluxen aus
des Grafen — Fingern ziehen, aber er lies ihn
zum Kuſſe aufſchweben und erntete damit jedes
Herz, auch das alte hinter der Küchenflamme.
Indem er nach ſeinem Häuschen durch den
weſtlichen Triumphbogen hinausgieng, fühlt'
er unbeſchreiblich ſtark und ſüß, daß die holde
Jugendzeit unſer Welſch- und Griechenland iſt
voll Götter, Tempel und Luſt — ach und wel¬
ches ſo oft Gothen mit Tatzen durchſtreifen
und ausleeren. —
Seine blühende Bahn lief endlich in die
Tiefen- und Höhentreppe die er mit Spener
beſtiegen — einzelne Tages-Streifen brannten
ſich dem naſſen Boden ein und färbten zer¬
ſtreuete Zweige feurig und golden. — An der
myſtiſchen Laube, wo vor ihm der todte Fürſt
in der Seitenhöhle geſchritten war, fand er
dieſe nicht, ſondern nur eine leere Niſche. Er
trat oben heraus wie aus der Hüfte der Erde.
Sein Häuschen lag auf dem herumgebognen
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