Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800."sah ich wie auf Bäumen im Winter ein Ra¬ *) So heißt an einigen Orten die Schwindsucht.
„ſah ich wie auf Bäumen im Winter ein Ra¬ *) So heißt an einigen Orten die Schwindſucht.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0498" n="478"/> „ſah ich wie auf Bäumen im Winter ein Ra¬<lb/> „ben- und Teufels-Neſt nach andern.<lb/> „Sie zog ſich ſtets ſo lange an bis ſie ſich wie¬<lb/> „der ausziehen mußte — wenn ein Fehler an<lb/> „mir oder den Kindern gehoben war, zankte<lb/> „ſie noch ein wenig fort, wie man ſich noch<lb/> „fort erbricht wenn das <hi rendition="#aq">emeticum</hi> und alles<lb/> „ſchon heraus iſt — ſie gönnte mir wenig,<lb/> „und hätt' ich ein Fontanell gehabt, ſie hätte<lb/> „mir die friſche Erbſe vorgerückt, die ich jeden<lb/> „Tag hätte hineinlegen müſſen — kurz wir<lb/> „wollten beide verſchieden hinaus, der Runk¬<lb/> „nagel der Liebe war ausgezogen und ich<lb/> „fuhr mit den Vorderrädern ins Waſſer her¬<lb/> „ein und meine <hi rendition="#aq">Praenumerantia</hi> hält mit den<lb/> „Hinterrädern zu Hauſe. — Seht, meine Wei¬<lb/> „ber, darum thu' ich mir mein Leid an, —<lb/> „der Atzmann<note place="foot" n="*)">So heißt an einigen Orten die Schwindſucht.<lb/></note> hätte mich ohnehin bei der<lb/> „Kehle gegriffen — ; ſpiegelt euch aber! Denn<lb/> „wenn ein Mann der ein Gelehrter iſt und<lb/> „ darum wie Ihr <hi rendition="#g">Fichten</hi> noch wiſſet,<lb/> „als angeſtellter Aufſeher, Lehrherr und Men¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [478/0498]
„ſah ich wie auf Bäumen im Winter ein Ra¬
„ben- und Teufels-Neſt nach andern.
„Sie zog ſich ſtets ſo lange an bis ſie ſich wie¬
„der ausziehen mußte — wenn ein Fehler an
„mir oder den Kindern gehoben war, zankte
„ſie noch ein wenig fort, wie man ſich noch
„fort erbricht wenn das emeticum und alles
„ſchon heraus iſt — ſie gönnte mir wenig,
„und hätt' ich ein Fontanell gehabt, ſie hätte
„mir die friſche Erbſe vorgerückt, die ich jeden
„Tag hätte hineinlegen müſſen — kurz wir
„wollten beide verſchieden hinaus, der Runk¬
„nagel der Liebe war ausgezogen und ich
„fuhr mit den Vorderrädern ins Waſſer her¬
„ein und meine Praenumerantia hält mit den
„Hinterrädern zu Hauſe. — Seht, meine Wei¬
„ber, darum thu' ich mir mein Leid an, —
„der Atzmann *) hätte mich ohnehin bei der
„Kehle gegriffen — ; ſpiegelt euch aber! Denn
„wenn ein Mann der ein Gelehrter iſt und
„ darum wie Ihr Fichten noch wiſſet,
„als angeſtellter Aufſeher, Lehrherr und Men¬
*) So heißt an einigen Orten die Schwindſucht.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |