Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.len Zähnen hohle Nüsse aufzubeißen, ohne Die zweite Methode ist die chronologische *) Die vorhergehenden schönen Oktobertage so wie
die Kanikularferien und der April und kurz der Vorrest des Jahres wurden am gedachten 22sten Oktober und dieser selber nachgeschaffen. So lehn' ich leicht die Frage nach der Vorzeit ab. Denn datirt einer die Welt anders, z. B. vom 20sten März, wie Lipsius und die Patres tha¬ ten: so muß er immer zu meinem Nach¬ schaffen des Vorjahrs greifen, wenn ich ihm mit seiner eignen obigen Frage zu Leibe gehe. len Zähnen hohle Nüſſe aufzubeißen, ohne Die zweite Methode iſt die chronologiſche *) Die vorhergehenden ſchönen Oktobertage ſo wie
die Kanikularferien und der April und kurz der Vorreſt des Jahres wurden am gedachten 22ſten Oktober und dieſer ſelber nachgeschaffen. So lehn' ich leicht die Frage nach der Vorzeit ab. Denn datirt einer die Welt anders, z. B. vom 20ſten März, wie Lipſius und die Patres tha¬ ten: ſo muß er immer zu meinem Nach¬ ſchaffen des Vorjahrs greifen, wenn ich ihm mit ſeiner eignen obigen Frage zu Leibe gehe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0208" n="188"/> len Zähnen hohle Nüſſe aufzubeißen, ohne<lb/> Kern für Kopf und Herz. Und ſchwellet man<lb/> nicht dadurch einen Holzzweig der Hiſtorie,<lb/> auf welchen der Zufall der Geburt den jungen<lb/> Borkenkäfer abgeſetzt, unverhältnißmäßig zu<lb/> einem Stammbaume derſelben an? Und was<lb/> fragt man z. B. in Berlin nach einer Mark¬<lb/> grafen-, oder in Hof nach der Hohenzolleriſchen-<lb/> Regentenlinie?</p><lb/> <p>Die zweite Methode iſt die chronologiſche<lb/> oder die vornen anſpannende; dieſe hebt vom<lb/> Geburtstage der Welt an, die nach Petav und<lb/> den Rabbinen den 22ſten October<note place="foot" n="*)">Die vorhergehenden ſchönen Oktobertage ſo wie<lb/> die Kanikularferien und der April und kurz der<lb/> Vorreſt des Jahres wurden am gedachten 22ſten<lb/> Oktober und dieſer ſelber <hi rendition="#g">nach</hi>geschaffen. So<lb/> lehn' ich leicht die Frage nach der Vorzeit ab.<lb/> Denn datirt einer die Welt anders, z. B. vom<lb/> 20ſten März, wie Lipſius und die <hi rendition="#aq">Patres</hi> tha¬<lb/> ten: ſo muß er immer zu meinem Nach¬<lb/> ſchaffen des Vorjahrs greifen, wenn ich ihm<lb/> mit ſeiner eignen obigen Frage zu Leibe gehe.<lb/></note> Vormit¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [188/0208]
len Zähnen hohle Nüſſe aufzubeißen, ohne
Kern für Kopf und Herz. Und ſchwellet man
nicht dadurch einen Holzzweig der Hiſtorie,
auf welchen der Zufall der Geburt den jungen
Borkenkäfer abgeſetzt, unverhältnißmäßig zu
einem Stammbaume derſelben an? Und was
fragt man z. B. in Berlin nach einer Mark¬
grafen-, oder in Hof nach der Hohenzolleriſchen-
Regentenlinie?
Die zweite Methode iſt die chronologiſche
oder die vornen anſpannende; dieſe hebt vom
Geburtstage der Welt an, die nach Petav und
den Rabbinen den 22ſten October *) Vormit¬
*) Die vorhergehenden ſchönen Oktobertage ſo wie
die Kanikularferien und der April und kurz der
Vorreſt des Jahres wurden am gedachten 22ſten
Oktober und dieſer ſelber nachgeschaffen. So
lehn' ich leicht die Frage nach der Vorzeit ab.
Denn datirt einer die Welt anders, z. B. vom
20ſten März, wie Lipſius und die Patres tha¬
ten: ſo muß er immer zu meinem Nach¬
ſchaffen des Vorjahrs greifen, wenn ich ihm
mit ſeiner eignen obigen Frage zu Leibe gehe.
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