Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.ten und mit den Schwanzfloßfedern des an Der Schnäpel hätte die Schleie gern ge¬ *) Gemach, es ist unschicklich, wenn man seine
Serviette früher aufmacht als andre Leute. ten und mit den Schwanzfloßfedern des an Der Schnäpel hätte die Schleie gern ge¬ *) Gemach, es iſt unſchicklich, wenn man ſeine
Serviette früher aufmacht als andre Leute. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0188" n="168"/> ten und mit den Schwanzfloßfedern des an<lb/> drei Hermelin-Schwänzchen hängenden trino¬<lb/> miſchen Würzelchens oder Zöpfleins; der Magi¬<lb/> ſter ſieht in ſeinem grünen Flauſe bloß wie der<lb/> grüne Schnäpel (Weißfiſch) oder die Kaul¬<lb/> quappe aus — herrlicher Abſtich, wieder¬<lb/> hol' ich! —</p><lb/> <p>Der Schnäpel hätte die Schleie gern ge¬<lb/> freſſen, als der Goldfiſch mit dem rechten Arme<lb/> Rabetten und mit dem linken Albano zum<lb/> Eſſen vorausführte. Aber jetzt wurd' es viel<lb/> ärger. Alban hatte mit ſeiner gewöhnlichen<lb/> Heftigkeit die Serviette zuerſt offen; die nun<lb/> gleichſam das Antrittsprogramm und Dokima¬<lb/> ſtikum von Falterle's Lehrart wurde; „<hi rendition="#aq">pose¬</hi><lb/> „<hi rendition="#aq">ment, Monsieur</hi> (ſagt' er zum Novizen) <hi rendition="#aq">il est</hi><lb/> „<hi rendition="#aq">messéant de déplier la serviette avant que les</hi><lb/> „<hi rendition="#aq">autres ayent dépliér les leurs.</hi> <note place="foot" n="*)">Gemach, es iſt unſchicklich, wenn man ſeine<lb/> Serviette früher aufmacht als andre Leute.<lb/></note>“ Nach einigen<lb/> Minuten gedachte Alban ſeine Suppe — es war<lb/> eine <hi rendition="#aq">à la Brittannière</hi> mit Locken — kalt zu blaſen:<lb/> „<hi rendition="#aq">il est messéant, Monsieur</hi> (ſagte der Exerzi¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [168/0188]
ten und mit den Schwanzfloßfedern des an
drei Hermelin-Schwänzchen hängenden trino¬
miſchen Würzelchens oder Zöpfleins; der Magi¬
ſter ſieht in ſeinem grünen Flauſe bloß wie der
grüne Schnäpel (Weißfiſch) oder die Kaul¬
quappe aus — herrlicher Abſtich, wieder¬
hol' ich! —
Der Schnäpel hätte die Schleie gern ge¬
freſſen, als der Goldfiſch mit dem rechten Arme
Rabetten und mit dem linken Albano zum
Eſſen vorausführte. Aber jetzt wurd' es viel
ärger. Alban hatte mit ſeiner gewöhnlichen
Heftigkeit die Serviette zuerſt offen; die nun
gleichſam das Antrittsprogramm und Dokima¬
ſtikum von Falterle's Lehrart wurde; „pose¬
„ment, Monsieur (ſagt' er zum Novizen) il est
„messéant de déplier la serviette avant que les
„autres ayent dépliér les leurs. *)“ Nach einigen
Minuten gedachte Alban ſeine Suppe — es war
eine à la Brittannière mit Locken — kalt zu blaſen:
„il est messéant, Monsieur (ſagte der Exerzi¬
*) Gemach, es iſt unſchicklich, wenn man ſeine
Serviette früher aufmacht als andre Leute.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |