Werkzeug wurde, womit die Gerechtigkeit diese ge¬ heime Gesellschaft heimsuchte und auswixte. Daher suchte er in der Wirthin wie in Jöchers Ge¬ lehrtenlexikon mit Lust nach den Namen wichtiger Autoren und sie war seinem tugendhaften Ohr ein Homer, der die verwundeten Helden sämtlich beim Namen absingt: daher schenkte er ihr aus Mitleiden, weil sie gar nichts hatte, sei¬ ne Geldstrafe ganz; aber die ehebrechende Union und Truppe wurde unter die Stampfmühle und in die Kelter gebracht, oder ihr Saugwerke und Pum¬ penstiefel angelegt. --
Also in Maussenbach beim Pressen des ehebrechenden Personale erzählte mir die Gerichtsprinzipalin, was ihr die Tochter erzählet -- um mich zu bitten, daß ich als voriger Mentor des Liebhabers das Paar auseinander lenken sollte, weil's ihr Mann nicht litte. Ich konnte ihr nicht sagen, daß ich über der Biographie vom Paare und ihrer eignen wäre und daß die Liebe das Heftpflaster und die Suture sei, die die ganze Biographie und das Paar ver¬ leimte und ohne die mein ganzes Buch in Stücken zerfiele, daß ich also die Jenaischen Rezensenten beleidigen würde, wenn ich ihm seine Liebe neh¬
Werkzeug wurde, womit die Gerechtigkeit dieſe ge¬ heime Geſellſchaft heimſuchte und auswixte. Daher ſuchte er in der Wirthin wie in Joͤchers Ge¬ lehrtenlexikon mit Luſt nach den Namen wichtiger Autoren und ſie war ſeinem tugendhaften Ohr ein Homer, der die verwundeten Helden ſaͤmtlich beim Namen abſingt: daher ſchenkte er ihr aus Mitleiden, weil ſie gar nichts hatte, ſei¬ ne Geldſtrafe ganz; aber die ehebrechende Union und Truppe wurde unter die Stampfmuͤhle und in die Kelter gebracht, oder ihr Saugwerke und Pum¬ penſtiefel angelegt. —
Alſo in Mauſſenbach beim Preſſen des ehebrechenden Perſonale erzaͤhlte mir die Gerichtsprinzipalin, was ihr die Tochter erzaͤhlet — um mich zu bitten, daß ich als voriger Mentor des Liebhabers das Paar auseinander lenken ſollte, weil's ihr Mann nicht litte. Ich konnte ihr nicht ſagen, daß ich uͤber der Biographie vom Paare und ihrer eignen waͤre und daß die Liebe das Heftpflaſter und die Suture ſei, die die ganze Biographie und das Paar ver¬ leimte und ohne die mein ganzes Buch in Stuͤcken zerfiele, daß ich alſo die Jenaiſchen Rezenſenten beleidigen wuͤrde, wenn ich ihm ſeine Liebe neh¬
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Werkzeug wurde, womit die Gerechtigkeit dieſe ge¬
heime Geſellſchaft heimſuchte und auswixte.
Daher ſuchte er in der Wirthin wie in Joͤchers Ge¬
lehrtenlexikon mit Luſt nach den Namen wichtiger
Autoren und ſie war ſeinem tugendhaften
Ohr ein Homer, der die verwundeten Helden
ſaͤmtlich beim Namen abſingt: daher ſchenkte er
ihr aus Mitleiden, weil ſie gar nichts hatte, ſei¬
ne Geldſtrafe ganz; aber die ehebrechende Union
und Truppe wurde unter die Stampfmuͤhle und in
die Kelter gebracht, oder ihr Saugwerke und Pum¬
penſtiefel angelegt. —
Alſo in Mauſſenbach beim Preſſen des ehebrechenden
Perſonale erzaͤhlte mir die Gerichtsprinzipalin, was
ihr die Tochter erzaͤhlet — um mich zu bitten, daß
ich als voriger Mentor des Liebhabers das Paar
auseinander lenken ſollte, weil's ihr Mann nicht
litte. Ich konnte ihr nicht ſagen, daß ich uͤber
der Biographie vom Paare und ihrer eignen waͤre
und daß die Liebe das Heftpflaſter und die Suture
ſei, die die ganze Biographie und das Paar ver¬
leimte und ohne die mein ganzes Buch in Stuͤcken
zerfiele, daß ich alſo die Jenaiſchen Rezenſenten
beleidigen wuͤrde, wenn ich ihm ſeine Liebe neh¬
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Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge02_1793/165>, abgerufen am 25.11.2024.
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