Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.was besserem gemacht als zu schimmern; aber da was beſſerem gemacht als zu ſchimmern; aber da <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0012" n="2"/> was beſſerem gemacht als zu ſchimmern; aber da<lb/> ſie zu nichts Gelegenheit hatte als zum Schimmern:<lb/> ſo vergaß ſie, daß es jenes beſſere gebe. Aber<lb/> wer zu etwas hoͤherem geboren iſt als zur Welt-<lb/> oder Hofgluͤckſeligkeit: der fuͤhlt in bittern Stun¬<lb/> den ſeine verſaͤumte Beſtimmung. — Es wird<lb/> ſich hieher eine neue Urſache ſchicken, die Oefeln<lb/> aus Scheerau warf: er ſollte und wollte auf fuͤrſt¬<lb/> lichen Befehl fuͤr den Geburtstag der Reſidentin<lb/> ein Geburtstagsdrama auf der Drehſcheibe ſeines<lb/> Pultes formen. Das Drama ſollte Beziehungen<lb/> haben. Auf dem Liebhabertheater zu Oberſcheerau<lb/> — wo der Fuͤrſt nicht wie auf dem Kriegstheater<lb/> Figurant ſondern erſter Akteur war und wo er ei¬<lb/> ne ordentliche Hoftruppe erreichte und <hi rendition="#g">erſparte</hi><lb/> — ſollte es vom Fuͤrſten, von Oefel und einigen<lb/> andern geſpielet werden. Der Fuͤrſt hatte noch Au¬<lb/> gen, die Reſidentin anzublicken, noch eine Zun¬<lb/> ge, ſie zu lieben, noch Tage, es ihr zu beweiſen,<lb/> noch ein Theater, ihr zu huldigen: gleichwohl<lb/> haßte er ſie ſchon, weil ſie zu edel fuͤr ihn war;<lb/> denn ſeine Theaterrolle ſollte (wie unten gedruckt<lb/> werden ſoll) mehr ihm als ihr Dienſte thun. —<lb/> Oefel (der Ambaſſadeur und Hoftheaterdichter und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0012]
was beſſerem gemacht als zu ſchimmern; aber da
ſie zu nichts Gelegenheit hatte als zum Schimmern:
ſo vergaß ſie, daß es jenes beſſere gebe. Aber
wer zu etwas hoͤherem geboren iſt als zur Welt-
oder Hofgluͤckſeligkeit: der fuͤhlt in bittern Stun¬
den ſeine verſaͤumte Beſtimmung. — Es wird
ſich hieher eine neue Urſache ſchicken, die Oefeln
aus Scheerau warf: er ſollte und wollte auf fuͤrſt¬
lichen Befehl fuͤr den Geburtstag der Reſidentin
ein Geburtstagsdrama auf der Drehſcheibe ſeines
Pultes formen. Das Drama ſollte Beziehungen
haben. Auf dem Liebhabertheater zu Oberſcheerau
— wo der Fuͤrſt nicht wie auf dem Kriegstheater
Figurant ſondern erſter Akteur war und wo er ei¬
ne ordentliche Hoftruppe erreichte und erſparte
— ſollte es vom Fuͤrſten, von Oefel und einigen
andern geſpielet werden. Der Fuͤrſt hatte noch Au¬
gen, die Reſidentin anzublicken, noch eine Zun¬
ge, ſie zu lieben, noch Tage, es ihr zu beweiſen,
noch ein Theater, ihr zu huldigen: gleichwohl
haßte er ſie ſchon, weil ſie zu edel fuͤr ihn war;
denn ſeine Theaterrolle ſollte (wie unten gedruckt
werden ſoll) mehr ihm als ihr Dienſte thun. —
Oefel (der Ambaſſadeur und Hoftheaterdichter und
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