Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.Vier u. zwanzigster oder XXI . Trinitatis-Sekt. Oefels Intriguen -- die Infammachung -- der Abschied. Schlecht genug ergehts ihm, wenn das fragende Kein empfindsamer Offizier -- im Kadetten¬ Vier u. zwanzigſter oder XXI . Trinitatis-Sekt. Oefels Intriguen — die Infammachung — der Abſchied. Schlecht genug ergehts ihm, wenn das fragende Kein empfindſamer Offizier — im Kadetten¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0376" n="340"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vier u. zwanzigſter oder</hi> <hi rendition="#aq #b">XXI</hi> <hi rendition="#b">. Trinitatis-Sekt.</hi><lb/> </head> <argument> <p rendition="#c">Oefels Intriguen — die Infammachung — der Abſchied.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">S</hi>chlecht genug ergehts ihm, wenn das fragende<lb/> Deutſchland anders unſern Guſtav meint. Oefel<lb/> thuts. Ich will aber dem erſchrocknen Deutſchland<lb/> alles eroͤfnen: die wenigſten darin wiſſen, war¬<lb/> um dieſer ein Romanſchreiber und ein Legations¬<lb/> rath iſt.</p><lb/> <p>Kein empfindſamer Offizier — im Kadetten¬<lb/> hauſe trug er Uniform — hat weniger Kugeln und<lb/> mehr Hemden und Briefe gewechſelt als Oefel.<lb/> Letztere wollt' er an alle Leute ſchreiben: denn ſei¬<lb/> ne Briefe lieſſen ſich leſen, weil er ſelber las und<lb/> zwar belletriſtiſche Sachen, die er noch dazu nach¬<lb/> machte. Er war naͤmlich ein ſchoͤner Geiſt, hatte<lb/> aber keinen. Saͤmtliche franzoͤſiſche Buchhaͤndler<lb/> ſollten eine naͤrriſche Dankadreſſe an ihn erlaſſen,<lb/> weil er ihr ſaͤmtliches Zeug einkaufte — ſelbſt ge¬<lb/> genwaͤrtige Biographie, worin er ſelbſt ſteht, wird<lb/> einmal wieder bei ihm ſtehen, wenn er von ihrer<lb/> Edition und von ihrer Ueberſetzung ins Franzoͤſiſche<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [340/0376]
Vier u. zwanzigſter oder XXI . Trinitatis-Sekt.
Oefels Intriguen — die Infammachung — der Abſchied.
Schlecht genug ergehts ihm, wenn das fragende
Deutſchland anders unſern Guſtav meint. Oefel
thuts. Ich will aber dem erſchrocknen Deutſchland
alles eroͤfnen: die wenigſten darin wiſſen, war¬
um dieſer ein Romanſchreiber und ein Legations¬
rath iſt.
Kein empfindſamer Offizier — im Kadetten¬
hauſe trug er Uniform — hat weniger Kugeln und
mehr Hemden und Briefe gewechſelt als Oefel.
Letztere wollt' er an alle Leute ſchreiben: denn ſei¬
ne Briefe lieſſen ſich leſen, weil er ſelber las und
zwar belletriſtiſche Sachen, die er noch dazu nach¬
machte. Er war naͤmlich ein ſchoͤner Geiſt, hatte
aber keinen. Saͤmtliche franzoͤſiſche Buchhaͤndler
ſollten eine naͤrriſche Dankadreſſe an ihn erlaſſen,
weil er ihr ſaͤmtliches Zeug einkaufte — ſelbſt ge¬
genwaͤrtige Biographie, worin er ſelbſt ſteht, wird
einmal wieder bei ihm ſtehen, wenn er von ihrer
Edition und von ihrer Ueberſetzung ins Franzoͤſiſche
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