Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.leise anonyme Antwort zu geben. Diese hoffte Noch eh' Katzenberger ausgetanzt und aus- leiſe anonyme Antwort zu geben. Dieſe hoffte Noch eh’ Katzenberger ausgetanzt und aus- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0086" n="80"/> leiſe anonyme Antwort zu geben. Dieſe hoffte<lb/> er nun wuͤrde erſchoͤpfend ſeyn, wenn ſie ſeinen<lb/> Geiz und ſeine Geburtshelferkunſt zugleich an-<lb/> griffe. Ausdieſem Grunde legte er ſein ſpaniſches<lb/> Rohr wie eine Lanze gegen die einzige im Gange<lb/> haͤngende Lampe ein, und ſtieß — ſobald der<lb/> blinde Katzenberger unter ſie kam und links<lb/> umhergriff — die ganze Lampe behend auf deſſen<lb/> Achſel und Ermel herunter; — darauf als er ihm<lb/> Licht und Oel genug in eine dazu erſt noch zu<lb/> ſchießende Wunde voraus eingegoſſen, trug er<lb/> die noͤthige Wunde nach, indem er ſein Rohr,<lb/> waͤhrend der Drehkrankheit des Doktors, ſo ge-<lb/> ſchickt wie einen Stundenhammer auf deſſen<lb/> geburtshelferiſche Fingerknoͤchel fallen ließ, als<lb/> woll’ er den Arm von unten raͤdern.</p><lb/> <p>Noch eh’ Katzenberger ausgetanzt und aus-<lb/> gerungen hatte und denken und ſehen konnte:<lb/> ſtand der Brunnenarzt nach einigen ſchnellen,<lb/> weiten, leiſen, in Nebengaͤnge eingebognen<lb/> Schritten ſchon mitten auf den ſchimmernden<lb/> Marktplatz der Höle in Bereitſchaft da, dem<lb/> unruhigen Freunde mit Gruß und Liebe entge-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0086]
leiſe anonyme Antwort zu geben. Dieſe hoffte
er nun wuͤrde erſchoͤpfend ſeyn, wenn ſie ſeinen
Geiz und ſeine Geburtshelferkunſt zugleich an-
griffe. Ausdieſem Grunde legte er ſein ſpaniſches
Rohr wie eine Lanze gegen die einzige im Gange
haͤngende Lampe ein, und ſtieß — ſobald der
blinde Katzenberger unter ſie kam und links
umhergriff — die ganze Lampe behend auf deſſen
Achſel und Ermel herunter; — darauf als er ihm
Licht und Oel genug in eine dazu erſt noch zu
ſchießende Wunde voraus eingegoſſen, trug er
die noͤthige Wunde nach, indem er ſein Rohr,
waͤhrend der Drehkrankheit des Doktors, ſo ge-
ſchickt wie einen Stundenhammer auf deſſen
geburtshelferiſche Fingerknoͤchel fallen ließ, als
woll’ er den Arm von unten raͤdern.
Noch eh’ Katzenberger ausgetanzt und aus-
gerungen hatte und denken und ſehen konnte:
ſtand der Brunnenarzt nach einigen ſchnellen,
weiten, leiſen, in Nebengaͤnge eingebognen
Schritten ſchon mitten auf den ſchimmernden
Marktplatz der Höle in Bereitſchaft da, dem
unruhigen Freunde mit Gruß und Liebe entge-
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