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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.

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Aber schnell nach der Einwilligung des Dok-
tors erkannte die vorher freuden berauschte
Theoda die nähern Umstände der Zeit. Hier
fiel ihr Licht auf ihren unbesonnenen Antrag,
den Gevatter todt zu gehen! sie nahm ihn er-
schrocken zurück, und schlug ihm so fort den
schönern und hellern Gang vor, den in die
abends erleuchtete Höle. Da Katzenberger zu
viel Ehrgefühl und Geld besaß, als daß er sich
nicht hätte verpflichtet fühlen sollen, seinen
Gevatter an der öffentlichen Wirthstafel mit
schlechtem Tisch-Krätzer zu erfreuen und ihn
eine glänzende Tafel voll Blasmusik abgrasen
zu lassen, wo außer Grafen und Herrn der
Völkerhirt selber saß: so wurde denn ein er-
ster Tisch- oder Fechter-Gang verabredet und
angetreten, wohin, denk' ich, alles was in
der künftigen Nachwelt Anspruch auf höhere
Bildung macht, uns ohne Weiteres, wenn
auch in einiger Ferne (von Zeit) ohnehin nach-
folgen wird.


Aber ſchnell nach der Einwilligung des Dok-
tors erkannte die vorher freuden berauſchte
Theoda die nähern Umſtaͤnde der Zeit. Hier
fiel ihr Licht auf ihren unbeſonnenen Antrag,
den Gevatter todt zu gehen! ſie nahm ihn er-
ſchrocken zuruͤck, und ſchlug ihm ſo fort den
ſchoͤnern und hellern Gang vor, den in die
abends erleuchtete Hoͤle. Da Katzenberger zu
viel Ehrgefuͤhl und Geld beſaß, als daß er ſich
nicht haͤtte verpflichtet fuͤhlen ſollen, ſeinen
Gevatter an der oͤffentlichen Wirthstafel mit
ſchlechtem Tiſch-Kraͤtzer zu erfreuen und ihn
eine glaͤnzende Tafel voll Blasmuſik abgraſen
zu laſſen, wo außer Grafen und Herrn der
Voͤlkerhirt ſelber ſaß: ſo wurde denn ein er-
ſter Tiſch- oder Fechter-Gang verabredet und
angetreten, wohin, denk’ ich, alles was in
der kuͤnftigen Nachwelt Anſpruch auf hoͤhere
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auch in einiger Ferne (von Zeit) ohnehin nach-
folgen wird.


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[64/0070] Aber ſchnell nach der Einwilligung des Dok- tors erkannte die vorher freuden berauſchte Theoda die nähern Umſtaͤnde der Zeit. Hier fiel ihr Licht auf ihren unbeſonnenen Antrag, den Gevatter todt zu gehen! ſie nahm ihn er- ſchrocken zuruͤck, und ſchlug ihm ſo fort den ſchoͤnern und hellern Gang vor, den in die abends erleuchtete Hoͤle. Da Katzenberger zu viel Ehrgefuͤhl und Geld beſaß, als daß er ſich nicht haͤtte verpflichtet fuͤhlen ſollen, ſeinen Gevatter an der oͤffentlichen Wirthstafel mit ſchlechtem Tiſch-Kraͤtzer zu erfreuen und ihn eine glaͤnzende Tafel voll Blasmuſik abgraſen zu laſſen, wo außer Grafen und Herrn der Voͤlkerhirt ſelber ſaß: ſo wurde denn ein er- ſter Tiſch- oder Fechter-Gang verabredet und angetreten, wohin, denk’ ich, alles was in der kuͤnftigen Nachwelt Anſpruch auf hoͤhere Bildung macht, uns ohne Weiteres, wenn auch in einiger Ferne (von Zeit) ohnehin nach- folgen wird.

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/70>, abgerufen am 24.11.2024.