Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.wenigstens eine Ouvertüre für seinen nicht off- Wirklich wurde die Erleuchtung der Höle, Vormittags am sehnlich erwarteten Sonn- wenigſtens eine Ouvertuͤre fuͤr ſeinen nicht off- Wirklich wurde die Erleuchtung der Hoͤle, Vormittags am ſehnlich erwarteten Sonn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0065" n="59"/> wenigſtens eine Ouvertuͤre fuͤr ſeinen nicht off-<lb/> nen Kopf. In jedem Falle kann ich bey der<lb/> Erleuchtung die Knochen der Hoͤlenbaͤren, die<lb/> darin liegen ſollen, beſſer ſuchen und holen;<lb/> der Kerl bleibt mir ja immer.”</p><lb/> <p>Wirklich wurde die Erleuchtung der Hoͤle,<lb/> gleichſam die einer unterirdiſchen Peterskuppel,<lb/> auf den naͤchſten Sonntag angekuͤndigt. Fuͤr<lb/> Theoda nahte das muͤtterliche Todtenfeſt: „wei-<lb/> ter wollt’ ich ja hier nichts mehr” ſagte ſie.</p><lb/> <p>Vormittags am ſehnlich erwarteten Sonn-<lb/> tag langte aus Pira zu Fuße der ſchweiß-blei-<lb/> che Zoller und Umgelder Mehlhorn mit einem<lb/> Gevatter-Brief an den Doktor an. Glaub-<lb/> wuͤrdige Zeugniſſe hat man zwar nicht in Haͤn-<lb/> den, womit unumſtoͤßlich zu beweiſen waͤre,<lb/> daß Katzenberger auf ſeinem Geſichte uͤber<lb/> dieſe Freudenbothſchaft beſondern Jubel, au-<lb/> ßerordentliche Erntetänze oder Freudenfeuer mit<lb/> Freudenthraͤnen vermiſcht habe ſehen laſſen;<lb/> aber ſo viel weiß man zu ſeiner Ehre deſto ge-<lb/> wiſſer, daß er ſich im hoͤchſten Grade anſtrengte,<lb/> (er beruft ſich auf jeden, der ihn geſehen),<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0065]
wenigſtens eine Ouvertuͤre fuͤr ſeinen nicht off-
nen Kopf. In jedem Falle kann ich bey der
Erleuchtung die Knochen der Hoͤlenbaͤren, die
darin liegen ſollen, beſſer ſuchen und holen;
der Kerl bleibt mir ja immer.”
Wirklich wurde die Erleuchtung der Hoͤle,
gleichſam die einer unterirdiſchen Peterskuppel,
auf den naͤchſten Sonntag angekuͤndigt. Fuͤr
Theoda nahte das muͤtterliche Todtenfeſt: „wei-
ter wollt’ ich ja hier nichts mehr” ſagte ſie.
Vormittags am ſehnlich erwarteten Sonn-
tag langte aus Pira zu Fuße der ſchweiß-blei-
che Zoller und Umgelder Mehlhorn mit einem
Gevatter-Brief an den Doktor an. Glaub-
wuͤrdige Zeugniſſe hat man zwar nicht in Haͤn-
den, womit unumſtoͤßlich zu beweiſen waͤre,
daß Katzenberger auf ſeinem Geſichte uͤber
dieſe Freudenbothſchaft beſondern Jubel, au-
ßerordentliche Erntetänze oder Freudenfeuer mit
Freudenthraͤnen vermiſcht habe ſehen laſſen;
aber ſo viel weiß man zu ſeiner Ehre deſto ge-
wiſſer, daß er ſich im hoͤchſten Grade anſtrengte,
(er beruft ſich auf jeden, der ihn geſehen),
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