Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Zweites Heftlein. Berlin, 1795.Sechster Schalttag. Ueber die Wüste und das gelobte Land des Menschengeschlechts. Es giebt Pflanzenmenschen, Thiermenschen und Gott¬ Als wir geträumt werden sollten: wurde ein En¬ Es kam Phobetor und trieb thierische Heerden Es kam Morpheus und spielte mit seeligen *) Der Gott des Schlafes wurde von drei Wesen umgeben,
von Phantasus, der sich nur in leblose Dinge verwan¬ deln konnte, von Phobetor, der alle Thiergestalten von Morpheus, der alle Menschengestalten annehmen und vorgaukeln konnte. Metamorph. L. II. Fab. 10. Sechſter Schalttag. Ueber die Wüſte und das gelobte Land des Menſchengeſchlechts. Es giebt Pflanzenmenſchen, Thiermenſchen und Gott¬ Als wir getraͤumt werden ſollten: wurde ein En¬ Es kam Phobetor und trieb thieriſche Heerden Es kam Morpheus und ſpielte mit ſeeligen *) Der Gott des Schlafes wurde von drei Weſen umgeben,
von Phantaſus, der ſich nur in lebloſe Dinge verwan¬ deln konnte, von Phobetor, der alle Thiergeſtalten von Morpheus, der alle Menſchengeſtalten annehmen und vorgaukeln konnte. Metamorph. L. II. Fab. 10. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0246" n="236"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Sechſter Schalttag</hi>.<lb/></head> <argument> <p>Ueber die Wüſte und das gelobte Land des Menſchengeſchlechts.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s giebt Pflanzenmenſchen, Thiermenſchen und Gott¬<lb/> menſchen. —</p><lb/> <p>Als wir getraͤumt werden ſollten: wurde ein En¬<lb/> gel duͤſter und entſchlief und traͤumte. Es kam<lb/><hi rendition="#g">Phantaſus</hi> <note place="foot" n="*)">Der Gott des Schlafes wurde von drei Weſen umgeben,<lb/> von <hi rendition="#g">Phantaſus</hi>, der ſich nur in lebloſe Dinge verwan¬<lb/> deln konnte, von <hi rendition="#g">Phobetor</hi>, der alle Thiergeſtalten von<lb/><hi rendition="#g">Morpheus</hi>, der alle Menſchengeſtalten annehmen und<lb/> vorgaukeln konnte. <hi rendition="#aq">Metamorph. L. II. Fab. 10.</hi><lb/></note> und bewegte gebrochne Lufterſchei¬<lb/> nungen, Dinge wie Naͤchte, Chaosſtuͤcke, zuſammen¬<lb/> geworfne Pflanzen vor ihm und verſchwand damit.</p><lb/> <p>Es kam <hi rendition="#g">Phobetor</hi> und trieb thieriſche Heerden<lb/> die unter dem Gehen graſeten und wuͤrgten, vor<lb/> ihm voruͤber und verſchwand damit.</p><lb/> <p>Es kam <hi rendition="#g">Morpheus</hi> und ſpielte mit ſeeligen<lb/> Kindern, mit bekraͤnzten Muͤttern, mit kuͤſſenden Ge¬<lb/> ſtalten und mit fliegenden Menſchen vor ihm und<lb/> als die Entzuͤckung den Engel weckte, war Morpheus<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [236/0246]
Sechſter Schalttag.
Ueber die Wüſte und das gelobte Land des Menſchengeſchlechts.
Es giebt Pflanzenmenſchen, Thiermenſchen und Gott¬
menſchen. —
Als wir getraͤumt werden ſollten: wurde ein En¬
gel duͤſter und entſchlief und traͤumte. Es kam
Phantaſus *) und bewegte gebrochne Lufterſchei¬
nungen, Dinge wie Naͤchte, Chaosſtuͤcke, zuſammen¬
geworfne Pflanzen vor ihm und verſchwand damit.
Es kam Phobetor und trieb thieriſche Heerden
die unter dem Gehen graſeten und wuͤrgten, vor
ihm voruͤber und verſchwand damit.
Es kam Morpheus und ſpielte mit ſeeligen
Kindern, mit bekraͤnzten Muͤttern, mit kuͤſſenden Ge¬
ſtalten und mit fliegenden Menſchen vor ihm und
als die Entzuͤckung den Engel weckte, war Morpheus
*) Der Gott des Schlafes wurde von drei Weſen umgeben,
von Phantaſus, der ſich nur in lebloſe Dinge verwan¬
deln konnte, von Phobetor, der alle Thiergeſtalten von
Morpheus, der alle Menſchengeſtalten annehmen und
vorgaukeln konnte. Metamorph. L. II. Fab. 10.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |