Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Erstes Heftlein. Berlin, 1795."zu trauen sey -- er kläre mir schon alles mit der Wie glücklich er seine Absicht erreicht habe, weiß Ich schrieb H. Knef nur so viel im Kürbis zu¬ »zu trauen ſey — er klaͤre mir ſchon alles mit der Wie gluͤcklich er ſeine Abſicht erreicht habe, weiß Ich ſchrieb H. Knef nur ſo viel im Kuͤrbis zu¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0050" n="39"/> »zu trauen ſey — er klaͤre mir ſchon alles mit der<lb/> »Zeit auf — denn an dieſer Geſchichte und deren<lb/> »Epigeneſis arbeite das Schickſal ſelber noch und er<lb/> »haͤndige mir hier nur die Schnauze davon ein und<lb/> »werde mir ein Glied nach dem andern ſo wie es<lb/> »von der Drechſelbank der Zeit abfalle, richtig uͤber¬<lb/> »machen bis wir den Schwanz haͤtten — daher<lb/> »werde der epiſtolariſche Spitz regelmaͤßig weg- und<lb/> »anſchwimmen wie eine <hi rendition="#aq">poste aux anes</hi>, aber nach¬<lb/> »ſchiffen duͤrf' ich dem Brieftraͤger nicht — und ſo<lb/> »ſchließet der Korreſpondent, der ſich <hi rendition="#g">Knef</hi> unter¬<lb/> »zeichnet) werde mir der Hund wie ein Pegaſus ſo<lb/> »viel Nahrungsſaft zutragen, daß ich ſtatt des duͤn¬<lb/> »nen Vergißmeinnichtes eines Almanachs einen dicken<lb/> »Kohlſtrunk von Folianten in die Hoͤhe zoͤge.«</p><lb/> <p>Wie gluͤcklich er ſeine Abſicht erreicht habe, weiß<lb/> der Leſer, der ja eben aus dem erſten Kapitel dieſer<lb/> Geſchichte herkoͤmmt, das der Spitz von Eymans<lb/> Ratten bis zur Kanonade auf einmal in der Flaſche<lb/> hatte.</p><lb/> <p>Ich ſchrieb H. Knef nur ſo viel im Kuͤrbis zu¬<lb/> ruͤck: »Etwas Tolles ſchlag' ich nie ab. — Ihre<lb/> »Schmeicheleien wuͤrden mich ſtolz machen, wenn<lb/> »ichs nicht ſchon waͤre; daher ſchaden Schmeichler<lb/> »wenig. — Ich finde die beſte Welt blos im Mikro¬<lb/> »koſmus anſaͤßig und mein Arkadien langt nicht uͤber<lb/> »die vier Gehirnkammern hinaus: die <hi rendition="#g">Gegenwart</hi><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0050]
»zu trauen ſey — er klaͤre mir ſchon alles mit der
»Zeit auf — denn an dieſer Geſchichte und deren
»Epigeneſis arbeite das Schickſal ſelber noch und er
»haͤndige mir hier nur die Schnauze davon ein und
»werde mir ein Glied nach dem andern ſo wie es
»von der Drechſelbank der Zeit abfalle, richtig uͤber¬
»machen bis wir den Schwanz haͤtten — daher
»werde der epiſtolariſche Spitz regelmaͤßig weg- und
»anſchwimmen wie eine poste aux anes, aber nach¬
»ſchiffen duͤrf' ich dem Brieftraͤger nicht — und ſo
»ſchließet der Korreſpondent, der ſich Knef unter¬
»zeichnet) werde mir der Hund wie ein Pegaſus ſo
»viel Nahrungsſaft zutragen, daß ich ſtatt des duͤn¬
»nen Vergißmeinnichtes eines Almanachs einen dicken
»Kohlſtrunk von Folianten in die Hoͤhe zoͤge.«
Wie gluͤcklich er ſeine Abſicht erreicht habe, weiß
der Leſer, der ja eben aus dem erſten Kapitel dieſer
Geſchichte herkoͤmmt, das der Spitz von Eymans
Ratten bis zur Kanonade auf einmal in der Flaſche
hatte.
Ich ſchrieb H. Knef nur ſo viel im Kuͤrbis zu¬
ruͤck: »Etwas Tolles ſchlag' ich nie ab. — Ihre
»Schmeicheleien wuͤrden mich ſtolz machen, wenn
»ichs nicht ſchon waͤre; daher ſchaden Schmeichler
»wenig. — Ich finde die beſte Welt blos im Mikro¬
»koſmus anſaͤßig und mein Arkadien langt nicht uͤber
»die vier Gehirnkammern hinaus: die Gegenwart
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