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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.

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von herstamme; -- da er zumal sicher wisse,
daß man jedem Federzug auflaure und daß ihm
nur deshalb, der Hoffiskal das Kunden-Heer
zuweise.

Einst schrieb ihm etwas Aehnliches sein Va¬
ter Lukas -- nachdem er bisher jeden dritten
Tag mündlich deswegen gekommen war, -- in
einem kalligraphischen, kopierten Briefe, worin
er ihn bei der Erbschaft beschwor, in seinen In¬
strumenten nichts zu radieren, noch zweierlei
Dinte zu nehmen, und darauf befragte, ob es
ausser Treibers Spazenrecht, Klubers Hunds¬
recht und Müllers Bienenrecht nicht noch Wespen¬
rechte, Hühnerrechte und Rabenrechte gebe, und
was das Bienenrecht statuire, wenn einer nur
eine Biene todt mache oder ein Paar. Der Sohn
schickte eine höfliche und ernste Antwort mit ei¬
ner Spielkarte, worein er einen Maxd'or als
einen Ehrensold für den Rath gesteckt. Er hatte
das Goldstück gegen übermäßiges Agio von
Neupetern erwechselt, um seine Eltern durch das
Gold (den Phönix und Messias des Landvolks,)
in den dritten Himmel zu werfen. Die Botenfrau

von herſtamme; — da er zumal ſicher wiſſe,
daß man jedem Federzug auflaure und daß ihm
nur deshalb, der Hoffiſkal das Kunden-Heer
zuweiſe.

Einſt ſchrieb ihm etwas Aehnliches ſein Va¬
ter Lukas — nachdem er bisher jeden dritten
Tag muͤndlich deswegen gekommen war, — in
einem kalligraphiſchen, kopierten Briefe, worin
er ihn bei der Erbſchaft beſchwor, in ſeinen In¬
ſtrumenten nichts zu radieren, noch zweierlei
Dinte zu nehmen, und darauf befragte, ob es
auſſer Treibers Spazenrecht, Klubers Hunds¬
recht und Muͤllers Bienenrecht nicht noch Weſpen¬
rechte, Huͤhnerrechte und Rabenrechte gebe, und
was das Bienenrecht ſtatuire, wenn einer nur
eine Biene todt mache oder ein Paar. Der Sohn
ſchickte eine hoͤfliche und ernſte Antwort mit ei¬
ner Spielkarte, worein er einen Maxd'or als
einen Ehrenſold fuͤr den Rath geſteckt. Er hatte
das Goldſtuͤck gegen uͤbermaͤßiges Agio von
Neupetern erwechſelt, um ſeine Eltern durch das
Gold (den Phoͤnix und Meſſias des Landvolks,)
in den dritten Himmel zu werfen. Die Botenfrau

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[20/0028] von herſtamme; — da er zumal ſicher wiſſe, daß man jedem Federzug auflaure und daß ihm nur deshalb, der Hoffiſkal das Kunden-Heer zuweiſe. Einſt ſchrieb ihm etwas Aehnliches ſein Va¬ ter Lukas — nachdem er bisher jeden dritten Tag muͤndlich deswegen gekommen war, — in einem kalligraphiſchen, kopierten Briefe, worin er ihn bei der Erbſchaft beſchwor, in ſeinen In¬ ſtrumenten nichts zu radieren, noch zweierlei Dinte zu nehmen, und darauf befragte, ob es auſſer Treibers Spazenrecht, Klubers Hunds¬ recht und Muͤllers Bienenrecht nicht noch Weſpen¬ rechte, Huͤhnerrechte und Rabenrechte gebe, und was das Bienenrecht ſtatuire, wenn einer nur eine Biene todt mache oder ein Paar. Der Sohn ſchickte eine hoͤfliche und ernſte Antwort mit ei¬ ner Spielkarte, worein er einen Maxd'or als einen Ehrenſold fuͤr den Rath geſteckt. Er hatte das Goldſtuͤck gegen uͤbermaͤßiges Agio von Neupetern erwechſelt, um ſeine Eltern durch das Gold (den Phoͤnix und Meſſias des Landvolks,) in den dritten Himmel zu werfen. Die Botenfrau

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre02_1804/28>, abgerufen am 25.11.2024.