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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.

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Klothar." Die Namen Jonathan und Wina
zitterten dem Notar wie Apfelblüthen auf die
Brust herab. Er sezte sich und schrieb voll Lust:
"kund und zu wissen sei jedermann durch diesen
offenen Brief, daß ich Graf Jonathan von Klo¬
thar heute den" -- -- Walt fragte den Juri¬
sten, um den wie vielsten: "Der 16" sagte die¬
ser. Höflich nahm er keinen neuen Bogen, sondern
schabte am Schreibfehler des alten lange. Un¬
ter dem Schaben konnt' er auf des magern haa¬
rigen Knols Vorlesung über Ehekontrakte hinhö¬
ren, neben welchem der schöne Graf ihm wie
der edle Hugo Blair in der Jugend, dessen Geist¬
erhebende Predigten seine Flügel und seine Him¬
mel zugleich gewesen, vorkam. Ein Kontrakt
zwischen Wina und Jonathan -- ein eigensüchti¬
ges do ut des -- war ihm eine widrige wi¬
dersprechende Idee, da man wohl mit dem Teu¬
fel einen Pakt macht, aber nicht mit Gott. Er
benuzte das Wegschaben des Datums als eine
freie Sekunde und sagte (eben so keck, wenn ihm
etwas rechtes einfiel, als blöd' im andern Falle:)
"ob ich gleich ein Jurist bin, H. Fiskal, und

Klothar.“ Die Namen Jonathan und Wina
zitterten dem Notar wie Apfelbluͤthen auf die
Bruſt herab. Er ſezte ſich und ſchrieb voll Luſt:
„kund und zu wiſſen ſei jedermann durch dieſen
offenen Brief, daß ich Graf Jonathan von Klo¬
thar heute den“ — — Walt fragte den Juri¬
ſten, um den wie vielſten: „Der 16“ ſagte die¬
ſer. Hoͤflich nahm er keinen neuen Bogen, ſondern
ſchabte am Schreibfehler des alten lange. Un¬
ter dem Schaben konnt' er auf des magern haa¬
rigen Knols Vorleſung uͤber Ehekontrakte hinhoͤ¬
ren, neben welchem der ſchoͤne Graf ihm wie
der edle Hugo Blair in der Jugend, deſſen Geiſt¬
erhebende Predigten ſeine Fluͤgel und ſeine Him¬
mel zugleich geweſen, vorkam. Ein Kontrakt
zwiſchen Wina und Jonathan — ein eigenſuͤchti¬
ges do ut des — war ihm eine widrige wi¬
derſprechende Idee, da man wohl mit dem Teu¬
fel einen Pakt macht, aber nicht mit Gott. Er
benuzte das Wegſchaben des Datums als eine
freie Sekunde und ſagte (eben ſo keck, wenn ihm
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[161/0169] Klothar.“ Die Namen Jonathan und Wina zitterten dem Notar wie Apfelbluͤthen auf die Bruſt herab. Er ſezte ſich und ſchrieb voll Luſt: „kund und zu wiſſen ſei jedermann durch dieſen offenen Brief, daß ich Graf Jonathan von Klo¬ thar heute den“ — — Walt fragte den Juri¬ ſten, um den wie vielſten: „Der 16“ ſagte die¬ ſer. Hoͤflich nahm er keinen neuen Bogen, ſondern ſchabte am Schreibfehler des alten lange. Un¬ ter dem Schaben konnt' er auf des magern haa¬ rigen Knols Vorleſung uͤber Ehekontrakte hinhoͤ¬ ren, neben welchem der ſchoͤne Graf ihm wie der edle Hugo Blair in der Jugend, deſſen Geiſt¬ erhebende Predigten ſeine Fluͤgel und ſeine Him¬ mel zugleich geweſen, vorkam. Ein Kontrakt zwiſchen Wina und Jonathan — ein eigenſuͤchti¬ ges do ut des — war ihm eine widrige wi¬ derſprechende Idee, da man wohl mit dem Teu¬ fel einen Pakt macht, aber nicht mit Gott. Er benuzte das Wegſchaben des Datums als eine freie Sekunde und ſagte (eben ſo keck, wenn ihm etwas rechtes einfiel, als bloͤd' im andern Falle:) „ob ich gleich ein Juriſt bin, H. Fiſkal, und

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre02_1804/169>, abgerufen am 25.11.2024.