Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.auf nieder, und lies es vergnügter laufen; er Nun wurd' es weiter verlesen. 4te Klausel. Von jeher habe ich zu einem Universalerben auf nieder, und lies es vergnuͤgter laufen; er Nun wurd' es weiter verleſen. 4te Klauſel. Von jeher habe ich zu einem Univerſalerben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0023" n="13"/> auf nieder, und lies es vergnuͤgter laufen; er<lb/> war nun auf dem Troknen; vor den Akzeſſit-Au¬<lb/> gen hatt' er Glanzen das Preis-Haus wegge¬<lb/> fiſcht, den jezt ſeine Anſtrengung ungemein ver¬<lb/> dros, weil er ſich ohne Nutzen den halben Ap¬<lb/> petit weggeſprochen hatte. Die Ruͤhrung Flach¬<lb/> ſens wurde zu Protokoll gebracht und ihm das<lb/> Haus in der Hundsgaſſe auf immer zugeſchlagen.<lb/> Der Buͤrgermeiſter goͤnnt' es dem armen Teufel von<lb/> Herzen; es war das erſtemal im Fuͤrſtenthum<lb/> Haslau, daß Schul- und Kirchenlehrers Thraͤ¬<lb/> nen ſich, nicht wie die der Heliaden in leichten<lb/> Bernſtein, der ein Inſekt einſchlieſſet, ſondern,<lb/> wie die der Goͤttin Freia, in Gold verwandelten.<lb/> Glanz gratulierte Flachſen ſehr, und machte ihm<lb/> froh bemerklich, vielleicht hab' er ſelber ihn ruͤh¬<lb/> ren helfen. Die uͤbrigen trennten ſich, durch<lb/> ihre Scheidung auf dem trokenen Weg von der<lb/> Flachſiſchen auf dem naſſen ſichtbar, blieben aber<lb/> noch auf das reſtierende Teſtament erpicht.</p><lb/> <p>Nun wurd' es weiter verleſen.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head>4te <hi rendition="#g">Klauſel</hi>.<lb/></head> <p>Von jeher habe ich zu einem Univerſalerben<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0023]
auf nieder, und lies es vergnuͤgter laufen; er
war nun auf dem Troknen; vor den Akzeſſit-Au¬
gen hatt' er Glanzen das Preis-Haus wegge¬
fiſcht, den jezt ſeine Anſtrengung ungemein ver¬
dros, weil er ſich ohne Nutzen den halben Ap¬
petit weggeſprochen hatte. Die Ruͤhrung Flach¬
ſens wurde zu Protokoll gebracht und ihm das
Haus in der Hundsgaſſe auf immer zugeſchlagen.
Der Buͤrgermeiſter goͤnnt' es dem armen Teufel von
Herzen; es war das erſtemal im Fuͤrſtenthum
Haslau, daß Schul- und Kirchenlehrers Thraͤ¬
nen ſich, nicht wie die der Heliaden in leichten
Bernſtein, der ein Inſekt einſchlieſſet, ſondern,
wie die der Goͤttin Freia, in Gold verwandelten.
Glanz gratulierte Flachſen ſehr, und machte ihm
froh bemerklich, vielleicht hab' er ſelber ihn ruͤh¬
ren helfen. Die uͤbrigen trennten ſich, durch
ihre Scheidung auf dem trokenen Weg von der
Flachſiſchen auf dem naſſen ſichtbar, blieben aber
noch auf das reſtierende Teſtament erpicht.
Nun wurd' es weiter verleſen.
4te Klauſel.
Von jeher habe ich zu einem Univerſalerben
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