Jn Lappland ist machen d. einjähr Pfl. [1/60] allen andern, hier 1/30derselben aus. Die Quantität aller wächst aber mi[t] den Breiten. Je weiter nach dem Aequ[a-] tor, je mehr blüht Alles schöner, selbst B[äu-] me mit frische Farben. Eiche, Birke etc. seh[en] in der Blüthe unscheinbar hier aus, dor[t] ist es anders. Der Reitz der Nässe u. M[unleserliches Material] bringt Lebensfülle in die Natur. Be[i] uns wächst das Moos grün auf den B[äu-] men, dort blüht es so mannigfaltig, da[ß] ein Baum mehr Blumen auf dem Stamm ha[t] als ein Morgen Land in unserer Gegend Der gesellig lebenden Pflanzen giebt [es] unter den Tropen wenig, daher hier die Mannigfaltigkeit der Blumenflor. [Un-] terschied zwischen Plentis solitariis au[t] sparrim crescentibus et socialibus ist wichtig - Nadelwälder, Erika Art[en] wachsen im Norden bei einander, in Süden schon einsamer. Hier kann ich fr[a-] gen, aus welchen Bäumen besteht der Wald, dorten hat solche Frage kein[en] Sinn, auf jeder # Meile sind andere Pflan- zen. Einige Ausnahmen machen die Cactu[s] Arten, die schlangenartig von 25-30 Fuß Höhe sich wie Euphorbien erheben. Sollte man ungewiß sein, ob man in Afrika od[er] Amerika gelandet u. fände die Cactus-[Ar-] ten: so könnte man sicher annehmen, man [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] in Amerika, so eigenthümlich wachsen si[e] hier mit ihren höchst gefährl. Stacheln. Die alten Spanier brauchten Cactus u. Kro- kodille in den Gräben zur Vertheidig[ung] ihrer alten Vestungen. Die dortigen Gräser die gemeinsam wachsen, haben Halme u. Stämme von 2-3 Fuß Stärke.
Nichts
Jn Lappland iſt machen d. einjähr Pfl. [1/60] allen andern, hier 1/30derſelben aus. Die Quantität aller wächſt aber mi[t] den Breiten. Je weiter nach dem Aequ[a-] tor, je mehr blüht Alles ſchöner, ſelbſt B[äu-] me mit friſche Farben. Eiche, Birke etc. ſeh[en] in der Blüthe unſcheinbar hier aus, dor[t] iſt es anders. Der Reitz der Näſſe u. M[unleserliches Material] bringt Lebensfülle in die Natur. Be[i] uns wächſt das Moos grün auf den B[äu-] men, dort blüht es ſo mañigfaltig, da[ß] ein Baum mehr Blumen auf dem Stam̃ ha[t] als ein Morgen Land in unſerer Gegend Der geſellig lebenden Pflanzen giebt [es] unter den Tropen wenig, daher hier die Mañigfaltigkeit der Blumenflor. [Un-] terſchied zwiſchen Plentis ſolitariis au[t] ſparrim creſcentibus et ſocialibus iſt wichtig – Nadelwälder, Erika Art[en] wachſen im Norden bei einander, in Süden ſchon einſamer. Hier kañ ich fr[a-] gen, aus welchen Bäumen beſteht der Wald, dorten hat ſolche Frage kein[en] Siñ, auf jeder □ Meile ſind andere Pflan- zen. Einige Ausnahmen machen die Cactu[s] Arten, die ſchlangenartig von 25–30 Fuß Höhe ſich wie Euphorbien erheben. Sollte man ungewiß ſein, ob man in Afrika od[er] Amerika gelandet u. fände die Cactus-[Ar-] ten: ſo köñte man ſicher añehmen, man [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] in Amerika, ſo eigenthümlich wachſen ſi[e] hier mit ihren höchſt gefährl. Stacheln. Die alten Spanier brauchten Cactus u. Kro- kodille in den Gräben zur Vertheidig[ung] ihrer alten Veſtungen. Die dortigen Gräſer die gemeinſam wachſen, haben Halme u. Stäm̃e von 2–3 Fuß Stärke.
Nichts
<TEI><text><body><divxml:id="Ms_germ_fol_842"prev="#Ms_germ_fol_841"><divtype="session"n="56"><p><pbfacs="#f0373"n="356."/>
Jn Lappland <delrendition="#s">iſt </del><choice><abbr>mach</abbr><expanresp="#BF">machen</expan></choice> d. einjähr Pfl. <suppliedreason="damage"resp="#BF"><hirendition="#sup">1</hi>/<hirendition="#sub">60</hi></supplied><lb/>
allen andern, hier <hirendition="#sup">1</hi>/<hirendition="#sub">30</hi><choice><abbr>derſelb</abbr><expanresp="#BF">derſelben</expan></choice> aus.<lb/>
Die Quantität aller wächſt aber mi<suppliedreason="damage"resp="#BF">t</supplied><lb/>
den Breiten. Je weiter nach dem Aequ<suppliedreason="damage"resp="#BF">a-</supplied><lb/>
tor, je mehr blüht Alles ſchöner, ſelbſt B<suppliedreason="damage"resp="#BF">äu-</supplied><lb/>
me mit friſche Farben. Eiche, Birke <choice><orig><hirendition="#aq">p</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#aq">etc</hi>.</reg></choice>ſeh<suppliedreason="damage"resp="#BF">en</supplied><lb/>
in der Blüthe unſcheinbar hier aus, dor<suppliedreason="damage"resp="#BF">t</supplied><lb/>
iſt es anders. Der Reitz der Näſſe u. M<gapreason="illegible"/><lb/>
bringt Lebensfülle in die Natur. Be<suppliedreason="damage"resp="#BF">i</supplied><lb/>
uns wächſt das Moos grün auf den B<suppliedreason="damage"resp="#BF">äu-</supplied><lb/>
men, dort blüht es ſo mañigfaltig, da<suppliedreason="damage"resp="#BF">ß</supplied><lb/>
ein Baum mehr Blumen auf dem Stam̃ ha<suppliedreason="damage"resp="#BF">t</supplied><lb/>
als ein Morgen Land in unſerer Gegend<lb/>
Der geſellig lebenden Pflanzen giebt <suppliedreason="damage"resp="#BF">es</supplied><lb/>
unter den Tropen wenig, daher hier<lb/>
die Mañigfaltigkeit der Blumenflor. <suppliedreason="damage"resp="#BF">Un-</supplied><lb/>
terſchied zwiſchen <hirendition="#aq">Plentis ſolitariis a<unclearreason="illegible"cert="high"resp="#BF">u<suppliedreason="damage"resp="#BF">t</supplied></unclear><lb/>ſparrim creſcentibus et ſocialibus</hi><lb/>
iſt wichtig – Nadelwälder, Erika Art<suppliedreason="damage"resp="#BF">en</supplied><lb/>
wachſen im Norden bei einander, in<lb/>
Süden ſchon einſamer. Hier kañ ich fr<suppliedreason="damage"resp="#BF">a-</supplied><lb/>
gen, aus welchen Bäumen beſteht der<lb/>
Wald, dorten hat ſolche Frage kein<suppliedreason="damage"resp="#BF">en</supplied><lb/>
Siñ, auf jeder □ Meile ſind andere Pflan-<lb/>
zen. Einige Ausnahmen machen die <hirendition="#aq">Cactu<suppliedreason="damage"resp="#BF">s</supplied></hi><lb/>
Arten, die ſchlangenartig von 25–30 Fuß<lb/>
Höhe ſich wie Euphorbien erheben. Sollte<lb/>
man ungewiß ſein, ob man in Afrika od<suppliedreason="damage"resp="#BF">er</supplied><lb/>
Amerika gelandet u. fände die <hirendition="#aq">Cactus</hi>-<suppliedreason="damage"resp="#BF">Ar-</supplied><lb/>
ten: ſo köñte man ſicher añehmen, man <gapreason="illegible"unit="words"quantity="1"/><lb/>
in Amerika, ſo eigenthümlich wachſen ſi<suppliedreason="damage"resp="#BF">e</supplied><lb/>
hier mit <choice><abbr>ihr</abbr><expanresp="#BF">ihren</expan></choice> höchſt gefährl. Stacheln.<lb/>
Die <choice><abbr>alt</abbr><expanresp="#BF">alten</expan></choice> Spanier brauchten <hirendition="#aq">Cactus</hi> u. Kro-<lb/>
kodille in den Gräben zur Vertheidig<suppliedreason="damage"resp="#BF">ung</supplied><lb/>
ihrer alten Veſtungen. Die dortigen<lb/>
Gräſer die gemeinſam wachſen, haben<lb/>
Halme u. Stäm̃e von 2–3 Fuß Stärke.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Nichts</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[356./0373]
Jn Lappland mach d. einjähr Pfl. 1/60
allen andern, hier 1/30 derſelb aus.
Die Quantität aller wächſt aber mit
den Breiten. Je weiter nach dem Aequa-
tor, je mehr blüht Alles ſchöner, ſelbſt Bäu-
me mit friſche Farben. Eiche, Birke p ſehen
in der Blüthe unſcheinbar hier aus, dort
iſt es anders. Der Reitz der Näſſe u. M_
bringt Lebensfülle in die Natur. Bei
uns wächſt das Moos grün auf den Bäu-
men, dort blüht es ſo mañigfaltig, daß
ein Baum mehr Blumen auf dem Stam̃ hat
als ein Morgen Land in unſerer Gegend
Der geſellig lebenden Pflanzen giebt es
unter den Tropen wenig, daher hier
die Mañigfaltigkeit der Blumenflor. Un-
terſchied zwiſchen Plentis ſolitariis aut
ſparrim creſcentibus et ſocialibus
iſt wichtig – Nadelwälder, Erika Arten
wachſen im Norden bei einander, in
Süden ſchon einſamer. Hier kañ ich fra-
gen, aus welchen Bäumen beſteht der
Wald, dorten hat ſolche Frage keinen
Siñ, auf jeder □ Meile ſind andere Pflan-
zen. Einige Ausnahmen machen die Cactus
Arten, die ſchlangenartig von 25–30 Fuß
Höhe ſich wie Euphorbien erheben. Sollte
man ungewiß ſein, ob man in Afrika oder
Amerika gelandet u. fände die Cactus-Ar-
ten: ſo köñte man ſicher añehmen, man _
in Amerika, ſo eigenthümlich wachſen ſie
hier mit ihr höchſt gefährl. Stacheln.
Die alt Spanier brauchten Cactus u. Kro-
kodille in den Gräben zur Vertheidigung
ihrer alten Veſtungen. Die dortigen
Gräſer die gemeinſam wachſen, haben
Halme u. Stäm̃e von 2–3 Fuß Stärke.
Nichts
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 356.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/373>, abgerufen am 18.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.