der Berge rauf oder von verschiedenen dunkler oder heller Farbe ist, oder wenn die Ebene mit Sumpf oder Wald bedeckt ist ferner, wie die Luftreinheit die Wärme bei Tage vermehrt; aber durch die Ausstra[h-] lung bei Nacht sie wieder vermindert. Es sei mir erlaubt noch einige Worte über die Winde u. deren Bewegung Winde zu sagen, in so fern wir ihre Bewe- gung betrachten, ohne auf ihre Richtung zu sehen. Die Bewegung der Luft wirkt erka[l-] tend; indem jede Luftschicht, u. sei sie noch so dünne, fortwährend fortgeweht wird, u. die Ausdünstung sich dadurch wehet. Zb. konnte Cap. Parry bei 37° unter dem Gefrier[-] punkte bei stillem Wetter, ohne Luftbe- wegung wohl im Freien ausdauern; abe[r] bei Wind war es nicht möglich 25-30° K[älte] in Freien zu ertragen; indem dieser jede Augenblick neue kalte Luftschichten herbe[i] bringt, u. die Ausdünstung der Wärme nie ausgleichend u. mildernd die Kälte machen kann. Bei ruhiger Atmosphäre ist es der umgekehrte Fall, daßund die Ausdünstung u. Erkältung der Körper, erreg[t] Kälte Unterschied zwischen Land- u. Seewinden. zu bemerken ist hier noch der Unterschied zwischen den Land- u. Seewinden. Wenn man bisher die Fahrt von Acapulko nach Manilla machte; so suchte man hohe Breiten, um in die Passatwinde zu gelan- gen. Seit zehn Jahren hat man den näher[en] Weg durch die Jnseln gefunden wo man mit Benutzung der Land- u. See-Winde dieselbe Fahrt anstellen kann. Auf ähnliche Weise werden die Land u. See- winde benutzt, um von Chili nach Peru
zu
der Berge rauf oder von verſchiedenen dunkler oder heller Farbe iſt, oder weñ die Ebene mit Sumpf oder Wald bedeckt iſt ferner, wie die Luftreinheit die Wärme bei Tage vermehrt; aber durch die Ausſtra[h-] lung bei Nacht ſie wieder vermindert. Es ſei mir erlaubt noch einige Worte über die Winde u. deren Bewegung Winde zu ſagen, in ſo fern wir ihre Bewe- gung betrachten, ohne auf ihre Richtung zu ſehen. Die Bewegung der Luft wirkt erka[l-] tend; indem jede Luftſchicht, u. ſei ſie noch ſo düñe, fortwährend fortgeweht wird, u. die Ausdünſtung ſich dadurch wehet. Zb. koñte Cap. Parry bei 37° unter dem Gefrier[-] punkte bei ſtillem Wetter, ohne Luftbe- wegung wohl im Freien ausdauern; abe[r] bei Wind war es nicht möglich 25–30° K[älte] in Freien zu ertragen; indem dieſer jede Augenblick neue kalte Luftſchichten herbe[i] bringt, u. die Ausdünſtung der Wärme nie ausgleichend ⎡u. mildernd die Kälte machen kañ. Bei ruhiger Atmoſphäre iſt es der umgekehrte Fall, daßund die Ausdünſtung u. Erkältung der Körper, erreg[t] Kälte Unterſchied zwiſchen Land- u. Seewinden. zu bemerken iſt hier noch der Unterſchied zwiſchen den Land- u. Seewinden. Weñ man bisher die Fahrt von Acapulko nach Manilla machte; ſo ſuchte man hohe Breiten, um in die Paſſatwinde zu gelan- gen. Seit zehn Jahren hat man den näher[en] Weg durch die Jnſeln gefunden wo man mit Benutzung der Land- u. See-Winde dieſelbe Fahrt anſtellen kañ. Auf ähnliche Weiſe werden die Land u. See- winde benutzt, um von Chili nach Peru
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[298./0315]
der Berge rauf oder von verſchiedenen
dunkler oder heller Farbe iſt, oder weñ
die Ebene mit Sumpf oder Wald bedeckt iſt
ferner, wie die Luftreinheit die Wärme
bei Tage vermehrt; aber durch die Ausſtrah-
lung bei Nacht ſie wieder vermindert. Es
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ſehen. Die Bewegung der Luft wirkt erkal-
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ſo düñe, fortwährend fortgeweht wird, u.
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koñte Cap. Parry bei 37° unter dem Gefrier-
punkte bei ſtillem Wetter, ohne Luftbe-
wegung wohl im Freien ausdauern; aber
bei Wind war es nicht möglich 25–30° Kälte
in Freien zu ertragen; indem dieſer jede
Augenblick neue kalte Luftſchichten herbei
bringt, u. die Ausdünſtung der Wärme nie
ausgleichend u. mildernd die Kälte machen
kañ. Bei ruhiger Atmoſphäre iſt es der
umgekehrte Fall, und die Ausdünſtung
u. Erkältung der Körper, erregt Kälte
zu bemerken iſt hier noch der Unterſchied
zwiſchen den Land- u. Seewinden. Weñ
man bisher die Fahrt von Acapulko
nach Manilla machte; ſo ſuchte man hohe
Breiten, um in die Paſſatwinde zu gelan-
gen. Seit zehn Jahren hat man den näheren
Weg durch die Jnſeln gefunden wo man
mit Benutzung der Land- u. See-Winde
dieſelbe Fahrt anſtellen kañ. Auf
ähnliche Weiſe werden die Land u. See-
winde benutzt, um von Chili nach Peru
zu
Winde
u.
deren Bewegung
Unterſchied
zwiſchen Land-
u. Seewinden.
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 298.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/315>, abgerufen am 23.11.2024.
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