der Fall ist. Die Ausbrüche aus den Trachit- kegeln vereinigen endlich alle vorhergehenden x Südl. von Cuba liegen zwei Jnseln genannt die Gärten des Königs u. der König im auf deren Oberfl. sich Conglomerate bilden einfach u. zusammengesetzt, allenthalben ver- schieden gestaltet. Erscheinungen. Sie stoßen Flammen aus, Luft etc. u. endlich die ihnen eigenthüml. Materie, die an der Luft erstarrt. Die unterirdischen Kräfte bringen hervor u. erzeugen wie Alles Organische. Sie binden neue Verbindun- gen, sie sind Ursache der Bewegung selbst etc. Sie schieben das Getrennte zur Oberfläche. Das Erstarren des Beweglichen, des Flüßi- gen durch Erkältung oder Druck von Erd- schichten oder Wassermassen ist Bildung von Gebirgsarten. Diesex)Wir sehen Gebirge entstehen u. Felsarten auf organischem u. unorganischem Wege: 1. Süßwasser-Proceß, als Folge des Nieder- schlags nach vorhergegangener Auflösung, oder durch Anschwemmung. 2., Durch den Proceß der unorg. Kräfte. Die Vulkane selbst bringen hervor Laven, Porphyr, Conglomerate, Schlamm etc. 3., durch den Proceß org. Wesen, daß Ko- rallenformationen emporsteigen u. gehoben werden u. verwittern. Hiebei sind nicht allein die einfachen Gebirgs- arten sondern auch die Conglomerate ein- geschloßen x (s. oben) werden hervorgebracht unter unsern Augen entweder durch Quellen, Zb. in Travertino bei Rom, u. in den Cascadellen von Tivoli, wo sich kohlensauren Kalk um vegetabilische Substanzen häuft, oder durch Anschwemmungen wie Zb. der Tuff. Aus solchen Quellenforma- tionen ist Rom erbaut, u. diese Süßwasser- formation ist so hart, daß die Politur annimmt. Ebenmäßig stoßen Kothvulkane oder wirkl. Vulkane Letten aus, wie Zb. im Becken von Böhmen, Lehm auf Basalt gelagert ist u. das körnigte Gestein unter liegt. Die Vulkane**)Zu einem Vulkan gehört eine permanente oder lang dauernde Verbindung mit dem Jnnern der Erde wollen wir jetzt unter drei Gesichtspunkte bringen:
ad. 1. Die Trachitkegel sind durch Basalt u. Lava versteckt. Die Jnseln heben sich plötzlich u. nicht allmählig hervor, wie dies oben die in Tuff versteinerten See- thiere zeigen. - 1. Jn Hinsicht ihrer Entstehung. Sie können sich als Jnseln aus dem Meere hervorheben oder im Trocknen entstehen, obwohl uns von letztern, als auf dem trockenen Boden des Drei Gesichtspunkte unter denen die Vulkane zu betrachten sind. Luftoceans entstanden historisch nichts be- kannt ist.
2. Jn Hinsicht ihrer vollen Wirksamkeit oder Thätigkeit in reiferm Alter, wo diese entweder periodisch eingeschränkt ist, oder wo sie selbst Jahrhunderte lang ruhig bleiben
3.,
der Fall iſt. Die Ausbrüche aus den Trachit- kegeln vereinigen endlich alle vorhergehenden x Südl. von Cuba liegen zwei Jnſeln genañt die Gärten des Königs u. der König im auf deren Oberfl. ſich Conglomerate bilden einfach u. zuſam̃engeſetzt, allenthalben ver- ſchieden geſtaltet. Erſcheinungen. Sie ſtoßen Flam̃en aus, Luft etc. u. endlich die ihnen eigenthüml. Materie, die an der Luft erſtarrt. Die unterirdiſchen Kräfte bringen hervor u. erzeugen wie Alles Organiſche. Sie binden neue Verbindun- gen, ſie ſind Urſache der Bewegung ſelbſt etc. Sie ſchieben das Getreñte zur Oberfläche. Das Erſtarren des Beweglichen, des Flüßi- gen durch Erkältung oder Druck von Erd- ſchichten oder Waſſermaſſen iſt Bildung von Gebirgsarten. Dieſex)Wir ſehen Gebirge entſtehen u. Felsarten auf organiſchem u. unorganiſchem Wege: 1. Süßwaſſer-Proceß, als Folge des Nieder- ſchlags nach vorhergegangener Auflösung, oder durch Anſchwem̃ung. 2., Durch den Proceß der unorg. Kräfte. Die Vulkane ſelbſt bringen hervor Laven, Porphyr, Conglomerate, Schlam̃ etc. 3., durch den Proceß org. Wesen, daß Ko- rallenformationen emporſteigen u. gehoben werden u. verwittern. Hiebei ſind nicht allein die einfachen Gebirgs- arten ſondern auch die Conglomerate ein- geſchloßen x (ſ. oben) werden hervorgebracht ⎡unter unſern Augen entweder durch Quellen, Zb. in Travertino bei Rom, u. in den Cascadellen von Tivoli, wo ſich kohlensauren Kalk um vegetabiliſche Subſtanzen häuft, oder durch Anſchwemmungen wie Zb. der Tuff. Aus ſolchen Quellenforma- tionen iſt Rom erbaut, u. dieſe Süßwaſſer- formation iſt ſo hart, daß die Politur añim̃t. Ebenmäßig ſtoßen Kothvulkane oder wirkl. Vulkane Letten aus, wie Zb. im Becken von Böhmen, Lehm auf Baſalt gelagert iſt u. das körnigte Geſtein unter liegt. Die Vulkane**)Zu einem Vulkan gehört eine permanente oder lang dauernde Verbindung mit dem Jñern der Erde wollen wir jetzt unter drei Gesichtspunkte bringen:
ad. 1. Die Trachitkegel ſind durch Baſalt u. Lava verſteckt. Die Jnſeln heben ſich plötzlich u. nicht allmählig hervor, wie dies oben die in Tuff verſteinerten See- thiere zeigen. – 1. Jn Hinſicht ihrer Entſtehung. Sie köñen ſich als Jnſeln aus dem Meere hervorheben oder im Trocknen entſtehen, obwohl uns von letztern, als auf dem trockenen Boden des Drei Gesichtspunkte unter denen die Vulkane zu betrachten ſind. Luftoceans entſtanden hiſtoriſch nichts be- kañt iſt.
2. Jn Hinſicht ihrer vollen Wirksamkeit oder Thätigkeit in reiferm Alter, wo dieſe entweder periodiſch eingeſchränkt iſt, oder wo ſie ſelbſt Jahrhunderte lang ruhig bleiben
3.,
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[205./0209]
der Fall iſt. Die Ausbrüche aus den Trachit-
kegeln vereinigen endlich alle vorhergehenden
Erſcheinungen. Sie ſtoßen Flam̃en aus, Luft p
u. endlich die ihnen eigenthüml. Materie, die
an der Luft erſtarrt. Die unterirdiſch
Kräfte bringen hervor u. erzeugen wie
Alles Organiſche. Sie binden neue Verbindun-
gen, ſie ſind Urſache der Bewegung ſelbſt p
Sie ſchieben das Getreñte zur Oberfläche.
Das Erſtarren des Beweglichen, des Flüßi-
gen durch Erkältung oder Druck von Erd-
ſchichten oder Waſſermaſſen iſt Bildung von
Gebirgsarten. Dieſe werden hervorgebracht
unter unſern Augen entweder durch Quellen, Zb. in Travertino
bei Rom, u. in den Cascadellen von Tivoli,
wo ſich kohlensauren Kalk um vegetabiliſche
Subſtanzen häuft, oder durch Anſchwemmungen
wie Zb. der Tuff. Aus ſolch Quellenforma-
tionen iſt Rom erbaut, u. dieſe Süßwaſſer-
formation iſt ſo hart, daß die Politur
añim̃t. Ebenmäßig ſtoßen Kothvulkane
oder wirkl. Vulkane Letten aus, wie
Zb. im Becken von Böhmen, Lehm auf Baſalt
gelagert iſt u. das körnigte Geſtein unter
liegt. Die Vulkane wollen wir jetzt
unter drei Gesichtspunkte bringen:
x Südl. von Cuba liegen zwei Jnſeln
genañt die Gärten des Königs u. der König im
auf deren Oberfl. ſich Conglomerate bilden
einfach u. zuſam̃engeſetzt, allenthalben ver-
ſchieden geſtaltet.
Wir ſehen Gebirge entſtehen u. Felsarten
auf organiſchem u. unorganiſchem Wege:
1. Süßwaſſer-Proceß, als Folge des Nieder-
ſchlags nach vorhergegangener Auflösung, oder
durch Anſchwem̃ung.
2., Durch den Proceß der unorg. Kräfte. Die
Vulkane ſelbſt bringen hervor Laven,
Porphyr, Conglomerate, Schlam̃ p
3., durch den Proceß org. Wesen, daß Ko-
rallenformationen emporſteig u. gehoben
werden u. verwittern.
Hiebei ſind nicht allein die einfach Gebirgs-
arten ſondern auch die Conglomerate ein-
geſchloßen x (ſ. ob)
Zu einem Vulkan gehört eine permanente
oder lang dauernde Verbindung mit dem
Jñern der Erde
1. Jn Hinſicht ihrer Entſtehung. Sie köñen
ſich als Jnſeln aus dem Meere hervorheben
oder im Trocknen entſtehen, obwohl uns von
letztern, als auf dem trocken Boden des
Luftoceans entſtanden hiſtoriſch nichts be-
kañt iſt.
ad. 1. Die Trachitkegel ſind durch Baſalt u.
Lava verſteckt. Die Jnſeln heben ſich
plötzlich u. nicht allmählig hervor, wie
dies oben die in Tuff verſteinerten See-
thiere zeigen. –
Drei Gesichtspunkte
unter den die Vulkan
zu betrachten ſind.
2. Jn Hinſicht ihrer vollen Wirksamkeit oder
Thätigkeit in reiferm Alter, wo dieſe
entweder periodiſch eingeſchränkt iſt, oder
wo ſie ſelbſt Jahrhunderte lang ruhig
bleiben
3.,
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 205.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/209>, abgerufen am 04.07.2024.
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