durchaus keine Spur von irgend einer Wärme od. Temperatur. - Die Alten die eines Welt- heerd annahmen u. die Sonne nur als einen Ansicht der Alten von den Mondflecken Hohlspiegel ansahen, der das Licht reflectirte dachten sich dasselbe auch vom Monde, u. seine Flecken sollten die Abspiegelungen der Erd- oberfläche sein. Merkwürdig ist es, daß die ein gleiches die jetzigen Perser Perser noch jetzt dasselbe glauben; denn als der persische Gesandte in Paris auch mich be- suchte, u. ich ihm eine neue Mondkarte zeigte, so lachte er u. sagte: diese Flecke sind ja jeden Tag anders u. Theile der Erde, Persienetc. etc. Die Flecken des Mondes wurden früher für Meere gehalten. Kepler hielt sie für Berge, die von ihrer verschiedenen Beschaffen- heit auch eine versch. Farbe angenommen. Wasser nicht Wasser kann es freilich sucht sein; indem auf der Mondoberfläche die wir sehen keine horizon- tale Ebene von einigem Umfange zu finden ist. Einige Theile des Mondes sind immr schwärz- lich Zb. der Caesar, welches gewiß von der Steinart selbst herrührt. Gallilaei maß Höhe der Mondberge 3 Methoden diese zu bestimmen. zuerst die Höhen desselben. Man hat drei Me- thodendieselben zu bestimmen, von denen die dritte die sicherste ist. Man sieht n[unleserliches Material]ämlich im aschfarbe- nen Theile nahe am Rande der Erleuchtung noch einige Punkte erleuchtet. Aus dem Abstande von der Lichtgrenze kann man die Hohe der Berge berechnen. Ferner ragen über den Rand der Mondscheibe noch Erhöhungen, die gemessen werden können u. endlich kann man aus der Lange des Mondschattens selbst die sichersten Messungen anstellen. Man kann Höhen von 3-500 Fuß messen. Auf dem Monde selbst [unleserliches Material]sten die Gegenstände d. Erdoberfläche wie eine Uhr
stets
durchaus keine Spur von irgend einer Wärme od. Temperatur. – Die Alten die eines Welt- heerd añahmen u. die Soñe nur als einen Anſicht der Alten von den Mondflecken Hohlſpiegel anſahen, der das Licht reflectirte dachten ſich daſſelbe auch vom Monde, u. ſeine Flecken ſollten die Abſpiegelungen der Erd- oberfläche ſein. Merkwürdig iſt es, daß die ein gleiches die jetzigen Perſer Perſer noch jetzt daſſelbe glauben; deñ als der perſiſche Geſandte in Paris auch mich be- ſuchte, u. ich ihm eine neue Mondkarte zeigte, ſo lachte er u. ſagte: dieſe Flecke ſind ja jeden Tag anders u. Theile der Erde, Perſienetc. etc. Die Flecken des Mondes wurden früher für Meere gehalten. Kepler hielt ſie für Berge, die von ihrer verſchiedenen Beſchaffen- heit auch eine verſch. Farbe angenom̃en. Waſſer nicht Waſſer kañ es freilich ſucht ſein; indem auf der Mondoberfläche die wir ſehen keine horizon- tale Ebene von einigem Umfange zu finden iſt. Einige Theile des Mondes ſind im̃r ſchwärz- lich Zb. der Caesar, welches gewiß von der Steinart ſelbſt herrührt. Gallilaei maß Höhe der Mondberge 3 Methoden dieſe zu beſtim̃en. zuerſt die Höhen deſſelben. Man hat drei Me- thodendieſelben zu beſtim̃en, von denen die dritte die ſicherſte iſt. Man ſieht n[unleserliches Material]ämlich im aſchfarbe- nen Theile nahe am Rande der Erleuchtung noch einige Punkte erleuchtet. Aus dem Abſtande von der Lichtgrenze kañ man die Hohe der Berge berechnen. Ferner ragen über den Rand der Mondſcheibe noch Erhöhungen, die gemeſſen werden köñen u. endlich kañ man aus der Lange des Mondſchattens ſelbſt die ſicherſten Meſſungen anſtellen. Man kañ Höhen von 3–500 Fuß meſſen. Auf dem Monde ſelbſt [unleserliches Material]ſten die Gegenſtände d. Erdoberfläche wie eine Uhr
ſtets
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Flecken ſollten die Abſpiegelungen der Erd-
oberfläche ſein. Merkwürdig iſt es, daß die
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der perſiſche Geſandte in Paris auch mich be-
ſuchte, u. ich ihm eine neue Mondkarte zeigte,
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Die Fleck des Mondes wurden früher
für Meere gehalten. Kepler hielt ſie für
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heit auch eine verſch. Farbe angenom̃. Waſſer
kañ es freilich ſucht ſein; indem auf der
Mondoberfläche die wir ſehen keine horizon-
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iſt. Einige Theile des Mondes ſind im̃r ſchwärz-
lich Zb. der Caesar, welches gewiß von der
Steinart ſelbſt herrührt. Gallilaei maß
zuerſt die Höhen deſſelben. Man hat drei Me-
thod dieſelb zu beſtim̃en, von denen die dritte
die ſicherſte iſt. Man ſieht nämlich im aſchfarbe-
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einige Punkte erleuchtet. Aus dem Abſtande von
der Lichtgrenze kañ man die Hohe der Berge
berechnen. Ferner ragen über den Rand der
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Anſicht
der Alten von
den Mondfleck
ein gleiches die
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3 Method dieſe
zu beſtim̃en.
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 141.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/145>, abgerufen am 16.02.2025.
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