Reisende, die zuerst die Tropen gegend betreten, wird die große Helligkeit des Tages besonders bemerklich. Eine Frage ist Die Sonne scheint am Rande nicht heller wie im Centro. es, ob die Sonne am Rande heller scheint wie im Centro? ersteres sollte nach der Jdee Keplers der Fall sein, da sich hier die Atmosphäre verdichtet. Dies ist wohl wahr, jedoch sind die Quantität der Strahlen von der Richtung der Flächen abhängig, u. sie verhalten sich wie die Sinus der Winkel mit den Flächen selbst. Die fliehenden Flächen strömen mehr Licht fort u. so giebt das Centrum so viel Licht als die Ränder selbst. Auch wird die Vermuthung bestätigt, daß das ausströ- mende Licht eine gasförmige Materie ist, denn man kann das letztere oder Gaslicht sofort vom Lampenlicht. Dadurch unterscheiden, daß bei ersterem Polarisation statt Benutzung des Sonnenlichts findet. HerrGaus hat versucht das Sonnenlicht im Spiegel aufzufangen u. auf die Spitzen der Thürme etc. behufs der trigonometr. Mes- sungen zu leiten; wo er es deutlich in eine Entfernung von 7-8 Meilen noch sehen konnten. Einige Astronomen wollen bei der Beobachtung der Sonnenscheibe, Aerolithen vorbeiziehn Aerolithen ziehen vorbei gesehen haben. Andre glaubten dies wären Vögel gewesen die in unserer Atmosphäre vorbeizogen, welches aber nicht anzunehmen ist, da dies mit einer Geschwindigkeit von 40-50 Fuß in einer Secunde geschehen müßte.
Bei der Sonne findet eine doppelt Bewe- Bewegung der Sonne gung statt, zuerst die schwankende Bewe- gung des Centrums, die etwa 60 Meilen
beträgt
Reiſende, die zuerſt die Tropen gegend betreten, wird die große Helligkeit des Tages beſonders bemerklich. Eine Frage iſt Die Soñe ſcheint am Rande nicht heller wie im Centro. es, ob die Soñe am Rande heller ſcheint wie im Centro? erſteres ſollte nach der Jdee Keplers der Fall ſein, da ſich hier die Atmoſphäre verdichtet. Dies iſt wohl wahr, jedoch ſind die Quantität der Strahlen von der Richtung der Flächen abhängig, u. ſie verhalten ſich wie die Sinus der Winkel mit den Flächen ſelbſt. Die fliehenden Flächen ſtrömen mehr Licht fort u. ſo giebt das Centrum ſo viel Licht als die Ränder ſelbſt. Auch wird die Vermuthung beſtätigt, daß das ausſtrö- mende Licht eine gasförmige Materie iſt, deñ man kañ das letztere oder Gaslicht ſofort vom Lampenlicht. Dadurch unterſcheiden, daß bei erſterem Polariſation ſtatt Benutzung des Soñenlichts findet. HerrGaus hat verſucht das Soñenlicht im Spiegel aufzufangen u. auf die Spitzen der Thürme etc. behufs der trigonometr. Mes- ſungen zu leiten; wo er es deutlich in eine Entfernung von 7–8 Meilen noch ſehen koñten. Einige Aſtronomen wollen bei der Beobachtung der Soñenſcheibe, Aerolithen vorbeiziehn Aerolithen ziehen vorbei geſehen haben. Andre glaubten dies wären Vögel geweſen die in unſerer Atmoſphäre vorbeizogen, welches aber nicht anzunehmen iſt, da dies ⎡mit ein⎡er Geſchwindigkeit von 40–50 Fuß in einer Secunde geſchehen müßte.
Bei der Soñe findet eine doppelt Bewe- Bewegung der Soñe gung ſtatt, zuerſt die ſchwankende Bewe- gung des Centrums, die etwa 60 Meilen
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[129./0133]
Reiſende, die zuerſt die Trop gegend
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es, ob die Soñe am Rande heller ſcheint
wie im Centro? erſteres ſollte nach der
Jdee Keplers der Fall ſein, da ſich hier
die Atmoſphäre verdichtet. Dies iſt wohl
wahr, jedoch ſind die Quantität der
Strahlen von der Richtung der Flächen
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Vermuthung beſtätigt, daß das ausſtrö-
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Einige Aſtronomen wollen bei der Beobachtung
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Die Soñe
ſcheint am Rande
nicht heller wie im
Centro.
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Bei der Soñe findet eine doppelt Bewe-
gung ſtatt, zuerſt die ſchwankende Bewe-
gung des Centrums, die etwa 60 Meil
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der Soñe
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 129.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/133>, abgerufen am 16.07.2024.
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